Spielbericht

Ideale Generalprobe: Madrid zerlegt Almería trotz sieben Ausfällen

Höhen und Tiefen im Madridismo! Zwischen dem zitterreichen Champions-League-Halbfinaleinzug und dem packenden Final-Clásico in der Copa del Rey erwarteten die Merengues heute UD Almería. Zum 33. Spieltag hatten die Königlichen einiges gut zu machen und wussten mit vier Toren die Niederlage Barcelonas auszunutzen.

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Real Madrid bejubelt den Sieg über UD Almería
Die beste Offensive der Liga jubelt und ist zurück auf Tabellenplatz zwei

Di María stiehlt Traumpaar Bale-Benzema die Show

MADRID. Zurück zum Glück: Der epische Dreikampf an der Spitze von La Liga könnte kaum spannender ausfallen, denn nach Barcelonas 0:1-Niederlage gegen Granada sind die Königlichen zurück auf Platz zwei. Und das vor dem nicht minder dramatisch angerichteten Pokalfinal-Clásico am Mittwoch zwischen Barça und Madrid (21:30 Uhr)! Wie die Katalanen sind auch die Merengues mit großer Personalnot den 33. Spieltag angetreten – kurzfristig fiel mit Sergio Ramos der siebte, heute nicht verfügbare Spieler der ersten Mannschaft aus. Elf Mann brachte Carlo Ancelotti dennoch zusammen: López – Nacho, Pepe, Varane, Coentrão – Illarramendi, Modric, Di María – Bale, Benzema, Isco

Machte drei Änderungen im Vergleich zum Fingernägel-ungesunden Halbfinaleinzug in Dortmund, wobei es beinahe noch einen Ausfall gegeben hätte. Doch statt seine angeblichen physischen Wehwehchen auf der Bank wegzuatmen, zerlegte ein quicklebendiger Ángel Di María die Gäste aus Almería in ihre Bestandteile. Tolle Vorstellung der Nummer 22! Bei den vielen Tempo-Dribblings und gefühlvollen Flanken machten es ihm die durchweg zahnlosen Gegner aber auch oft leicht. Nicht nur „el Fideo“ sprühte vor Spielfreude, das ganze Team hatte sich gegen den Aufsteiger einiges vorgenommen – erstrecht nach der enttäuschenden Vorstellung beim BVB. Bissig in der Offensive, kein Zurückziehen bei gegnerischen Ballbesitz, viele Doppelpässe und andere Kombinationen, die das Fußballerherz höher schlagen ließen, entstanden. Und das heute zwar nicht ausverkaufte, aber dennoch bestens gestimmte Bernabéu hatte auch allen Grund laut zu sein: Schon nach drei Minuten knutschte Di María das Leder ans Aluminium. Weitere drei Minuten und ein schönes Dribbling später und Almería-Keeper Esteban musste den ersten Schuss entschärfen. Der Täter: „Ángelito“!

Wie entfesselt spielte der 26-Jährige nach dem farblosen Auftritt in Dortmund auf und hätte fast noch eine Ecke direkt verwandelt. Doch Almerías Bester, natürlich der 38-jährige Esteban, sollte noch ein ums andere mal dafür sorgen, dass es trotz 13 Abschlüssen nur 1:0 zur Pause stand. Viel Di María, wenig von den anderen? Gar nicht: Als Ehepaar würden sich Gareth Bale und Karim Benzema wohl auch jeden Morgen gegenseitig die Brote für die Arbeit schmieren, so viele Chancen legten sich die beiden heute auf. Esst doch mal auf! Teilweise hätte man meinen können, sie Hand in Hand Almería auseinanderreißen zu sehen. Doch der Aufsteiger hielt irgendwie lange Stand – auch nach der mehr als fälligen Führung in der 28. Minute. Bale nach Coentrão-Hereingabe, Benzema nach Bale-Querpass, an das walisische Hakenzuspiel kam der Franzose nicht ran, dann vergandalfte der unüberwindbare Esteban eine 100 Prozentige Bale-Chance (Vorarbeit? Wer wohl…), ehe die Nummern 9 und 11 noch weitere Schüsse und Kopfbälle vergaben. All das in Halbzeit uno! Jeder durfte mal, keiner konnte den Andalusiern noch früher klar machen, dass sie auch im fünften Anlauf immer noch keinen einzigen Punkt aus der Madrider Fußballfestung mitnehmen würden.

Trotz späterer, kurzer Hektik (der Schiedsrichter verweigerte Coentrão einen Elfmeter) waren die Blauen an Ungefährlichkeit kaum zu überbieten. Das lag an den ungenauen Flanken und Standards der Gäste, aber auch einer weißen Defensive, die (man kann es nicht oft genug sagen) so einiges wiedergutzumachen hatte. So oder so: Tolle Vorstellung von Allrounder Nacho, dem nimmermüden Coentrão, Kapitän Pepe und Raphaël „ich geh mal eben nach vorn, soll ich was mitbringen?“ Varane. Er durfte es: Kaum ein Ball ging an Asier Illarramendi und Luka Modric vorbei.

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Beste Liga-Offensive meldet sich vor Pokalfinale zurück

Dass die Blauen nur eines ihrer letzten neun Partien siegreich bestritten, merkte man auch im zweiten Durchgang. Madrid hatte kein Mitleid und wollte immer mehr, die Königlichen spielten mit ihrer Beute. Doch nach einem Rabona-Flankenversuch Di Marías und einer Fernattacke Modrics schossen sich die Merengues in den Minuten 53 und 56 dann wieder zur gefährlichsten Offensive der Liga. Erst vollendete Bale schmucklos das argentinisch-französische Duett zwischen Di María und Benzema, danach machte Solist Isco kurzen Prozess nach Benzema-Flanke und Madrid führte 3:0.

Der 40. Sieg unter Carlo Ancelotti konnte sich sehen lassen, die Chancenverwertung zwar nicht (hust 29 Abschlüsse hust), aber sonst eigentlich alles! Diego López musste nur ein Mal eingreifen, in seinem „Rekordspiel“ hat Benzema (mit 228 Mal lief kein Franzose je öfter für Real auf, als KB9) mal wieder gezeigt, dass ihn beim Mitspielen, Anbieten, Doppelpassen und Ballmitnehmen niemand so schnell etwas vormacht. Doch das Glück war dem 26-Jährigen alles andere als hold, auch nicht nach Hereingaben von Nacho und Morata. Als dann auch Coentrão und „Illarra“ in Esteban ihre Meister fanden, wechselte Ancelotti durch: Di María, Bale und Coentrão wurden lautstark verabschiedet, Casemiro, Morata sowie Castilla-Defensivmann Diego Llorente genauso freudig empfangen. Alle drei durften sich nahtlos einfügen, auszeichnen und den andalusischen Gästen vor Augen führen, dass es heute nicht mal den oft zitierten Blumentopf zu gewinnen gab. Da war Moratas Tor zum 4:0-Endstand nach sehenswertem Illarramendi-Pass nur noch Balsam für die geschundene königliche Seele.

Zurück auf Platz zwei – zurück in der Form? Dass sich der Rekordmeister auch trotz der Ausfälle von sieben wichtigen Spielern so gut verkauft (Vorletzter und Aufsteiger in oder her), macht Hoffnung. Hoffnung für die kommenden Prüfungen in Copa del Rey (Endspiel am Mittwoch um 21:30 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker), in der Primera División (nächste Partie erst am 26. April) sowie in der Champions League, in der am 23. April die momentan ebenfalls leicht schwächelnden Bayern nach Madrid kommen. Für den Moment gilt jedoch: Besser kann man sich nicht auf ein Finale vorbereiten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum 33. Spieltag gegen UD Almería
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Nils Kern

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