Spielbericht

Schwaches Real schlägt PSG 1:0 – schmeichelhafter Achtelfinal-Einzug

Mit dem Ergebnis kann die Mannschaft von Real Madrid zufrieden sein, mit der eigenen Leistung weiß Gott nicht. Den 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase konnten die Königlichen gegen Paris St. Germain mit 1:0 für sich entscheiden. Ein schmeichelhaftes Resultat. Die Franzosen präsentierten sich über weite Strecken stärker, ließ beste Chancen allerdings liegen.

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Isco
Isco und Co. rissen die Madridistas im Bernabéu nicht gerade von den Sitzen

Navas und Ramos zurück in der Startelf

MADRID. Durchaus breit war das Grinsen eines jeden Madridistas zu Wochenbeginn. Sergio Ramos? Wieder fit. Keylor Navas? Ebenfalls. James Rodríguez? Nach über zwei Monaten zum 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase gegen Paris St. Germain zurück im Kader. Alles wieder gut? Nicht wirklich. Die Königlichen präsentierten sich gegen die Franzosen von ihrer schwächeren Seite, nichtsdestotrotz brachte ihnen die enttäuschende Vorstellung drei entscheidende Punkte ein. Doch eins nach dem anderen.

Während Kapitän Ramos und Torwart Navas für Nacho Fernández und Kiko Casilla in die Startformation zurückkehrten, blieb James nur die Rolle des Zuschauers. Cheftrainer Rafael Benítez vertraute in der Offensive einmal mehr dem Trio Cristiano Ronaldo-Jesé Rodríguez-Isco, dahinter bildeten abermals Toni Kroos, Luka Modric und Carlos Casemiro das Mittelfeld. Danilo, Raphaël Varane und Marcelo außerdem in der Abwehrkette.

Kein Spielfluss, kein Durchkommen, zwei Verletzte

Hinein in die Partie: Was die Zuschauer im Estadio Santiago Bernabéu zunächst zu sehen bekamen, war nichts Außergewöhnliches. Beide Teams suchten erst einmal den Ballbesitz, wollten so nach und nach in die Offensive preschen. Zwar gelang das beiden hin und wieder auch, doch aufgrund von Unkonzentriertheiten oder der jeweils gegnerischen Defensive wurden die Vorstöße recht schnell im Keim erstickt. Kein Durchkommen. Ein Spiel zwischen den Strafräumen. Real in der Anfangsphase mit etwas mehr Ballanteilen und Richtung Angriff somit ein wenig aktiver als die Gäste aus der französischen Hauptstadt.

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Was dem Match jedoch merklich fehlte, war das Tempo, die Bewegung in den Offensiv-Reihen. Gerade bei den Königlichen kam im Laufe der ersten Hälfte nach vorne hin kaum etwas zustande. Gestoppt wurde der Spielfluss nicht nur durch Schlampereien, sondern zwischen der zehnten und 20. Minute auch wegen so einigen verletzungsbedingten Unterbrechungen. Erst lag Isco nach einem Luft-Duell mit Serge Aurier blutend im Strafraum, dann setzte sich PSG-Star Marco Verratti nach einem Zweikampf mit Ronaldo auf den Hosenboden – verletzt. Der Italiener versuchte es noch mal, musste dann aber aufgeben. Dasselbe Bild in Minute 33 auf Seiten der Hausherren bei Marcelo, der anzeigte, nicht weiterspielen zu können und von Nacho vertreten wurde.

Nacho kommt, sieht und trifft

Der Defensiv-Allrounder übernahm dessen linke Abwehrseite und wusste schnurstracks zu glänzen. Keine 120 Sekunden war er in der Partie, als es dank ihm im Netz der Pariser zappelte! Der mit aufgerückte Spanier entschied sich nach einem abgefälschten Schussversuch einfach mal dazu, das runde Leder aus spitzem Winkel aufs Tor zu befördern – und drin war es! 1:0. Ein kurioser Treffer, bei dem Keeper Kevin Trapp keine gute Figur abgab.

Wirklich besser lief es in der Folge für Real allerdings nicht, was das Spielerische betrifft. Weil das weiße Ballett den Ball oftmals schnell verlor und PSG beste Chancen ausließ, sah sich das Publikum dazu gezwungen, die Performance seiner Elf mit Pfiffen zu quittieren. In Minute 37 beförderte der für Verratti eingewechselte Adrien Rabiot die Kugel an den linken Pfosten, 180 Sekunden verpassten gleich zwei Pariser eine Hereingabe von links haarscharf, woraufhin Édinson Cavani in der vierten Minute der Nachspielzeit die beste Möglichkeit vergab. Der Uruguayer schob den Ball per leichtem Heber an Navas vorbei, doch Varane eilte heran und entschärfte die Situation kurz vor der Linie.

Franzosen verlieren Zielstrebigkeit nach Seitenwechsel

Nach dem Seitenwechsel übernahm PSG die Kontrolle. Oder treffender formuliert: PSG behielt sie. Die Stars um Zlatan Ibrahimovic und Ex-Merengue Ángel Di María waren gewillt, schnellstmöglich für den Ausgleich zu sorgen, doch anders als zum Ende des ersten Spielabschnitts mangelte es an wirklich guten Gelegenheiten. Real steigerte sich in defensiver Hinsicht, damit einhergehend verloren die Franzosen merklich an Zielstrebigkeit in ihrem Spiel. Ballgeschiebe ja, Gefahr nein – außer in der 89. Minute, als Di María einen Freistoß aus zentraler Position und rund 20 Metern Entfernung an die Latte beförderte. Ein Raunen ging durch das Bernabéu.

Die Blancos im zweiten Durchgang weiterhin mit unnötigen Fehlern im Aufbau, weshalb sie überhaupt nicht zur Entfaltung kamen. PSG mal über mehrere Minuten in dessen Hälfte zwingen? Daraus wurde nichts. Etwas, das die Zuschauer auch nach wie vor mit lauter Kritik bedachten. Ein Spiel, das viel versprach, das Eintrittsgeld letztlich aber nicht wert war. Weiter geht es für die Madrilenen am Sonntag mit dem Auswärtsspiel gegen den FC Sevilla (20:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker).

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum Champions-League-Gruppenspiel gegen Paris St. Germain
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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