
Guardiolas Barça oder Ancelottis Madrid? „Nicht vergleichbar“
MADRID. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass ein prominenter Fußball-Experte seine Bewunderung für das königliche Starensemble von Carlo Ancelotti zum Ausdruck bringt. In Person von Fabio Capello stimmte nun ein ehemaliger Trainer der Blancos (1996/97 und 2006/07) in die Lobeshymnen mit ein und prophezeite Cristiano Ronaldo und Co. eine goldene Zukunft: „Diese Mannschaft wird eine Epoche prägen. Sie hat eine großartige Defensive, ein Mittelfeld, das Fußball spielt und rennt und einen Sturm, der Tore schießt, als würden sie Sonnenblumenkerne essen. Madrid ist mein Favorit auf den Gewinn der Champions League, dahinter folgen Chelsea und Bayern.“
Als Bewertungsmaßstab für die Stärke einer Mannschaft wird immer wieder das Team des FC Barcelona unter Pep Guardiola (2008 bis 2012) herangezogen, das unter anderem zweimal die Königklasse gewann und mit dem sogenannten „Tiki-Taka“-Stil den Fußball neu prägte. Ein Vergleich der beiden Teams sei jedoch unpassend, findet der 68-Jährige, da sie auf unterschiedliche Philosophien aufbauen würden: „Das ist nicht vergleichbar. Barcelona hatte sechs oder sieben Nachwuchskräfte und Madrid hat sich dank Florentino Pérez und dem Erfolg bei den Verpflichtungen ein Team aufgebaut. Der Stil ist ein anderer.“
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„Die Spieler stehen über allem“
Außer Frage steht für Capello allerdings, dass ein Großteil des Erfolgs auf Ancelotti zurückzuführen sei. Dessen Art der Mannschaftsführung imponiere ihm ungemein: „Carlo hat große Arbeit vollbracht. Es gibt keine bessere Taktik als Ruhe auszustrahlen und nicht über andere zu reden. Die Spieler stehen über allem.“
Auch für einen seiner ehemaligen Schützlinge, Iker Casillas, hatte der italienische Fußball-Lehrer aufmunternde Worte parat und bescheinigte ihm eine gute Entwicklung während seiner Trainer-Ägide. Die Kritik, die auf ihn im Laufe des Jahres zeitweise eingeprasselte, sei in gewisser Weise auch auf seinen Erfolg zurückzuführen und bilde Teil des Geschäfts: „Er ist sehr gut. Ich trainierte ihn zusammen mit Diego López und stellte ihn auf, weil er mehr Selbstvertrauen in den Spielen hatte. Er verbesserte sich enorm beim Herauslaufen mit meinen Torwarttrainern. Iker ist das passiert, was allen zustößt: wenn du gewinnst, bist du der Größte. Wenn du verlierst, prügeln sie auf dich von allen Seiten ein.“
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