
„Ich wusste bei der Unterschrift, dass es so kommen könnte“
MADRID. Wer nicht abliefert, wird vom Hof gejagt. Wie knallhart das Fußballgeschäft sein kann, zeigt sich bei Real Madrid immer wieder. Das jüngste Opfer war Carlo Ancelotti, der exakt ein Jahr nach dem fulminanten zehnten Champions-League-Triumph von seinem Traineramt entbunden wurde. Grund: Erfolglosigkeit „Real Madrid entließ mich, weil wir in der letzten Saison weder die Meisterschaft noch die Champions League gewannen. Wir gewannen nur die Klub-WM und den Super Cup“, so „Carletto“, der 2013/14 neben der Königsklasse auch noch die Copa del Rey mit dem weißen Ballett abgeräumt hatte.
Überraschend kam die Freistellung für den 56 Jahre alten Italiener trotz insgesamt vier Pokalen binnen 24 Monaten letztlich aber nicht. „Es ist die Philosophie. Als ich bei Real Madrid unterschrieb, wusste ich, dass es einen Monat dauern könnte. Ein Jahr, drei Jahre oder fünf… Es hing von den Titeln ab. Ich habe zwei fantastische Jahre bei Real verbracht, doch sie entschieden, den Trainer zu wechseln“, meinte Ancelotti. Ob er möglicherweise schon nach einer Spielzeit hätte gehen müssen, wenn der europäische Triumph verpasst worden wäre? Der Fußball-Lehrer außer Dienst: „‚La Décima‘ sicherte mir nur ein weiteres Jahr bei Real Madrid.“ Mehr nicht.
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„Real Madrid ist erschöpfend“
Ancelotti bleibt in Interviews mit der Presse derzeit nichts anderes übrig, als über seine Vergangenheit zu sprechen. Denn wie seine Zukunft aussieht, weiß er nicht. Gegenwärtig befindet sich der frühere Chefcoach des AC Mailand noch immer im gewollten Sabbat-Jahr und möchte dieses nach eigener Aussage auch nicht vorzeitig abbrechen, womit ein Engagement beim FC Liverpool nicht infrage zu kommen scheint.
Bereits unmittelbar nach dem Aus an der Concha Espina sagte er seinem Ex-Verein Milan ab. AC-Vizepräsident Adriano Galliani reiste extra für ein paar Tage nach Madrid, um Ancelotti zu überzeugen, doch die Antwortet lautete: „Nein, danke.“ Ancelotti: „Nach zwei Jahren bei Real Madrid hatte ich keine Energie mehr. Madrid ist erschöpfend. Es war nicht der Moment, auch wenn ich eines Tages gerne zurückkehren würde. Ich muss nun daran denken, einen neuen Klub zu finden. Ich weiß nicht, wo ich trainieren werde, aber mit Sicherheit bei einem Verein. Der Moment für die Nationalmannschaft ist noch nicht gekommen.“
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