
„Mit unserer Ausgangslage schon eine komische Situation“
GELSENKIRCHEN. „Man fährt nach Madrid und spielt im Estadio Santiago Bernabéu. Eine Spielstätte, von der sich jeder Fußballer wünscht, dort einmal aufzulaufen“, so Julian Draxler vom FC Schalke 04. Ein laut dem 20-Jährigen traumhaftes Erlebnis, das da auf die Truppe des Bundesligisten wartet. Am Dienstagabend gastieren die Gelsenkirchener zum Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel im Zuhause von Real Madrid (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) – aber nicht, um dort einen zweiten Albtraum zu erleben. Nicht, um sich eine zweite Tracht Prügel abzuholen. Das Hinspiel vor 18 Tagen endete für S04 bekanntermaßen mit einem 1:6-Debakel. „Mit unserer Ausgangslage ist das schon eine komische Situation. Wir sind alle realistisch genug, um einzuschätzen, dass für uns nach dem 1:6 nicht mehr viel zu holen ist. Nichtsdestotrotz wollen wir ein gutes Spiel abliefern“, erklärte die Nummer 10.

Das ist es: Schalke will nach der Klatsche in der Veltins-Arena nun nur noch mal ein gutes Bild auf der europäischen Bühne abgeben, mehr nicht. Kapitän Benedikt Höwedes: „Wir wollen uns vernünftig aus der Königsklasse verabschieden. Leider hat das 1:6 gegen Real die gute Champions-League-Saison, die wir bis dahin gespielt haben, in den Hintergrund treten lassen. Umso wichtiger ist es, dass der letzte Eindruck in diesem Wettbewerb wieder positiver für uns und den Verein ausfällt.“ Mittelfeld-Star Kevin-Prince Boateng spricht dieselbe Sprache wie die Kollegen und kündigte an: „Wir wollen uns noch einmal voll reinhängen, auch wenn wir wissen, dass ein Weiterkommen nahezu unmöglich ist. Trotzdem fahren wir nicht nach Madrid, um Sightseeing zu betreiben. Wir wollen uns gut präsentieren.“
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„In jetziger Lage ist die Bundesliga der wichtigere Wettbewerb“
Die volle Konzentration gilt dennoch einzig der Bundesliga, da die „Knappen“ auch schon im DFB-Pokal die Segel haben streichen müssen. Mit dem Auswärtssieg beim FC Augsburg (2:1) und der Niederlage von Bayer Leverkusen gegen Bayern München (1:2) konnte die Elf von Jens Keller auf Platz drei springen, hat nun mit 47 Punkten auch nur noch einen Zähler Rückstand auf Ruhrpott-Rivale Borussia Dortmund.
Ein super Spiel, das alle genießen werden. Wir sind eine gute Truppe und müssen es nur zeigen Klaas-Jan Huntelaar
Ob der Coach mit Rücksicht auf die kommenden wichtigen Liga-Wochen einige Stammkräfte für das Spiel gegen die Madrilenen schont? Draxler: „Da bin ich der falsche Ansprechpartner, das muss und wird der Trainer entscheiden. Ich könnte mir das schon vorstellen, auch wenn es sich blöd anhört, wenn man sagt, dass man gegen Real Madrid den einen oder anderen Spieler schont. Aber in unserer jetzigen Lage ist die Bundesliga der wichtigere Wettbewerb, daher würde manch einem eine Pause vielleicht ganz gut tun.“ Er selbst will auf jeden Fall auf den Rasen und nicht auf die Bank: „Ich habe lange genug zuschauen müssen, daher bin ich froh, dass ich derzeit wieder auf dem Platz stehe. Daher hoffe ich, dass ich nicht geschont werde (lacht).“
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