Neuer Zidane oder doch nur Enzo?

Wenn eine Fußballlegende seinen eigenen Sprössling debütieren lässt, kann die Sportwelt schon mal einer Explosion gefährlich nahe kommen. So geschehen am Wochenende bei Real Madrids zweiter Mannschaft: Zinédine Zidane bringt Enzo, seinen Erstgeborenen, der sich selbst nach dem Nachnamen seiner Mutter Véronique Fernández bezeichnen lässt. Und trotzdem war in den Tagen danach vom „neuen Zidane“ zu lesen. Dass das Gewicht dieses Namens kaum tragbar ist, lässt sich nicht nur an der Namens-These vermuten, Fakt ist auch: Mit seinen 19 Jahren hat Enzo noch nicht allzu viel bei dem Klub gerissen, der seinen Vater auf ewig verehren wird. Weder konnte er in der vergangenen Spielzeit auf internationaler Bühne (in Form der UEFA Youth League) vollends auf sich aufmerksam machen, noch ist er aktuell unumstrittener Stammspieler bei Real Madrid C – dem in der vierten Liga vertretenen dritten Senioren-Team der Merengues. Da kommt ein Kurzeinsatz in der aufgrund der Länderspielpause leicht personalgeschwächten Castilla eher zu spät. Aber Papa „Zizous“ Durchbruch kam ja auch erst so richtig mit 23, 24. Sei’s drum: Ganz ohne fußballerisches Talent wurde der „halb Franzose, halb Spanier“ nicht von seinem Schöpfer ausgestattet, wie diese nett gemeinten „Best of“-Videos belegen.

Nils Kern18.11.2014, 11:00 Uhr 01 Min. Lesedauer618