
„Ich traue Real Madrid die Titelverteidigung zu“
MADRID. Toni Kroos ging von Bayern München zu Real Madrid, Xabi Alonso von Real Madrid zu Bayern München. Zwar spielten beide für einige wenige Wochen zusammen für die Königlichen, doch letztlich ist die Bezeichnung „Rollentausch“ wohl nicht die verkehrte. Viele sind der Meinung, dass die Spanier bei jenem Tausch als Gewinner hervorgingen – wenngleich sich sowohl der eine als auch der andere Mittelfeld-Stratege bei seinem neuen Arbeitgeber nahtlos einfügte und Stammspieler ist. Auch Ex-Madrilene Bodo Illgner ist dieser Ansicht: „Dass Xabi bei Bayern so schnell und so gut eingestiegen ist, hatte ich nicht erwartet. Ich dachte, er braucht ein bisschen mehr Zeit. Kroos bildet mit Modric ein perfektes Tandem im Mittelfeld. Durch die Unterstützung der Mitspieler sieht das alles sehr stabil aus. Insgesamt glaube ich, hat Real das leicht bessere Geschäft gemacht, weil sie einen jüngeren Spieler von ähnlicher Klasse bekommen haben.“ Kroos ist 24, Alonso hingegen wird am 25. November 33 Jahre alt und befindet sich damit im Herbst seiner Karriere.
Doch andererseits ist es oftmals nicht von Bedeutung, ob alt oder jung, sondern ob gut oder schlecht. Mit Xabi Alonso gewannen die Königlichen im vergangenen Jahr die UEFA Champions League. Und weil der deutsche Taktgeber nicht weniger Qualität besitzt, ist das auch in dieser Saison absolut möglich. Seinen Vorgänger im zentralen Mittelfeld macht der Greifswalder dank überragender Leistungen schon jetzt vergessen. Und so überragend Kroos spielt, so überragend spielen auch seine Mitspieler. 13 Pflichtspiele wurden nunmehr schon am Stück gewonnen. „Ich traue Real Madrid den Titel zu, sie sind in einer tollen Form. Dennoch sind wir noch früh in der Saison, das kann sich im Laufe der Zeit noch verändern. Es kommen immer wieder Verletzungen und Ausfälle dazu, die man nicht einkalkulieren kann. Aber der Kader ist so gut bestückt, dass die Titelverteidigung drin ist“, meinte der einstige Torhüter überzeugt.
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„Was Ancelotti anfasst, wird zu Gold“
Und mit Carlo Ancelotti habe man ohnehin den richtigen Mann auf der Trainerbank, wenn es nach dem 47-Jährigen geht. „Was er anfasst, wird zu Gold. Er war ein Glücksgriff nach José Mourinho“, schwärmt Illgner, „Ancelotti strahlt die Ruhe und Souveränität aus, die man vorher vermisst hat. Er passt auch wesentlich besser zum Image des Vereins als der umtriebige, aggressive Mourinho, der die Fans gespalten hat. Es gab zwei Lager pro Mourinho und contra Mourinho und letztlich auch pro Casillas und contra Casillas. Mourinho hat dem Verein zum Schluss hin sehr geschadet.“
Wie der gebürtige Koblenzer äußerte sich unlängst auch schon Superstar Cristiano Ronaldo hocherfreut darüber, dass „Carletto“ die Verantwortung bei den Madrilenen trägt. „Er hat unsere Mentalität verändert. Der Erfolg ist sein Verdienst“, lobte der Portugiese seinen Coach nach dem letztjährigen Einzug in das Finale der Königsklasse. Auch weil CR7 unter dem Italiener noch mehr Freiheiten besitzt, ist er treffsicherer denn je. Seine unfassbaren Treffer-Quoten (insgesamt 275 Tore in 263 Spielen für Real Madrid) werden ihm wohl auch den Weltfußballer-Titel 2014 bescheren, nachdem er diesen bereits 2013 und 2008 abräumte. Illgner sieht den Goalgetter in einer sehr guten Position: „Ronaldo hat eine tolle Saison gespielt und auch in dieser Phase, wo die Wahl ansteht, trifft er wieder in außergewöhnlicher Weise. Er hat eine tolle Entwicklung genommen in den letzten zwei Jahren – auch außerhalb des Platzes. Vorher war er das Enfant terrible, sodass Lionel Messi einen Vorteil hatte. Aber auch in diesem Bereich hat er den Abstand verkürzt und seine Chancen verbessert.“
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