Interview

„Ich habe schon Titel mit mehr Abstand gewonnen oder verloren“

Nach der 1:2-Niederlage im Clásico sitzt der Frust an der Concha Espina tief, doch Real Madrid nimmt den Rückschlag erhobenen Hauptes hin. Sergio Ramos präsentierte sich im Interview mit dem Radiosender CADENA SER kampfeslustig und erklärte den Meisterschaftskampf für noch nicht beendet. Außerdem stellte sich der Vizekapitän einmal mehr hinter Carlo Ancelotti und sprach zudem über den Umgang mit der Presse, die Pfiffe im Bernabéu, seine Beziehung zu Iker Casillas, seine Vertragsverlängerung und gab ein paar Einblicke in das Innenleben des Teams.

1k

Trotz vier Punkten Rückstand glaubt Sergio Ramos noch an den Titel

SERGIO RAMOS über…

…den verlorenen Clásico: „Eine Niederlage im Clásico ist immer schlecht. Aber du kannst eine positive Bilanz ziehen, weil wir beispielsweise zwar verloren haben, aber mit erhobenem Haupt gingen, weil wir gut gespielt haben. Die erste Hälfte war außerordentlich gut, aber wir haben es nicht geschafft, den Sack zuzumachen. Wir haben alles auf einem guten Niveau erledigt, bis sie uns das zweite Tor eingeschenkt haben. Dann haben wir das Spiel hergegeben.“

…den Umgang mit der Niederlage: „Wir haben das Camp Nou erhobenen Hauptes verlassen, nachdem wir auf dem Feld alles gegeben hatten und uns nichts vorwerfen können. Es war eine Partie mit großem Kräfteverzehr gegen einen großen Klub wie es Barcelona ist. Wir hatten mehr Ballbesitz und die Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Diese kleinen Unterschiede machen am Ende die kleine Differenz im Ergebnis aus. Gegen Ende der Partie hatte Barcelona klare Möglichkeiten und sie haben das Spiel gewonnen.“

…die Situation vor dem 0:1 durch Jeremy Mathieu: „Es sind einzelne Spielzüge, die das Spiel entscheiden. Ich versuchte, die Abseitslinie ein wenig nach vorne zu schieben, damit wir nicht so hinten drin standen und ließen die Spieler Barcelonas in der Abseitszone stehen. Als ich es wahrnahm, kam ich zu spät zu Mathieu.“

…die Stimmung in der Kabine nach der Partie: „Beim Eintreten in die Kabine gab es einen kurzen Moment der Stille, als das Spiel zu Ende war, weil du alles auf dem Spielfeld zurückgelassen hast und es ein harter Schlag war, gegen Barcelona zu verlieren.“

…die Worte von Carlo Ancelotti und Florentino Pérez im Anschluss an das Spiel: „Ancelotti sagte, dass die Spielzeit lange sei und am Ende zählt es, wie die Saison endet und nicht, wie sie anfängt. Ich habe Meisterschaften erlebt, die ich nach einem größeren Abstand gewonnen oder verloren habe. Der Präsident kam herunter und wir hatten ein privates Gespräch. Er ist ein guter Freund, wir haben eine gute Beziehung.“

…die Kritik an Ancelotti: „Ich bleibe dabei, dass Ancelotti ein großer Trainer ist. Ein jeder soll sich die Zahlen von Ancelotti ansehen in der Zeit, die er hier ist. Wir haben mit Ancelotti den sozialen Frieden erreicht.“

[advert]

…Kritiken in der Presse und den Umgang damit: „Ich habe nicht viele Zeitungsberichte gelesen, obwohl doch, heute früh, als ich im Zug war. In diesem Sinne ist das nichts, was mich beeinflusst. Wenn es Kritiken sind, zieht es mich nicht runter und wenn es Lobeshymnen sind, hebe ich auch nicht ab. Es ist unmöglich, alle zufriedenzustellen. Im Allgemeinen gibt es Kritiken, die du teilst und andere, die du nicht teilst. Es gibt Meinungen, die mit deinen übereinstimmen und wieder andere denken sehr weit von dem, was andere denken. Wir sind Leute, die in der Öffentlichkeit stehen und sollten den Respekt zeigen, den wir in vielen Angelegenheiten nicht haben.“

…Meinungsverschiedenheiten mit Journalisten: „Wenn das Spiel vorbei ist, kommst du erhitzt heraus und es ist nicht der ideale Moment, um zu sprechen. Jeder besitzt eine andere Meinung. Wenn schlechte Dinge vorfallen, muss man das im selben Moment analysieren, auch wenn manche etwas deplatzierte Kommentare abgeben können.“

…das Sprechen mit der Presse im Allgemeinen: „Ich glaube nicht, dass das ein Wollen oder Nicht-Wollen ist. Für mich persönlich gehört das zum Wesen und Charakter eines jeden Fußballers. Bei Real Madrid verdienen es die Leute über alles, was sich ereignet, eine Meinung der Protagonisten, die auf dem Feld stehen, zu hören und wir treten dem entgegen. Es gefällt mir, wenn es Spieler gibt, die nicht zu oft vor den Medien sprechen. Ich habe kein Problem damit, herauszugehen und mit den Journalisten zu sprechen. Wenn es Ärger geben könnte, versuche ich, den zu vermeiden.“

Real-Trikot mit RAMOS-Aufdruck – weiß-kurz, pink oder weiß-lang!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes

Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Teil 1 des großen Interviews mit Sergio Ramos
  2. Seite 2 Teil 2 des großen Interviews mit Sergio Ramos
von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...