
Umfragen von AS und MARCA: Rund 60 Prozent pro „Carletto“
MADRID. „Nur, wenn es keinen Besseren gibt.“ Diese Worte wählte Spaniens größte Sportzeitung, die MARCA, für ihr Titelblatt am heutigen Freitag und bezog sich dabei auf die Zukunft von Carlo Ancelotti, die nach dem Halbfinal-Aus in der UEFA Champions League gegen Juventus Turin (2:3 nach Hin- und Rückspiel) trotz eines noch gültigen Arbeitspapiers bis zum 30. Juni 2016 auf der Kippe steht. Denn mit dem Scheitern auf der internationalen Bühne verpasste das Team des Italieners auch die Chance auf den dritten Titel, nachdem man zuvor schon in der Copa del Rey und der Meisterschaft versagte.
#LaPortada ‘Sólo si no hay otro mejor’ pic.twitter.com/oefykwWfMJ
— MARCA (@marca) 14. Mai 2015
Eine zweite Chance erhält man als Übungsleiter an der Concha Espina in der Regel nicht – selbst dann nicht, wenn dieser dem Klub in der jungen Vergangenheit große Erfolge bescherte. Ancelotti gewann in seinen ersten anderthalb Jahren gleich sensationelle vier Trophäen, darunter auch „la Décima“. Als diese am 24. Mai 2014 eingeheimst wurde, sprach „Carletto“ von einem neuen Zyklus, doch nur zwölf Monate später steht die Ära schon wieder am Scheideweg – zumindest medial.
Wenngleich im Anschluss an die Partie gegen die „Alte Dame“ auf den Straßen vor dem Estadio Santiago Bernabéu einmal mehr wütende „José Mourinho, José Mourinho“-Sprechchöre fielen, kann sich Ancelotti aktuell über mehr Unterstützung als Abneigung aus dem Madridismo freuen. In einer Umfrage der MARCA sprachen sich von rund 170.000 Teilnehmern 59 Prozent dafür aus, dass er das Zepter bei den Blancos auch weiterhin schwingen möge. Bei der AS sind es 63, bei REAL TOTAL gar 80 Prozent der Leser, die an Ancelotti festhalten würden. Auch viele Spieler äußerten sich in den letzten Wochen und Monaten hoch erfreut, mit Ancelotti zusammenarbeiten zu können.
Ancelotti will bleiben
Letzten Endes wird die Entscheidung jedoch bei einem liegen: Florentino Pérez. Nach REAL TOTAL-Informationen wird es bereits unmittelbar nach Ablauf der Liga-Saison am 23. Mai zu internen Gesprächen kommen. Dem Präsidenten wird er schließlich das sagen, was er öffentlich bereits am Mittwochabend sagte: „Ich würde gerne bleiben.“
Muss Carlo Ancelotti seinen Trainerstuhl nach nur zwei Spielzeiten schon wieder räumen? Nach dem Ausscheiden aus der UEFA Champions League wackelt dieser zumindest. REAL TOTAL präsentiert mögliche Alternativen.
Zinédine Zidane: In dem Franzosen, der zwischen 2001 und 2006 für die Königlichen spielte, sehen nicht gerade wenige den Real-Coach der Zukunft. Ob „Zizou“ das Zepter schon viel früher als gedacht im Santiago Bernabéu schwingt? Erst im Sommer 2014 begann die Trainer-Karriere des 42-Jährigen. Nachdem Zidane 2013/14 als Ancelottis Assistent fungierte, übernahm er die zweite Mannschaft.
Jürgen Klopp: Der gebürtige Stuttgarter wird Borussia Dortmund zum Saisonende nach sieben Jahren verlassen, will anschließend allerdings kein Sabbatical einlegen, sondern bei einem neuen Verein anheuern. Etwa Real Madrid? Der Name des 47-Jährigen fällt mit Zidane am häufigsten.
Rafael Benítez: Der gebürtige Madrilene wurde in der Vergangenheit immer mal wieder mit einem Engagement an der Concha Espina in Verbindung gebracht, wobei er als Coach des FC Liverpool sogar zweimal eine Offerte von Real ablehnte. Im März 2015 sagte er aber: „Real Madrid trainieren? Warum nicht? Es handelt sich schließlich um den Klub aus meiner Heimatstadt! Ich kann meine Zukunft nicht vorhersagen. Bei einem angemessenen Angebot könnte ich mich in ein neues Abenteuer stürzen.“ Der SSC Neapel würde den auslaufenden Vertrag jedoch zu gerne verlängern. „Dann bin ich der glücklichste Mensch der Welt“, so Präsident Aurelio De Laurentiis.
Julen Lopetegui: Der Baske spielte sechs Jahre lang für Real Madrid und coachte die Castilla in der Saison 2008/09. Im Sommer 2013 gewann er mit der spanischen U21-Nationalmannschaft, bei der er unter anderem Isco und Asier Illarramendi trainierte, den EM-Titel und wechselte 2014 zum FC Porto, mit dem er den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel überzeugend 3:1 schlagen konnte, im Rückspiel aber mit 1:6 unterging. In der portugiesischen Tabelle steht er mit den „Drachen“ bei zwei verbleibenden Partien auf Platz zwei.
Míchel: Der 52-Jährige trainierte noch keinen absoluten Top-Klub, ist nach seinem zweijährigen Engagement bei Olympiakos Piräus aber aktuell aber vereinslos und scharf darauf, eines Tages beim Verein seines Lebens das Sagen zu haben. Míchel, der bürgerlich José Miguel González Martín del Campo heißt: „Real Madrid ist mein Ziel, das verheimliche ich nicht. Ich werde nicht sterben, ohne Real Madrid trainiert zu haben, dessen bin ich überzeugt. Irgendwann wird meine Chance kommen!“
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