
„Kommt es zur Revanche, sind wir im Kopf hellwach“
MÜNCHEN. Für nicht wenige Fußballfans wäre es sicherlich eine kleine Enttäuschung, wenn der Champions-League-Titel am 1. Juni ausgespielt wird, ohne dass es im Wettbewerb zuvor das Giganten-Duell zwischen den beiden wohl besten europäischen Mannschaften gegeben hat: das zwischen Real Madrid und dem FC Bayern München, das in der vergangenen Saison im Halbfinale mit 1:0 und 4:0 klar an die Königlichen ging. Es scheint, als würde alles und jeder heuer nur auf den Zeitpunkt warten, bis es zur Neuauflage kommt.
Gesprochen wird über eine mögliche Revanche seitens des deutschen Rekordmeisters nämlich reichlich. Zu tief sitzt der Stachel einfach immer noch, zu sehr befindet sich die Katastrophe vom 29. April 2014 noch in den Hinterköpfen. 0:4 – und das ausgerechnet in der eigenen Allianz Arena, nachdem Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Anschluss an das knapp verlorene Hinspiel noch selbstbewusst ankündigte: „In München wird der Baum brennen!“ Das tat er allemal, allerdings eben nicht so, wie sich Bayern das vorstellte.
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„Zwei, drei Fehler haben gereicht, um die Träume der ersten Titelverteidigung platzen zu lassen. Das wird uns sicher nicht noch mal passieren. Wir sind gewarnt und werden, wenn es zur Revanche kommen sollte, im Kopf hellwach sein“, versichert Robert Lewandowski, der sich die Schmach damals noch als Torjäger von Borussia Dortmund vor dem Fernsehschirm ansah.
Ich nehme es gerne, wenn es so kommt Toni Kroos über ein mögliches Duell mit Bayern
Kapitän Philipp Lahm weiß die Chancenlosigkeit gegen das weiße Ballett indes zu erklären. Dass man die deutsche Meisterschaft 2013/14 schon am 27. Spieltag eintütete, war für die finale Phase der Saison alles andere als nützlich. Zwar konnte man sich voll und ganz auf die Königsklasse konzentrieren, doch es fehlten Woche für Woche schlichtweg wichtige Prozente. Ein vernünftiger Rhythmus war da nicht zu halten. „Wir hatten ein einziges Katastrophen-Spiel und das war das 0:4 Zuhause gegen Real. Das war nicht der FC Bayern, wie man ihn kennt. Das müssen wir uns ankreiden. Eins ist völlig klar: Alle im Verein haben aus dem letzten Jahr gelernt und gesehen, was passieren kann. Wenn auch nur ein paar Prozent in den Liga-Spielen fehlen, ist es schwer möglich, in einem Entscheidungsspiel voll konzentriert zu sein“, bestätigt und warnt Lahm zugleich.
„Diesmal sind wir die Mannschaft, die weiterkommt“
Denn: Erneut ist der FCB drauf und dran, sich den Liga-Titel noch weit vor dem brisanten Saison-Finish zu sichern. Nach 22 Spieltagen liegt die Mannschaft von Josep Guardiola mit acht Punkten Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg an der Tabellenspitze. Doch unabhängig davon, wann die Meisterschaft entschieden sein wird, soll es in diesem Spieljahr auch unbedingt etwas mit dem Gewinn des Champions-League-Pokals werden – und erst recht dann, wenn es Real Madrid auf dem Weg dorthin auszuschalten gilt. „Es ist auf jeden Fall nie schön, zweimal hintereinander auszuscheiden. Deshalb gehen die Gedanken schon in die Richtung: diesmal sind wir die Mannschaft, die weiterkommt!“, bekräftigt Lahm. Andere Gedanken sieht die bayrische „Mia san Mia“-Mentalität auch nicht vor…
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