Spielbericht

Dank abgebrühtem Sieg über zahnloses Osasuna ins Viertelfinale

Keine Verlängerung, keine Spannung und schon wieder kein Gegentor – wie im Hinspiel bezwingen die vollkommen überlegenen Madrilenen Osasuna mit 2:0. In spannungsarmen 90 Minuten glänzte vor allem die seit vier Pflichtspielen gegentorlose königliche Defensive.

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Real Madrid besiegt CA Osasuna in der Copa del Rey
Geschlossen ins Viertelfinale: Real ließ Osasuna keine Chance

Ancelotti experimentiert und der Weltfußballer trifft

PAMPLONA. Pflicht erfüllt. Mehr braucht es nach dem Pokal-Rückspiel zwischen Osasuna und Real eigentlich nicht zu sagen. Nachdem die Königlichen mit dem 2:0-Erfolg im Hinspiel den Sack in Form eines dritten oder vierten Tores noch nicht zumachen wollten, blieb den Rothemden wenigstens noch ein Funken Hoffnung auf das mögliche Viertelfinale. Nicht so mit Madrid! Gegen eine wackelfreie und grundsolide königliche Defensive glichen die sonst so bissigen Basken im sonst so Hexenkessel-gleichen El Sadar eher zahnlosen Löwen.

Während Osasuna-Coach Javi Gracia in seinen fünf Änderungen im Vergleich zum Hinspiel unter anderem seinen ersten Torhüter Andrés Fernández aufs Feld brachte, überraschte Carlo Ancelotti in seinen vier Änderungen eher durch die Bankplätze von Karim Benzema und Gareth Bale. Neben Weltfußballer Ronaldo durften Isco Alarcón, Ángel Di María und Jesé Rodríguez die Defensive der Hausherren beschäftigen. Wobei „beschäftigen“ schon zu aktiv klingt – in einer Spektakel-armen aber dennoch nie unkontrollierten Partie, vertrauten sich die Gäste auf zuschauen und zustellen. Nachdem Osasuna in den ersten Angriffsversuchen an den weißen Defensiv-Felsen brandete, ließ der anfängliche Druck stark nach. Obwohl es lange 0:0 stehen sollte, machte der 13. der Liga nur selten den Anschein, an dieses kleine Wunder zu glauben. Schuld daran war auch die Abgebrühtheit der Madrilenen, einzelne herauszuheben lohnt sich kaum, da jeder defensiv einen prima Job erledigte – auch Fábio Coentrão, der das letzte Mal am 2. November 2013 für Madrid auf dem Platz stand.

Da das Viertelfinalticket nie wirklich in Gefahr stand, probierte Carlo Ancelotti, der sehr aktiv an der Seitenlinie stand, einiges aus. In der Offensive agierte man meist ohne Spitze – Jesé und Ronaldo zogen erst bei Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte ins Zentrum. Isco und Di María ackerten zentral als Paar vor dem Duo Alonso-Illarramendi. Druck ausüben, pressen? Maximal einer! Und trotzdem kamen die Weißen oft an den Ball und genossen in der Osasuna-Hälfte viel Platz und Freiheiten. Handball-Szenen, wie schon am Wochenende: Wie eine Schlange, spielten sich die Merengues ihr Opfer zurecht, um irgendwann tödlich zuzubeißen. Aber nur einer sollte den Todesstoß parat haben – der Weltfußballer. Wie damals, als er am selben Ort das REAL TOTAL-Tor des Jahres 2012 erzielte, scheute Cristiano die 30 Meter Tor-Entfernung nicht, um einen Freistoß direkt auf den Kasten Andrés Fernández zu zimmern (21.). Das 110 km/h-Flattergeschoss versuchte der 27-Jährige mit den Fäusten abzuwehren, schlug es sich aber selbst durch die Beine über die Linie. Große Freude bei „Mr. Titanoberschenkel“, der sich aber eher beim gegnerischen Torhüter bedanken darf. Fernández konnte seinen Patzer aber nur 60 Sekunden später wieder gut machen, als sich CR7 durch eine Solo-Aktion zum Abschluss dribbelte, aber der Spanier reaktionsschnell mit dem Fuß parierte.

Osasuna schon stehend K.o. – doch in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte sollte doch noch mal etwas wie Spannung aufkommen. Die Gastgeber mit drei, gar nicht Mal so schlechten Chancen. Nach dem ersten Pfostentreffer und dem plötzlichen Erwachen der 10.000 Zuschauer zeigte Iker Casillas dann aber, das mit ihm immer zu rechnen ist – zwei solide Paraden, die Madrids 1:0-Führung zum Seitenwechsel sicherten.

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Osasuna gibt auf, Jesé zündet den Turbo

Trotz dieses kurzen Auflebens verliefen die zweiten 45 Minuten gleichermaßen gefahr- und spannungslos. Madrid zu cool, Osasuna zu schwach. Isco versuchte noch das eine oder andere Dribbling – schade, dass sein Pass auf den starken Coentrão Abseits-bedingt zurück gepfiffen wurde. Als Di María nach 55 Minuten dann auch die letzten Zweifel an diesem Sieg beseitigte, brauchte Osasuna plötzlich fünf Tore, um doch noch weiter zu kommen – aussichtslos gegen eine solch abgebrühte Defensive. Dem 2:0 voraus gegangen war jedoch eine super Einzelaktion Jesés, der von Ball-Eroberer Alonso an der Mittelfeldlinie auf die Reise geschickt wurde. Der 20-Jährige ging mit seinem Turbolauf einige Risiken ein, konnte dem Argentinier das Tor aber mustergültig auflegen. Tolle Aktion des Youngsters, dem Ancelotti dann zusammen mit Alonso und Ronaldo eine Pause gönnte – es kamen Gareth Bale, Carlos Casemiro sowie Álvaro Morata.

Viel geschehen sollte in den letzten 20 Minuten von Madrids 15. ungeschlagener Partie nicht mehr. Der Nachwuchsstürmer fiel eher noch durch eine böse angeschwollene Schläfe auf, nachdem er an der Schulter seines Gegenspielers abprallte. Unermüdlich, wie man Morata kennt, kämpfte sich der 21-Jährige lange Zeit durch, konnte in einer bereits gelaufenen Partie aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen und musste unter Schmerzen doch noch ausgewechselt werden. Und während Casemiro sich in jeden Zweikampf und Kopfball schmiss, wie man es kennt, sollte Bale eher blass und in Defensiv-Aktionen verstrickt bleiben. Neben Moratas Verletzung sollte dieser verdiente 2:0-Sieg aber noch einen Schönheitsfehler übrig haben: Comebacker Coentrão sah in der Schlussphase noch Gelb-Rot, weswegen die Merengues die letzten sechs Minuten nur zu neunt bestritten.

Aber es blieb dabei: Ohne Verlängerung, ohne Spannung und Spektakel – aber wie im Jahr 2014 bisher gezeigt, nach wie vor ohne Gegentor oder ernsthafte Defensiv-Probleme. Doch mehr als nur ‚Pflicht erfüllt‘. Die Ancelotti-Elf war in allen Belangen überlegen und freut sich nun auf die Runde der letzten acht, wo in der nächsten und übernächsten Woche Espanyol Barcelona wartet, das sich spektakulär gegen Zweitligist Alcorcón durchsetzte. Zuvor tritt Real am Samstag aber noch zum Rückrunden-Auftakt bei Betis Sevilla an (16 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker).

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum Pokal-Achtelfinalrückspiel bei CA Osasuna
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Nils Kern

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