
„Ich muss schneller denken und dynamischer werden“
MARSEILLE. Ein halbes Jahr lang besaß Lucas Silva das Privileg, sich als Spieler Real Madrids bezeichnen zu dürfen. Nun liegt es an ihm, die Frage zu beantworten, ob seine Verpflichtung später als Investition in die Zukunft oder als Flop betrachtet wird. Ähnlich wie Carlos Casemiro soll sich der 22-Jährige bei einem kleineren Verein auf Leihbasis beweisen und weiterentwickeln. Olympique Marseille heißt der neue Arbeitgeber des defensiven Mittelfeldspielers aus Bom Jesus de Goiás. „Ich will hier eine großartige Saison verbringen, anschließend mit Brasilien zu den olympischen Spielen fahren und danach nach Madrid zurückkehren“, formulierte der 1,82 Meter große Rechtsfuß seine Ziele für die nächsten zwölf Monate. Um diese zu erreichen, müsse er sich „unbedingt noch besser an den europäischen Fußball gewöhnen, schneller denken und dynamischer werden.“
Warum entschied sich Silva ausgerechnet für einen französischen und nicht etwa für einen spanischen oder portugiesischen Verein, wo die Sprachbarriere weniger hoch gewesen wäre? „Viele Klubs hatten Interesse an mir, wollten aber eine Kaufoption einbauen. Das war nicht im Sinne Reals. Marseille stimmte dem zu. Ein entscheidender Punkt war aber auch der Trainer (Míchel; d. Red.), der mir ein gutes Gefühl gab und mir Einsätze versprach. Ich bin zufrieden, bei einem großen Klub wie Olympique zu sein“, versicherte der Rohdiamant, seine Leih-Station mit Bedacht gewählt zu haben.
„Benítez sagte zu mir, ich befinde mich in seinen Gedanken“
Silva war im vergangenen Januar für rund 13 Millionen Euro vom brasilianischen Erstligisten Cruzeiro Belo Horizonte zu den Königlichen gewechselt. Beim spanischen Rekordmeister angekommen, sammelte er sofort Spielpraxis und präsentierte sich weitestgehend solide, wie beispielsweise im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Schalke 04. In der Folge verlor Carlo Ancelotti allerdings das Vertrauen in seinen Neuzugang, weshalb sich dieser immer öfter auf der Ersatzbank oder sogar auf der Tribüne wiederfand.
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„Es ist wahr, dass ich einen guten Start hatte. Leider entschied sich Ancelotti dann immer öfter gegen mich. Ich merkte, dass ich von einem anderen Kontinent kam und mich erst einmal an mein neues Umfeld gewöhnen musste. Trotzdem: Die sechsmonatige Erfahrung bei Real war sehr positiv. Ich finde, ich habe es insgesamt dort gut gemacht, auch wenn ich noch viele Dinge lernen muss. (Rafael) Benítez konnte mich nicht behalten, weil ich keinen spanischen Pass hatte, aber er sagte zu mir, dass ich mich weiterhin in seinen Gedanken befinde“, verriet das Talent.
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