
„Jesé braucht Einsätze, um seine alte Form zurückzuerlangen“
MADRID. Jesé Rodríguez lächelt nur noch in seinen Musikvideos. Der spanische Offensiv-Allrounder von Real Madrid, der sich nebenbei als Reggaeton-Sänger versucht, ist von einem Hoffnungsträger zu einem Problemkind geworden. Das Eigengewächs kam in der abgelaufenen Saison gerade einmal auf 644 Spielminuten. Von seinen exzellenten Fähigkeiten, die ihn in der Saison 2013/14 noch zu seinem Durchbruch verholfen hatten, waren seit seiner langwierigen Kreuzbandverletzung nichts mehr zu sehen. Der Rohdiamant machte einen Schritt zurück und ging mit einem Gefühl der Unklarheit in die Sommerpause. Ob die Königlichen an ihm festhalten, ihn auf Leihbasis abgeben oder gar verkaufen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen.
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Geht es nach seinem früheren Lehrmeister in der zweiten Garde Reals, erhält Jesé eine weitere Chance im weißen Dress. Wenn jemand sie verdiene, dann der Bursche, der für seinen großen Traum im Alter von 14 Jahren von den Kanaren auf das spanische Festland pilgerte. „Es ist ganz einfach: Jesé braucht Einsätze, um seine alte Form zurückzuerlangen. Er hat vor seiner Verletzung demonstriert, dass er das Zeug für Real hat und es mit jedem aufnehmen kann. Er ist für dafür gemacht, um in diesem Trikot zu spielen“, brach Alberto Toril im Interview mit ESRADIO eine Lanze für seinen einstigen Schützling.
„Morata hatte schon vor seinem Wechsel das Zeug für Real“
Toril arbeitete zwischen 2011 und 2013 für die Castilla. Sein größter Meilenstein war der Aufstieg in die zweite spanische Liga, an dem auch Jesé einen erheblichen Anteil hatte. Kaum ein Übungsleiter kennt den Dribbelkünstler so gut wie der 41-Jährige. „Er hat einen speziellen Charakter, der zuweilen auch sehr kompliziert sein kann. Für ihn ist entscheidend, dass er das Vertrauen des Trainers hat und auch spürt“, erklärte Toril. Mit der Entlassung von Carlo Ancelotti und der Ankunft des Rotationsbefürworters Rafael Benítez wächst seine Zuversicht, dass Jesé wieder aufblüht: „Es ist gut, dass mit Rafa ein Trainer kommt, der aus dem Hause Reals ist. Ich kenne ihn von früher und damals kümmerte er sich, anders als viele behaupten, sehr um seine Spieler. Er ist ein eifriger und methodischer Mann.“
Anstelle von Benítez würde Toril ohnehin mehr auf die eigene Jugend setzen. Am Beispiel Álvaro Morata habe man einmal mehr erkannt, dass Reals Talentschmiede nicht grundlos als eine der weltbesten gilt. „Es ist ein Jammer… Erst jetzt merken die meisten, was in Morata steckt und glauben, dass er das Zeug für Real hat. Das hatte er aber schon vorher. Ihn unterscheidet von damals nur, dass er jetzt ein besseres Umfeld hat sowie einen Trainer, der ihm vertraut. Wenn jedes Jahr die Spieler aus der eigenen Jugend verkauft werden, werden wir nach der Zeit von Iker (Casillas) und (Sergio) Ramos ein Team ohne Identität und Empfindung für das Vereinswappen sehen“, meinte Toril.
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