Interview

„Kolasinac rief mich nie an“

Jesé Rodríguez ist wieder dort, wo er hingehört: auf dem Fußballplatz. Nach seinem Traum-Comeback am gestrigen Dienstag beim 5:0-Erfolg gegen UE Cornellà ließ der Youngster im Interview mit dem Radiosender ONDA CERO seine lange Leidenszeit Revue passieren und verriet, dass sich der Schalker Bundesliga-Profi Sead Kolasinac nicht ein einziges Mal nach seiner Genesung erkundigt habe. Außerdem sprach er über seinen Nebenjob als Musiker.

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Jesé Rodríguez
Jesé Rodríguez stand am Dienstag erstmals nach 258 Tagen wieder im Kader

„Mein Sohn half mir, die Leidenszeit zu überwinden“

MADRID. Wenn man in einen folgenreichen Zweikampf verwickelt ist, ist es eine Frage der Ehre, sich beim Unglücksraben zu melden und dessen gesundheitlichen Zustand zu erfragen. Jesé Rodríguez wartete vergeblich auf eine Nachricht von Sead Kolasinac. Der Außenverteidiger des FC Schalke 04 wünschte dem Spanier nur via Facebook gute Besserung. Dieser nutzt die soziale Plattform allerdings nicht. „Er rief mich nie an. So ist es in diesem Geschäft eben manchmal“, meinte Jesé, der wegen eines Kreuzbandrisses bis zum gestrigen Dienstag acht Monate lang auf das Fußballspielen verzichten musste.

Auch ohne die Unterstützung von Kolasinac, der mittlerweile an der gleichen Verletzung laboriert, blieb der 21-Jährige stark und kämpfte sich zurück. „Der Verein, die Fans, die Mitspieler und die Leute in meinem Umfeld haben mir Tag für Tag ihre Zuneigung demonstriert. Das war wichtig“, berichtete der Nachwuchsangreifer. Er sei oft in seine Heimatstadt Las Palmas gereist, um mit seinem Physiotherapeuten an seinem Comeback zu feilen und gleichzeitig seinen Sohn zu besuchen. „Er half mir, die Leidenszeit zu überwinden. Ich schleppte mich viele Monate herum, doch er war stets ein Pflaster.“

„Musik? An erster Stelle steht der Fußball“

Um seine Zwangspause erträglicher zu gestalten, machte Jesé eines seiner größten Hobbys zum Nebenberuf. Er startete seine Karriere als Reggaeton-Sänger. „Ich habe für 2015 schon einige Lieder geplant. An erster Stelle steht aber natürlich der Fußball“, versicherte „Jey M“„ich sehe in der Musik einen guten Ausgleich zum Sport. Ich singe und bilde mich dadurch weiter. Mein Cousin hilft mir mit dem Schreiben von Songtexten.“

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Beim Fußballspielen muss ihm keiner mehr helfen. Wieder wie ein weiterer Spieler mit der Mannschaft trainieren zu können, macht den Flügelflitzer überglücklich: „Nach dem Schlechten kommt immer das Gute. Meinem Knie geht es wieder perfekt, auch wenn ich mich bis zu meinem Karriereende regelmäßig den Blicken und den Behandlungen der Ärzte unterziehen muss. Ich werde noch einige Wochen brauchen, um meine Topform zu erreichen, aber ich fühle mich sehr gut.“ 

Real-Trikot mit JESÉ-Aufdruck – weißpink oder schwarz!

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