
Sechs Veränderungen im Vergleich zu Mittwoch
MADRID. Am Mittwoch dominierten Akteure in rot das weiße Ballett von Real Madrid, als das Spiel angepfiffen wurde. Heute dominierte Real Madrid die Roten. Der Unterschied: Vor drei Tagen gastierte Champions-League-Sieger Bayern München zum Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse im Estadio Santiago Bernabéu – und heute, zum 35. Spieltag der Primera División, CA Osasuna, 16. der Tabelle und vom Abstieg gefährdet. Eines jedoch hatten beide Partien gemeinsam: Die Königlichen entschieden sie für sich.
Der Reihe nach: Sechs Veränderungen nahm Carlo Ancelotti im Vergleich zum Bayern-Spiel an seiner Startformation vor. Diego López für Iker Casillas, Nacho Fernández für Daniel Carvajal, Raphaël Varane für Pepe, Marcelo für Fábio Coentrão, Asier Illarramendi für Xabi Alonso und Álvaro Morata für Karim Benzema. Mit dem Anstoßpfiff weg nahmen die Madrilenen das Heft gegen die Basken in die Hand, agierten schnell offensiv und waren bemüht, zügig ins gegnerische Tor zu treffen. Und das klappte dann auch. Kein geringerer als Cristiano Ronaldo, der in den letzten Wochen viermal verletzt hat zusehen müssen, hämmerte das Leder von der halblinken Seite und rund 20 Metern Entfernung ins lange Eck –Traumtor bereits in der sechsten Minute. Ronaldo wäre kein Weltfußballer, hätte er genau diese Kunstschüsse während der Leidenszeit verlernt. Er kann es einfach, dieser Portugiese!
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Früh war zu konstatieren: Dieses Spiel haben die Blancos im Griff, denn die Offensive der Gäste aus dem Baskenland war nahezu abgemeldet. Gefährlich vor das Gehäuse von López kam sie zumindest nicht. Nicht nur die Anfangsphase gehörte dem Rekordmeister, der in dieser Saison die 33. Meisterschaft feiern will. Real kontrollierte das Geschehen im ersten Durchgang klar, spielte sich allerdings nicht allzu viele hochkarätige Tormöglichkeiten heraus. Dass zudem die Ballbesitzstatistik nach etwa einer halben Stunde bei 65:35 Prozent zugunsten der Hausherren lag, erinnerte fast schon an den FC Bayern, der übrigens schon am Nachmittag eine gelungene Generalprobe gegen Werder Bremen hinlegte. Nach 36 Minuten überraschte Madrid mit einer neuen Freistoßvariante: Ronaldo schoss leicht rechts versetzt und 20 Meter vor dem Tor nicht etwa stramm drauf, sondern chippte das Spielgerät gekonnt in die Mitte auf Ramos, dessen direkte Abnahme jedoch über den Kasten ging. Kollege Modric scheiterte ebenso kurz vor dem Halbzeitpfiff, als er zentral aus knappen 15 Metern drauf hielt, Schlussmann Andrés Fernández aber zur Stelle war.
Weltfußballer noch nicht satt
Mit einem 1:0 ging es in die Katakomben zum Pausentee. Ändern sollte sich nach dem Seitenwechsel nicht viel: Madrid bestimmte das Geschehen im eigenen Wohnzimmer weiterhin und erneut versuchte Modric aus der Distanz, sich gegen die in rot und blau gekleideten Basken in die Torschützenliste einzutragen. Der Schuss der Nummer 19 zentral aus 21, 22 Metern verfehlte das gegnerische Gehäuse aber ganz knapp (49.). Besser machte es 180 Sekunden später – ja, genau – CR7. Und zum wiederholten Male ein Strahl der Kategorie „Tor des Monats“! Und schon wieder von halblinks aus 20 Metern. Diesmal mit noch mehr Schmackes, noch mehr Zug hinter dem Ball zum 2:0, zur Vorentscheidung (52.). Spätestens jetzt hatte der Torjäger der Partie seinen Stempel aufgedrückt – das erkannte auch Ancelotti und nahm ihn rund neun Minuten später vom Feld. Schonen für München, schonen für den Showdown, schonen für das Spiel, das über Final-Teilnahme oder das Aus entscheidet. Zuvor durfte sich die Nummer 7 aber noch eines weiteren Treffers erfreuen – keines eigenen, dafür aber ein ebenso sehenswertes von Kapitän Ramos. Das Leder trieb der Innenverteidiger auf die rechte Außenbahn zu Di María, dessen perfekt getimte Flanke er schließlich im Zentrum vollstreckte (60.). 3:0. Von Osasuna, das Real in der Hinrunde noch ein 2:2 abtrotzen konnte, nichts zu sehen.
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Carvajal setzt Schlusspunkt
Für die Merengues gestaltete sich die Partie gegen Osasuna zum Warmspielen und Warmschießen für das Bayern-Match. Auch, weil die Truppe von Javi Gracia Real ein viertes schön anzusehendes Tor erzielen ließ. Isco in Minute 83 mit einem feinen Heber über die gesamte Defensivreihe des Tabellen-16., der eingewechselte Daniel Carvajal frei vor Osasunas Keeper. Eine Gelegenheit, die sich der Youngster nicht nehmen lassen konnte, nicht nehmen ließ und gekonnt per Kopf verwandelte. 4:0, der Schlusspunkt. Ein durchweg positives Aufwärmen vor dem „Spiel des Lebens“. Am Dienstag ab 20:45 Uhr in der Allianz Arena zu München.
Atlético Madrid und der FC Barcelona müssen beide morgen auswärts ran. Der Spitzenreiter beim FC Valencia (17 Uhr), die Katalanen beim FC Villarreal (21 Uhr). Keine einfachen Aufgaben! Es bleibt weiterhin spannend! Dank des Dreiers ist Real wieder auf drei Zähler an die den „Rojiblancos“ herangerückt (hat jedoch ein Spiel weniger) und an Barcelona vorbeigezogen – ein Zähler Vorsprung.
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