
„Mou“ faltet Team zusammen: „Ich finde die verdammte Quelle“
MADRID. Als José Mourinho an der Concha Espina noch das Sagen hatte, beschrieb er einen gewissen Esteban Granero als einen Spieler, der eigentlich seine gesamte fußballerische Karriere bei Real Madrid verbringen müsste. Deshalb versuchte „the Special One“ auch, das Eigengewächs im Sommer 2012 von einem Verbleib zu überzeugen, was ihm letztlich jedoch nicht gelang. Dennoch: Der guten Beziehung, die der Portugiese und Granero zueinander pflegen und pflegten, tat das keinen Abbruch.
Und dennoch soll es zwischen dem Fußball-Lehrer und Mittelfeldspieler auch mal alles andere als harmonisch zugegangen sein. In seinem auf Polnisch veröffentlichten Buch „unREALe Karriere“ verriet Reals Ex-Torhüter Jerzy Dudek, dass Mourinho unter anderem Granero als Maulwurf verdächtigte. Grund: Vor dem Liga-Clásico am 16. April 2011 sickerte durch, dass „Mou“ seinen eigentlichen Innenverteidiger Pepe als zentralen Mittelfeldspieler aufbieten wollte, um Lionel Messi zu stoppen. Mit einem 1:1 endete die Partie im Estadio Santiago Bernabéu, woraufhin dem exzentrischen Coach in der Kabine die Hutschnur platzte.
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In seinem Buch berichtet Dudek: „Er kam mit einem Gesicht wie ein Donner zu uns in die Kabine und protestierte uns gegenüber, wie es nur hätte sein können, dass die Presse herausfand, dass Pepe im Mittelfeld spielen würde. Etwas, das nur hinter verschlossenen Türen bekannt war. Er sagte, das würde uns allen schaden. Dem Klub und auch uns, den Spielern. Er fing an, zu schreien: ‚Wie sollen wir sie überraschen, wenn einer von euch eine Ratte ist! Ja, ja, eine Ratte! Jemand hat die Information über die Startelf vor dem Spiel herausgegeben. Sie wissen alles über uns. Wir haben die gesamte Woche über trainiert und wollten sie überraschen […] Ich gehe immer voran. Ich kontrolliere alles, was passiert. Wie ein General gehe ich immer für euch durchs Feuer. Wir waren auf Angriff aus, bis einer mir in den Rücken stach. Einer von euch sticht vor dem Spiel, das für uns so wichtig ist, ein Messer in meinen Rücken?‘ Er hatte Tränen in seinen Augen. Ich habe ihn nie in solch einem Zustand gesehen, so emotional. Und er schrie noch immer: ‚Wo ist die Ratte? Wer ist es? Wer könnte es sein? Vielleicht du…‘ Er zeigte auf Esteban Granero, der in Madrid geboren wurde. Er erklärte: ‚Es könnte jemand sein, der hier schon eine lange Zeit spielt.‘ Er zeigte auf drei oder vier andere Jungs und fragte: ‚Wie könnt ihr all das zerstören, woran wir die ganze Woche lang arbeiteten? Ihr habt mich beschissen! Aber euch selbst auch. Eure Familien und Freunde. Ich werde die verdammte Quelle finden!‘“
Granero reagiert via Twitter
Öffentlich geriet immer wieder auch Kapitän Iker Casillas, dessen Partnerin Sara Carbonero im spanischen Fernsehen arbeitet, in den Verdacht, ein Maulwurf zu sein. Etwas mehr als anderthalb Jahre nach der verbalen Standpauke degradierte Mourinho die langjährige Nummer eins der Königlichen auf die Ersatzbank, schickte dafür den unerfahrenen Antonio Adán ins Rennen. Als „San Iker“ wenig später wieder zum Einsatz kam und Álvaro Arbeloa ihm in einem Pokalspiel gegen den FC Valencia die Hand brach, verpflichtete der heutige Chelsea-Trainer Diego López, den er schließlich zum Stammkeeper erklärte. War es die Retourkutsche gegenüber Casillas?
Möglich. Granero bekam die Zitate aus der Dudek-Lektüre am Montag übrigens medial mit und veröffentlichte am Abend ein Foto auf Twitter, auf dem er mit jenem Mourinho zu sehen ist. Dazu schrieb er die Worte: „Loyalität hat ein ruhiges Herz und ist nicht zu leugnen. Sie geht stark den Weg entlang, auf dem die Verräter es gewohnt sind, davon zu laufen.“
La lealtad tiene un corazón tranquilo y es incuestionable. Pisa fuerte allí por donde huyeron los traidores. pic.twitter.com/UAUWSg2BRi
— Esteban Granero (@eGranero11) 1. Juni 2015
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