Interview

„Nach Mourinhos Fortgang wurde ich zur Zielscheibe“

Diego López spielt seit seinem Wechsel zum AC Mailand zwar nicht mehr um Titel mit, steht jedoch unter weitaus weniger Beobachtung und Druck als bei Real Madrid. In der TV-Sendung „Fiebre Maldini“ bei CANAL+ ließ der spanische Torhüter seine eineinhalbjährige Etappe an der Concha Espina Revue passieren, wobei er seine Verhältnisse zu José Mourinho, Carlo Ancelotti sowie Iker Casillas erläuterte und Kritik an den Medien übte.

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Diego López
Diego López hütet seit dieser Saison das Tor des AC Mailand

„Ich hätte auf der Tribüne gesessen“

MAILAND. „Ihm geht es beim AC Mailand sehr gut. Er genießt die Tatsache, nicht mehr so sehr unter Druck zu stehen“, berichtete Álvaro Arbeloa vor kurzem von dem Gemütszustand seines Freundes und ehemaligen Mitspielers Diego López. Die Worte des spanischen Außenverteidiger waren nicht gelogen. Der 33 Jahre alte López fühlt sich als Teil der „Rossoneri“  wohl, wenngleich er mit ihnen nur den achten Platz der italienischen Serie A belegt. Der letztjährige Champions-League-Sieger ist ohne die ständige Observierung der Medien mental stärker als in seinen letzten Monaten als Blanco, die kaum turbulenter hätten verlaufen können. Als die Königlichen den bei der Weltmeisterschaft glänzenden Keylor Navas unter Vertag nahmen, endete López’ Zeit im Estadio Santiago Bernabéu. „Ich habe nicht das Handtuch geworfen. Durch den Transfer von Navas war mir aber klar, dass ich jedes Wochenende auf der Tribüne gesessen hätte. Ich besaß zwar noch einen Vier-Jahres-Vertrag, aber Real entschied sich, ihn aufzulösen“, erinnerte sich der routinierte Schlussmann an seinen Abschied aus der spanischen Hauptstadt.

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„Mourinho sagte, dass er nichts gegen Casillas habe“

Mit dem Wechsel nach Mailand ließ López das Abenteuer Real endgültig hinter sich. Heute blickt er mit gemischten Gefühlen auf die eineinhalb Jahre bei seinem früheren Jugendverein zurück. Es sei eine „große Chance und große Herausforderung“, jedoch auch eine „anstrengende Etappe“ gewesen. Sowohl José Mourinho als auch Carlo Ancelotti schenkten ihm ihr Vertrauen, doch auf lange Sicht führte für den 1,96 Meter große Galicier kein Weg an der Institution Iker Casillas vorbei. „Es wurde viel zu viel geredet und diskutiert. Ich erinnere mich an keine Debatte, die die Fans so sehr gespaltet und Spannung erzeugt hat wie diese. Ich wurde von der Presse nach jedem Spiel und nach jeder Trainingseinheit beurteilt. Mourinho war immer ehrlich und ein Mann der klaren Worte. Er verlieh mir Stärke, sagte aber zu mir, dass er nichts gegen Casillas habe und ich nicht sein geliebtes Kind sei. Mourinho nahm die Kritik auf sich. Er war das Schild, auf das all die Kritik einprasselte. Nach seinem Fortgang wurde ich zur Zielscheibe. Ancelotti vertraute mir zwar, doch ich wurde von der Öffentlichkeit Tag für Tag mehr unter die Lupe genommen“, erzählte López von seinen persönlichen Leiden.

„Meine Freundschaft zu Iker war nicht mehr dieselbe“

Streit zwischen ihm und Casillas habe es allerdings nie gegeben, beteuerte der frühere Torhüter des FC Villarreal: „Meine Freundschaft zu Iker war zwar nicht mehr dieselbe wie sieben oder acht Jahre zuvor, doch weder ich war gegenüber ihm respektlos noch er gegenüber mir. Ich fühle mich als Madridista und deshalb verlange ich Respekt für Iker, weil er ihn verdient. Ich werde meinen Enkeln später erzählen, dass ich einen sehr guten und sehr bedeutsamen Konkurrenzkampf mit ihm hatte.“ 

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