„Ich weiß, dass ich die Erwartungen nicht erreicht habe“
SEVILLA. Schon bevor Schiedsrichter Jose Luis González González heute Abend um 22 Uhr das erste Mal in seine Pfeife bläst, kann man einen ersten Pechvogel des noch jungen Abends ausmachen. Einen, dessen heutige Abwesenheit sinnbildlich für eine ganze, verunglückte Saison steht. „Es tut mir für Sevilla leid, dass ich nicht so helfen konnte, wie ich es wollte.“ Denis Cheryshev plagt ein wirklich schlechtes Gewissen. Im Sommer erst befördert, mit einem Profivertrag ausgestattet und die „Pretemporada“ voll durchgezogen, sah der 23-jährige Schüler unter dem neuen Klassenleiter Ancelotti kein Land. Die Lösung: Ein Praktikum – ein Jahr Sevilla. Mit großen Ambitionen ging der Russe sein Abenteuer bei Madrids heutigem Gegner an, kommt durch unendliche und rätselhafte Verwirrungen aber heuer nur auf fünf Kurzeinsätze und fällt aktuell wegen eines Zehenbruchs (OP letzten Donnerstag in Madrid) aus. „Ich weiß, dass diese Dinge außer meiner Macht lagen, aber ich möchte mich entschuldigen, denn sie gaben mir die Möglichkeit, in der ersten Mannschaft zu spielen und ich habe die Erwartungen nicht erreicht.“
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Sevilla oder Madrid? Ein Russe ganz diplomatisch
Trotz des bisherigen sportlichen Misserfolgs fühlt sich der Flügelspieler in Andalusien gar nicht mal so unwohl. Als ihm seine Kollegen am vorigen Wochenende ein T-Shirt mit besten Wünschen widmeten, bedankte er sich unverzüglich via Twitter und schrieb „Eine geeinte Familie wird niemals geschlagen!“ Familie. So beschrieb er es auch gegenüber der MARCA: „Sevilla ist wie eine große Familie und das ist wichtig für den Erfolg“, sein aktueller, seit sechs Liga-Partien siegreicher Verein sei „auf dem Weg nach vorne.“ Und just empfängt der Fünfte den Zweiten. Eine Zwickmühle für den zweifachen russischen Nationalspieler? Scheinbar nicht: „Die Punkte bleiben in Sevilla, aber die Liga geht nach Madrid!“ Russische Diplomatie, selten dieser Tage.

Vor seiner Rückkehr in die Hauptstadt gilt Cheryshevs persönliches Ziel natürlich den letzten Saisonspielen und der darauf folgenden Weltmeisterschaft. Doch weiß auch er, dass es „kompliziert“ wird, da „es viele Russen gibt, die ihre Sachen gut machen. Ich würde es absolut verstehen, wenn ich nicht dabei wäre.“
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