Interview

„Ich habe gemerkt, dass ich keinen Platz bei Real Madrid haben würde“

Als Real Madrid Isco verpflichtete, sich der Kauf von Superstar Gareth Bale näherte und auch noch Mesut Özil in den Reihen der Königlichen stand, spürte Kaká immer mehr, dass auch die Zeichen für das fünfte Spieljahr in Spanien nicht gerade gut stehen würden. „Ich habe gemerkt, dass ich keinen Platz bei Real Madrid haben würde“, sagte der zum AC Mailand zurückgekehrte 32-jährige Brasilianer und verriet, dass Carlo Ancelotti zunächst wirklich geglaubt habe, er könnte ein bedeutender Akteur für ihn werden. „Dann aber sagte er, dass ich viele Probleme bekommen würde“, so Kaká.

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Kaká
Die hohen Erwartungen konnte Kaká bei Real Madrid nie erfüllen

„Ancelotti dachte anfangs, dass ich nützlich werden könnte…“

MAILAND. Für Kaká hätte im Sommer kein passenderer Trainer zu Real Madrid kommen können als Carlo Ancelotti. Unter dem Italiener erlebte der 31-Jährige zwischen 2003 und 2009 seine beste Karrierezeit, wuchs 2007 im Dress der „Rossoneri“ sogar zum Weltfußballer und Europas Fußballer des Jahres heran, gewann mit Milan die Champions League. Schließlich der Wechsel zu den Königlichen und nach vier mäßig bis enttäuschenden Spielzeiten unter den Herren Manuel Pellegrini und José Mourinho die wiederkehrende Hoffnung, dass es mit „Carletto“ doch noch etwas werden könnte.

Aber es wurde nichts. Zum Ende der Sommer-Transferperiode kehrte der für 65 Millionen Euro gekommene Brasilianer den Madrilenen den Rücken, startete keinen neuen Versuch mehr, sich in der spanischen Hauptstadt nicht doch noch einmal durchzusetzen und es allen Kritikern zu beweisen und ging zur „alten Liebe“ AC Mailand zurück. „Anfangs, als die Vorbereitung begonnen hat, habe ich mit Carlo Ancelotti gesprochen und er sagte mir, dass ich bleibe. Er dachte, dass ich ein nützlicher Spieler werden könnte. Dann aber habe ich gemerkt, dass ich keinen Platz haben würde“, berichtete er gegenüber LA GAZZETTA DELLO SPORT.

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„…dann aber sagte er, dass ich Probleme bekommen würde“

Vor allem, weil sich der spanische Rekordchampion mit Isco, Asier Illarramendi und Gareth Bale gerade im zentralen und offensiven Mittelfeld verstärkt hat. Blieb Kaká in den vergangenen Jahren ohnehin öfter nur der Platz auf der Bank, schienen die Chancen auf eine bedeutende Rolle im Team noch geringer geworden zu sein. „Ancelotti war immer klar mir gegenüber, sagte mir die Dinge deutlich. Als sie Isco und Illarramendi verpflichteten, sagte er mir, dass ich viele Probleme bekommen würde, weil Özil dazu da war. Und daher habe ich entschieden, zu Milan zu gehen. Ein Klub, bei dem ich wieder versuchen konnte, der Spieler von früher zu werden. Zum Glück werden die Dinge nun besser, obwohl wir auf kollektivem Niveau besser werden müssen.“

Anders als im Trikot der Königlichen gehört der Rückkehrer bei den Lombarden nach einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zu Beginn der Saison zum Stammpersonal, steht in nahezu jeder Partie die volle Distanz über auf dem Rasen. Die bisherige Bilanz: In 14 Einsätzen in Liga und Champions League insgesamt vier Treffer und drei Vorlagen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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