Interview

„Spielt Iker auf seinem Niveau, braucht Real keinen neuen Torwart“

Wer hütet kommende Saison das königliche Gehäuse? Sollte David de Gea tatsächlich aus Manchester kommen, würde dies wohl einen Abschied von Iker Casillas oder Keylor Navas nach sich ziehen. Jerzy Dudek hält Veränderungen auf der Torwart-Position jedoch gar nicht für nötig und würde weiterhin auf das Gespann Casillas-Navas setzen. Im Gespräch mit EL CONFIDENCIAL kritisierte der Pole außerdem die teils unverhältnismäßige Kritik am Kapitän der Blancos.

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Die Personalie Iker Casillas beschäftigt den Madridismo

Alles hängt von Iker ab

MADRID. Nachdem mit der Verpflichtung von Rafael Benítez die wichtigste strategische Personalie für die kommende Saison nun geklärt ist, dürften sich die Verantwortlichen an die finale Kader-Planung für die kommende Spielzeit wagen. Eine Position, die besonders brisant daherkommt bei den Blancos, ist die des Torhüters. Sollte der heiß gehandelte David de Gea tatsächlich aus Manchester an die Concha Espina wechseln, dürfte der Abgang von Iker Casillas oder Keylor Navas wohl besiegelt sein. Für Ex-Real-Torwart Jerzy Dudek würde De Gea zwar zweifelsohne die nötige Qualität mitbringen, doch eigentlich sieht der Pole keinen akuten Handlungsbedarf.

Für den Champions-League-Sieger von 2005 ist Casillas weiterhin die unangefochtene Nummer eins, sofern er auf Top-Niveu agiert. Und auch Navas müsse sich keineswegs verstecken: „De Gea ist Top-Klasse, ein für Real Madrid würdiger Torhüter, ohne Zweifel. Und natürlich würde er perfekt dorthin passen. Momentan sind es nicht mehr als Spekulationen, obwohl ich glaube, dass es da etwas geben kann, wenn so viel gesprochen wird. Mit Casillas und Keylor Navas sind sie gut aufgestellt. Aber alles hängt von Iker ab. Als ich da war, war er wie eine Maschine. Er war immer spektakulär, auf einem sehr hohen Niveau. Spielt er auf diesem Niveau, braucht Madrid keinen neuen Torwart. Alles hängt von ihm ab. Dann ist da noch Navas, ein guter Torhüter.“

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Sollten die Merengues sich jedoch tatsächlich mit den „Red Devils“ über einen De-Gea-Transfer einigen, glaubt Dudek, dass Navas’ Zeit nach nur einem Jahr in der spanischen Hauptstadt bereits wieder abgelaufen sein dürfte: „Ich finde, diese Dinge sind für Keylor (Navas) nicht gut. Er wartet auf seine Chance, um zu demonstrieren, dass er die Qualität für Real Madrid hat.“

„Viele meinen, es ist der Moment, dass Iker geht“

Dass am Ende Casillas seinem Heimatverein doch den Rücken kehrt, scheint eher unwahrscheinlich, da die Vereins-Ikone zuletzt immer wieder betonte, auch als Nummer zwei bleiben zu wollen. Gänzlich vom Tisch scheint ein Abgang jedoch noch nicht. Die anhaltende Kritik und die Pfiffe von Seiten der Fans scheinen beim fünffachen Welttorhüter Spuren hinterlassen zu haben. Dass „San Iker“ dabei auch oftmals unberechtigte Schuldzuweisungen über sich ergehen lassen musste, stößt Dudek sauer auf: „Das Problem ist, dass Iker an einem Punkt angelangt ist, an dem die Leute entschieden haben, ihn über allem zu kritisieren – ob er seine Sache nun gut oder nicht so gut macht. Iker ist ein wunderbarer Torhüter und eine sehr gute Person. Er ist sehr großartig, eine Legende. Und es ist sehr einfach, jemand so Großes zu kritisieren nach all den Jahren in der Kabine.“

Gleichzeitig richtete der 42-Jährige einen Appell in Richtung Fans, dass man die Verdienste Casillas’ nicht so einfach vergessen dürfe. Ganz egal, wie sich der Kapitän entscheiden würde, diesen Entschluss gelte es vollends zu unterstützen: „Viele Fans meinen, dass der Moment gekommen ist, dass er geht. Doch sie müssen sich an die vielen guten Momente im Verein erinnern. Das gab ihm viel Kredit und deshalb kann man ihn nicht so leicht kritisieren, wie es zuletzt geschieht. Wenn Iker bleiben will, muss man ihn unterstützen. Und wenn er entscheidet, zu gehen, muss man es genauso respektieren.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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