
„Er wollte die Fans damit nicht herausfordern“
MADRID. Wenn José Mourinho halt nicht auf der Pressekonferenz erscheint, wird eben über ihn gesprochen. Der Ansprechpartner der Journalisten ist dabei dann stets sein Assistent Aitor Karanka – so auch nach dem 2:0-Derbysieg über Atlético Madrid. Bevor im Bernabéu aber überhaupt die Post abging, sorgte eben jener Mourinho bereits für Furore. Was war geschehen? Seine Worte auf der Pressekonferenz vor dem „Derbi Madrileño“ („Ich werde den Platz des Bernabéu morgen schon um 21:20 Uhr betreten, wenn mich alle auspfeifen wollen“) setzte er in die Tat um. Zuzutrauen war es ihm, wirklich daran geglaubt haben aber nur wenige. „The Special One“ kam aus den Katakomben, betrat das Spielfeld, blieb stehen, schaute sich um und registrierte Applaus. Nach etwa zwei-minütigem Stehen verschwand er wieder.
Klar, dass das – unabhängig wie das spätere hochbrisante Derby zwischen Real und Atlético von statten gehen würde – nach dem Schlusspfiff noch mal DAS Thema sein würde. Karanka sagte zu dem Ganzen: „Ich war in der Kabine und habe nicht gesehen, dass er auf das Feld gegangen ist. Damit wollte er die Fans aber in keinster Weise herausfordern. Es diente denen Leuten, die nicht auf seiner Seite sind oder nicht mit seiner Arbeit mit dem Team einverstanden sind. Er zeigt immer sein Gesicht – auf dem Platz, im Presseraum, in Valdebebas oder auf der Bank. Das sollte anerkannt werden. Er hat sich nie versteckt. Das Wichtigste ist aber, dass wir gewonnen haben.“
[advert]
„Kein großartiges Spiel, aber eine hohe Kontrolle“
Der 39-jährige Spanier, der in seiner Real-Zeit von 1997 bis 2002 selbst auch einige Madrid-Derbys bestritt, ließ das Thema Mourinho folglich zuklappen und analysierte: „Die Partie wurde nach dem 1:0 unter Kontrolle genommen, wir hatten hinten dann nicht mehr allzu viele Probleme. In der Halbzeit haben wir darüber geredet, dass wir ein weiteres Tor erzielen müssten, denn die Spieler von Atlético können einem jederzeit gefährlich werden. Wir wussten, dass das ein hartes Spiel wird, denn Atlético reiste mit viel Selbstvertrauen. Es war kein großartiges Spiel, aber eines mit hoher Kontrolle. Siege stärken einen immer und gegen ein starkes Team wie das von Atlético zu gewinnen, das ist noch besser. Es darf nicht daran gedacht werden, ob es nun noch möglich ist, die Meisterschaft zu gewinnen oder nicht. Das Einzige, was zu tun ist, ist, zu arbeiten. Und das war jetzt eine weitere Partie.“
Abschließend erhielt Cristiano Ronaldo besonderes Lob von Karanka, der mit einem Treffer und einer Vorlage maßgeblichen Anteil an dem Triumph hatte: „Er war sehr wichtig. Die Leute sagten bereits, er schießt keine Tore, aber er ist seiner Linie treu geblieben.“
Community-Beiträge