
„Besser jetzt, als wenn es um Titel geht“
MADRID. Luka Modric muss sich wie in einem falschen Film vorgekommen sein, als ihm die Ärzte im November die Schwere seiner Verletzung mitteilten. Sehnenriss des linken Oberschenkelstreckers, drei Monate Pause. Im Fußball eine lange Zeit. Wie der 29-Jährige nun auch unumwunden zugab, fühlte er sich sofort in 2009 zurückversetzt, als er sich einen Bruch des rechten Wadenbeins zuzog. Die Vorstellung von elend langen und mühsamen Stunden in der Reha schlugen aufs Gemüt: „Als sie mir sagten, dass ich drei Monate ausfallen würde, ging es mir schlecht. Ich erinnerte mich daran, als ich mir 2009 das Bein brach.“ Ein Grund zum Aufstecken war dies für den Kroaten allerdings noch lange nicht. Schnell fand er nach eigener Aussage seinen Optimismus wieder: „Aber schließlich sah ich die gute Seite: Wenn es schon passieren sollte, dann besser in dieser Phase, damit ich zurückkehre, wenn die Partien um Titel anstehen.“
Bis zu acht Stunden täglich schuftet Madrids Nummer 19 in Valdebebas an seinem Comeback. Und es sieht gut aus. Verläuft der Heilungsprozess weiterhin derart positiv, könnte Reals Mittelfeldmotor bereits Mitte Februar wieder sein Pflichtspiel-Comeback feiern und in der heißen Phase der Saison wieder zu Verfügung stehen: „Klopf auf Holz, aber zurzeit läuft alles gut. Ich habe jetzt eine andere medizinische Betreuung und wenn alles okay ist, beginne ich im neuen Jahr mit der zweiten Phase der Rehabilitation. Die Prognosen sind auch so, dass ich Mitte Februar wieder spielen könnte. Wenn sie mir grünes Licht geben, werde ich eine Woche arbeiten, um die Intensität zu erhöhen. Ich werde meine Rückkehr nicht erzwingen, aber ich werde für die wichtigen Schlachten bereit sein.“
Modric glaubt an Titelverteidigung
[dataset id=36]Helfen will der 79-fache Nationalspieler Kroatiens vor allem dabei, die historische Titelverteidigung in der Königsklasse zu erreichen. Der Glaube daran ist groß: „Ich glaube, dass Real die erste Mannschaft sein kann, die die Champions League zweimal hintereinander gewinnt.“ Die Chancen dafür stehen gut: seit 22 Pflichtspielen haben die Königlichen keinen einzigen Punkt mehr abgegeben. Dabei sah es zu Saisonbeginn nach zwei Niederlagen nach drei Spieltagen (2:4 gegen Real Sociedad und 1:2 gegen Atlético) nicht danach aus, als könnten die Merengues derart nahtlos an die erfolgreiche vergangene Spielzeit anknüpfen. Hinzu kamen die kontroversen Diskussionen über die Abgänge der Leistungsträger Ángel Di María und Xabi Alonso. Doch Trainer Carlo Ancelotti bewahrte die Ruhe – mit Erfolg. „Ich machte mir keine Sorgen, als Di María oder Xabi Alonso gingen. (Toni) Kroos und James (Rodríguez) sind sensationell und die Ergebnisse sind sogar noch besser. Großer Anteil am Erfolg gebührt Ancelotti. Seine Ruhe hilft uns. Er kann der Trainer für Real auf Jahre hinaus sein, so wie (Sir Alex) Fergueson bei Manchester United“, so die schwärmerischen Worte des Spielgestalters über seinen Übungsleiter.
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Auch von seinen Teamkollegen ist „Lukita“ immer wieder hin und weg. Besonders angetan haben es ihm jedoch Sergio Ramos und Daniel Carvajal. Während Ersterer für Modric der Siegeswille in Person ist, zeigte sich der Kroate vor allem von den Leistungsreserven Carvajals hoch begeistert: „Ramos ist der beste Innenverteidiger der Welt. Er hat das Charisma eines Siegers, er fürchtet nichts. Ich bin auch sehr von Carvajal beeindruckt. Ich wusste, dass er das Niveau für Real haben würde, aber ich bin immer noch beeindruckt von seinen Ressourcen.“
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