
„Intelligente Menschen wissen, wann man ernst werden muss“
MADRID. Dass der Fußball äußerst schnelllebig ist, zeigt sich auch in Krisenzeiten. Wofür man zuvor noch warme Worte erhielt, ist plötzlich alles andere als lobenswert. Carlo Ancelotti weiß davon derzeit zu berichten wie wohl kein anderer. Nachdem José Mourinho mit seinem Abgang Mitte 2013 verbrannte Erde an der Concha Espina hinterließ, übernahm der besonnene Italiener das Zepter und wurde für die Superstars eine Art Vaterfigur. Harmonie statt Disharmonie, Zusammenhalt statt Streitigkeiten. Unter dem 55-Jährigen kam das weiße Ballett wieder in ein ruhigeres Fahrwasser und feierte große Erfolge, wofür der Coach anerkannt und bewundert wurde. Die Betonung liegt auf ‚wurde‘. Denn jetzt, wo die Königlichen drei Pflichtspiele in Serie nicht gewinnen konnten, wird „Carletto“ dieser entspannte Umgang mit seinem Team negativ angelastet.
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Zuletzt rechtfertigte sich der Cheftrainer bereits, dass er diese Art schon immer an den Tag gelegt und mit ihr drei Champions-League-Titel gewonnen habe. Die Kritiker beharren dennoch darauf, dass eine härtere Hand vonnöten sei, schließlich zählt das, was in der Vergangenheit erreicht wurde, gerade in Madrid nicht. Ancelotti bleibt seiner Linie aber treu. „Die Beziehung zu den Spielern ist das Wichtigste. Wenn sie nicht gut ist, bist du ein toter Mann. Jemand nennt es ‚Freundschaft‘, ich nenne es einfach ‚Respekt‘, auch wenn ich es mag, zu lachen und mit ihnen zu spaßen. Intelligente Menschen wissen, wann der Moment kommt, um ernst zu werden“, stellte er klar und gab zudem zu Protokoll: „Wer mich als ‚zu weich‘ bezeichnet, macht mich wütend, denn das ist nicht die Wahrheit.“ Ob er dafür wieder Lob erhält, wenn die nächsten Siege eingefahren werden?
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