Interview

Toril bemängelt Umgang mit Jesé: „Er kommt nie, wenn es gut läuft“

Könnte Jesé Rodríguez etwas an seiner sportlichen Situation ändern, würde er es sofort tun. Der Youngster aus der eigenen Talentschmiede kommt bei Real Madrid über die Rolle als Teilzeitarbeiter nicht hinaus. Etwas, das Ex-Castilla-Trainer Alberto Toril nicht nachvollziehen kann.

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Jesé Rodríguez
Jesé Rodríguez kommt über die Rolle des Reservisten selten hinaus

„Nach so einer langen Pause brauchst du Einsätze“

MADRID. Wenn Jesé Rodríguez am Abend mit Real Madrid auf den FC Schalke 04 trifft (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker), wird er sich zurückerinnert fühlen. Als die „Königsblauen“ in der vergangenen Saison ebenfalls zum Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel im Estadio Santiago Bernabéu gastierten, riss er sich bei einem Zweikampf mit Verteidiger Sead Kolašinac im rechten Knie das Kreuzband und musste rund acht Monate aussetzen. 357 Tage ist das nun her. Damals war die Welt des 22-jährigen Offensiv-Allrounders noch in Ordnung. Zwar gehörte er nicht unbedingt zu Carlo Ancelottis Stammelf, kam dennoch zu reichlich Einsatzzeiten und überzeugte auf ganzer Linie.

Nun, nach seiner langen Zwangspause, tut er sich noch schwer, zu alter Stärke zurück zu finden. Auf 317 Minuten kam Jesé bis dato seit seinem viel umjubelten Comeback Anfang Dezember, länger als 20 Minuten spielt er dabei aber jeweils nur äußerst selten. Etwas, das „Carletto“ angeprangert wird – sogar vom spanischen Youngster selbst.

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Ein Abend zum Vergessen für Jesé

Aus persönlicher Sicht hat Jesé Rodríguez beim 2:0-Erfolg von Real Madrid gegen den FC Elche... weiterlesen

Wäre Ex-Castilla-Coach Alberto Toril an der Stelle des Italieners, würde er anders mit Jesé umgehen. „Er ist physisch gut drauf, braucht den Wettbewerb. Wenn du von einer so langen Verletzungspause zurückkehrst, benötigst du Einsätze. Er wurde immer eingewechselt, als die Bedingungen schwierig waren, als Real Madrid am Verlieren war. Dann kommt er für 15 Minuten. Bei günstigen Bedingungen nicht. Wenn du dich nicht auf einem hohen Niveau befindest und dann in diesen Situationen ins Spiel kommst, erwarten die Leute viel von dir, du bist dazu aber noch nicht bereit“, meinte der 41-Jährige bei ESTUDIO ESTADIO.

„Er ist kein Junge, der aus der Jugend kommt und etwas beweisen muss. Das hat er bereits. Letzte Saison wurde darüber gesprochen, ob nun er oder (Gareth) Bale Stammspieler sei. Er braucht Spiele, um auf dieses Level zu kommen“, stellte Toril kar. Der Fußball-Lehrer weiß zugleich jedoch auch: „Das ist schwer.“ Vielleicht kann Jesé Ancelotti ja gegen Schalke von mehr Einsätzen überzeugen. Der Gegner, gegen den seine heile Welt vor zwölf Monaten zusammenbrach…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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