
„Das Leben geht auch ohne die Auszeichnung weiter“
MADRID. Es kommt bei der Wahl zum diesjährigen Weltfußballer des Jahres, der am 7. Januar 2013 in Zürich bekannt gegeben wird, wie gewohnt zum Duell der beiden Giganten – Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi. „Ich lebe nicht von Preisen, die ich alleine gewinne“, stellte der Portugiese bereits vor der Preisverleihung klar, worauf es ihm wirklich ankommt. „Es geht viel weniger um die individuellen Auszeichnungen, als um die als Mannschaft. Ich wäre natürlich froh darüber, aber auch wenn ihn nicht bekomme, trauere ich nicht. Das ist der Lauf des Lebens. Ich bin geduldig und das Leben wird weitergehen.“ So wirkt es, als würde sich der Superstar der Blancos schon vorher mit einer Niederlage zufrieden geben. „Natürlich möchte ich unbedingt gewinnen, aber ich denke eben auch nicht, dass es das Ende wäre, wenn es nicht klappt. Ob gerecht oder nicht – so wie es wird sollte es sein“, so Ronaldo weiter.
Während der 27-Jährige auf Vereinsebene bereits nahezu alles gewonnen und sämtliche Torrekorde anfechtet, werfen Kritiker ihm immer wieder vor, dass die Erfolge mit der Nationalmannschaft folgen müssten. „Es fehlt ein bisschen das Glück“, versuchte er, die Ursachen dafür zu ergründen. „Wir sind bereits zwei oder drei Mal knapp an wichtigen Erfolgen gescheitert und bei der letzten Europameisterschaft im Elfmeterschießen gegen Spanien ausgeschieden“, erinnerte sich Ronaldo. Bei der WM 2010 im Achtelfinale gescheitert, folgte 2012 – wie erwähnt – immerhin das Halbfinale. 2004 scheiterte CR7 zudem erst im Finale gegen Griechenland. Wie verkraftet man solche Momente? „Um einen Titel zu gewinnen, musst du immer ein bisschen Glück haben. Das ist sowohl beim Verein, als auch in der Nationalmannschaft so. In den letzten Jahren mangelte es uns mit Portugal eben daran ein bisschen.“
[advert]
„Es gibt Unterschiede zwischen Verein und Nationalmannschaft“
Die nächste Chance kann er theoretisch 2014 bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nutzen. Mit dann 29 Jahren könnte dies eine der letzten Möglichkeiten sein, seiner nahezu perfekten Karriere noch die Krone aufzusetzen. Nur so könnte er wohl auf die ganz großen der Fußballgeschichte aufschließen und seine letzten Kritiker verstummen lassen. Vorher muss aber erst einmal die Qualifikation für dieses Turnier geschafft werden, steht man derzeit doch nur auf den dritten Rang hinter Israel und Russland in der Gruppe. Ein Rang, der bekanntermaßen nicht zur Teilnahme an der Endrunde berechtigt! „Wir wissen, dass wir uns immer weniger Fehler leisten dürfen und keine Punkte mehr verlieren dürfen. Ich denke aber, dass wir auch diese schwierige Phase überstehen werden. Wir haben dies auch in den letzten Jahren immer wieder geschafft“, ist sich Ronaldo über die Brisanz der Lage im Klaren. Doch wie schlecht es auch mit der portugiesischen Auswahl läuft, bleibt der Stolz derselbe: „Es ist eine Sache bei seinem Verein zu spielen und eine andere bei der Nationalmannschaft zu spielen. Das fühlt sich vollkommen anders an. Natürlich habe ich immer den Willen zu gewinnen, aber auf sentimentaler Ebene kämpft man für den Erfolg seines Landes.“
Community-Beiträge