
Bale will Champions-League-Sieger werden
MADRID. Ja, es gab sie, diese Zeiten. Diese Zeiten, als die Superstars der heutigen Zeit noch selbst als Kinder und Teenager vor dem Fernsehschirm saßen und sich die Partien ihrer Vorbild ansahen und ihre Hände dabei wund rieben. Der Traum, selbst einmal an dieser Stelle zu stehen, schien damals weit entfernt. Den steinigen Weg nicht nur zu einem Fußballprofi, sondern einem Spieler der Güteklasse, ja den muss man schließlich erst einmal meistern.
Gareth Bale kann stolz von sich behaupten, das geschafft zu haben – für geschätzte 91 Millionen Euro zog es den 24-Jährigen Anfang September 2013 von Tottenham Hotspur zu Real Madrid. Es kam die Galionsfigur der walisischen Nationalmannschaft, es kam der zweimalige Fußballer des Jahres der englischen Premier League. Auf der anderen Seite jedoch auch einer, der bis auf den wenig bedeutenden League Cup (2008) noch keine Erfahrung damit hat, mit dem Kollektiv Titel zu gewinnen. Doch genau diese sind bei den Königlichen Saison für Saison Pflicht.
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Der Linksfuß macht sich deswegen aber nicht verrückt, folgt vielmehr dem Motto „Was nicht ist, soll noch werden“. Im Interview mit der Webpräsenz der UEFA erklärte Bale: „Die Erwartungshaltung ist hier unglaublich hoch. Wir sind, denke ich, der größte Verein der Welt und wir wollen jedes Spiel gewinnen. Das erwartet man auch von uns. Aber wir teilen diese Erwartungshaltung und mögen sie, denn wir wollen auch jedes Spiel gewinnen und jeden Pokal, um den wir spielen. Bisher haben wir das sehr gut gemacht. Ich glaube wir haben noch nicht verloren, das ist immer gut. Wir können uns aber immer noch steigern, das ist der Plan. Wir gehen es von Spiel zu Spiel an und hoffentlich gewinnen wir am Ende dann die Champions League.“
„Ganze Mannschaft von 2002 bestand aus Superstars“
Diese hat man Real Madrid zum letzten Mal am 15. Mai 2002 gewinnen sehen. Da war Bale gerade mal zehn Jahre alt, der erwähnte kleine Junge. „Als ich jünger war, wollte ich immer so viel Fußball wie möglich spielen und sehen. Meine erste richtige Erinnerung war dabei das Finale mit Real Madrid. Ich glaube, das war im Hampton Park, als Zidane dieses fantastische Volleytor machte. Das war meine erste wirkliche Erinnerung. Zidane war zu dieser Zeit vielleicht der beste Spieler der Welt. Die ganze Mannschaft von Real Madrid bestand damals aus Superstars und sie haben fantastischen Fußball gespielt. Das war toll anzusehen, vor allem in der Champions League“, schwärmt die Nummer 11 der Blancos noch heute.

„Es ist schon verrückt, dass Luka und ich jetzt hier sind“
Rund acht Jahre nach Reals neuntem Europacup-Triumph fing Bales Stern auf internationalem Terrain zu glänzen an. Unvergessen, wie der Offensiv-Allrounder in der Gruppenphase im San Siro gegen Inter Mailand für Tottenham nach 0:4-Rückstand zur Halbzeit drei Tore aus nahezu ein und derselben Position erzielte und somit von sich sprechen ließ. „Ich kann mich noch erinnern, dass wir zur Pause 0:4 hinten lagen und nur noch zu zehnt waren. Da geht man natürlich dann vom Schlimmsten aus. Ich kann mich auch noch an die Halbzeit-Ansprache von Harry Redknapp erinnern: Einfach rausgehen, Charakter zeigen und das Spiel noch irgendwie retten. Die zweite Hälfte war damals etwas surreal, aber ich werde sie nie vergessen. Das war ein spezieller Moment für mich“, berichtete er.
Damals stand neben Bale auch ein gewisser Luka Modric in den Reihen des englischen Traditionsklubs von der White Hart Lane. In jener Champions-League-Saison ging es im Viertelfinale ausgerechnet noch gegen das weiße Ballett, für das beide mittlerweile spielen. Das Hinspiel ging mit einem 4:0 im Bernabéu klar an Real, das Rückspiel in London entschieden die Spanier mit 1:0 für sich. „Es ist schon verrückt, dass Luka und ich jetzt beide hier sind. Wir haben beide an dem Abend gespielt und naja, jetzt für Real Madrid zu spielen, ist schon ein Traum. Ich genieße es“, freut sich der 42-fache Nationalspieler und schloss dem an: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Aufmerksamkeit in Madrid nicht erwartet hatte. Aber das gehört für einen Fußballer heutzutage einfach dazu, das muss man akzeptieren. Ich genieße es sehr. Es gibt sicherlich einige Dinge, die hier anders sind als in Großbritannien, aber insgesamt bin ich rundum zufrieden. Mein Spanisch wird auch immer besser und ich werde weiterhin dran bleiben, um die Sprache gut zu lernen.“
Das Trikot der Königlichen mit BALE-Aufdruck – weiß, blau oder orange!
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