
„Ich bin nicht wütend“
MAILAND. Es gebe keinen Grund, zu gehen, sagte Diego López im Mai noch. Fast drei Monate später gab es diesen für den Torhüter. Nachdem Real Madrid sich die Dienste von Levantes Keylor Navas sicherte, lud der Klub den 32-Jährigen mehr oder weniger zum Gehen ein. Mit dem Costa-Ricaner und Iker Casillas gehen die Königlichen in die Saison – nicht mit López. Der 1,96 Meter große Schlussmann wechselt stattdessen zum AC Mailand, dessen große Zeit bekanntlich jedoch fürs Erste vorbei ist. Auf sportlicher Ebene muss der Mann, der sich nichts sehnlicher als ein Karriereende im Trikot der Blancos wünschte, einen Rückschritt vollziehen.
Aber: López hegt absolut keinen Groll, zumindest öffentlich nicht. Im Gegenteil: Er beendet das Kapitel bei den Madrilenen, für die er insgesamt 8,5 Jahre spielte, mit erhobenem Haupt, mit Anstand. „Ich bin nicht wütend. Ich bin glücklich, hier zu sein und einen neue Erfahrung zu erleben“, so der Neu-Mailänder. „Alles entstand sehr schnell und gab dir keine Zeit, zu beurteilen, wie die Dinge waren. Es muss jetzt weitergehen. Es war eine positive Erfahrung, ich habe beim Klub meines Herzens gespielt, bei meinem ewigen Klub. Ich werde immer alle Meinungen respektieren. Ich verlasse Real Madrid glücklich, alles gegeben zu haben, auch wenn es Dinge gibt, die ich nie kontrollieren konnte. Aber ich habe damit auf natürliche Weise gelebt“, erzählte er.
Diego #Lopez just arrived in Milan! Tomorrow he will undergo the medical tests! #weareacmilan pic.twitter.com/vNt5I4U2Ae
— AC Milan (@acmilan) 11. August 2014
„Der Madridismo sah, was ich bin: ein Madridista“
Am Sonntag verabschiedete sich der Spanier von seinen Mitspielern in Valdebebas. Es sei „ein sehr emotionaler Abschied“ gewesen, verriet López. „Wegen all dem, was ich erlebt habe. Manchmal sagt ein Blick mehr als tausend Worte aus und das habe ich in den Gesichtern vieler gesehen. Das ist für mich das Wichtigste“, meinte er und dankte sämtlichen Fans, die ihm stets unterstützend zur Seite standen: „Danke an den gesamten Madridismo, der mich immer umgeben hat und, ich denke, immer sah, was ich bin: ein weiterer Madridista. Ich habe als Spieler und Fan gelebt.“
So sehr ihm dieser Abschied derzeit schmerzt, so sehr blickt er auf der anderen Seite erwartungsvoll und mit Vorfreude auf das Abenteuer AC Mailand. Als einen „großen und wichtigen Schritt in der Karriere“ bezeichnet López den Wechsel in die Serie A. Und weiter: „Ich komme mit der Idee, viel zu arbeiten und das Maximum bei Milan zu geben. Ich bin glücklich, hier zu sein – beim besten Klub Italiens und einem der besten der Welt. Ich will um einen Platz im Tor kämpfen, doch sicher ist nichts. Mit Anstrengung und Arbeit habe ich die Hoffnung, mehr Partien zu bestreiten. Noch habe ich mit Inzaghi nicht gesprochen. In den nächsten Tagen werde ich ihn kennenlernen. Genauso Abbiati und Balotelli. Wir haben eine tolle Mannschaft.“
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Mit Real-Coach Carlo Ancelotti sprach López in den letzten Tagen unter anderem auch noch über Milan, genauso wie mit Torwarttrainer Villiam Vecchi. Beide arbeiteten von 2001 bis 2009 für die Lombarden, gewannen zweimal die Champions League, einmal die Meisterschaft, die Klub-WM. „Sie haben mir gegenüber sehr gut über diesen Klub gesprochen“, so López, der dem erstaunlicherweise hinzufügte: „Ich muss ihnen danken, dass ich hier bin. Der AC Mailand ist ein Weltverein.“
So wie Real Madrid. Und auch das Ziel bleibt für den Keeper dasselbe: Titel gewinnen. Am liebsten „die Meisterschaft und Champions League. Ich muss mich beim Klub für diese Möglichkeit bedanken. Das ist ein Klub, bei dem jeder spielen will. Ich will tagtäglich arbeiten, um das Beste zu geben“.
Ich habe ihm alles Gute für seine Zukunft gewünscht. Ihm wird es beim AC Mailand gut ergehen Carlo Ancelotti
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