
Raúl sagt endgültig „Adiós“
NEW YORK. Vorhang zu – Raúl González Blanco ist von der Bühne gegangen. Ein letztes Mal schnürte die Fußballlegende am Sonntagabend ihre Schuhe, welche nun an den oft zitierten Nagel gehören – Raúls Karriere ist beendet. Und das auf die am schönsten vorstellbare Art und Weise: mit einem Titel!
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New York siegt 3:2 im NASL-Finale gegen Ottawa
Der Fußballgott muss es sich ausgemalt haben: Raúls Pflichtspiel Nummer 1016 sollte ein Finale sein. Das Endspiel der NASL, der zweiten Liga Nordamerikas. Und wie es sich Millionen Fans in Himmel und Erde wünschten, konnte es beim Duell zwischen New York Cosmos und Ottawa Fury nur einen Sieger geben – die US-Amerikaner. Aus sportlicher Sicht lassen sich 90 Minuten im James Shuart Stadium in Hempstead schnell zusammenfassen: Cosmos war besser, traf dank dem späteren Hattrick-Schützen Cellerinos klasse Einsatz früh (8.), hatte die kämpfenden Kanadier stets im Griff (auch wenn Ottawa in Unterzahl ausgleich, aber eine Minute später wieder hinten lag) und sicherte sich am Ende verdient den „Soccer Bowl“ mit 3:1.
Doch aus Raúl-Sicht könnte man natürlich einen Film drehen. Einen Film, der am 29. Oktober 1994 mit dem ersten von 741 Spielen für Real Madrid beginnt, und nach Ausschnitten aus Deutschland und Katar in den USA endet. Im Endspiel der NASL. In dem sich Raúl immer noch so leidenschaftlich über Tore freute, wie am 4. November 1994, als er sein erstes von 323 Toren für die Königlichen erzielte. In einem Derby. Wenn „Ronaldo – Der Film“ ein Kassenschlager ist, kann „Raúl – The Movie“ die größte Filmromanze sein über die Liebe zwischen einem Mann und dem Ball. Mit dem kitschigsten Happy End, vor dem niemand die Augen verschließen könnte.
Denn die Märchen-Karriere des heute 38-Jährigen endet wie sie begann – wie im Traum! Nach 16 Trophäen mit Real, jeweils zwei mit Schalke und Al-Sadd sowie dem Liga-Triumph mit New York gab es zum Abgang noch den „Soccer Bowl“.
Und das war’s. Die Mitspieler warfen den Spanier in die Luft. Seine Familie durfte nicht fehlen. Er umarmte und bedankte sich bei allen, die ihn nach dem umfeierten Abpfiff über den Weg kam. Holte sich als einer der letzten die Sieger-Medaille ab. Ganz der Señor, bescheiden, so wie man „Rulo“ kennt. Und schätzte. Über 21 Jahre und 17 Tage. Die Karriere eines der besten, sympathischsten und respektabelsten Fußballer ist vorbei. Es hätte keinen schöneren Abgang für „el Siete“, „el Ángel de Madrid“ geben können. Adiós, Raúl! Gracias por todo!
#Raúl gets lifted by the #5Points. This guy wins everywhere. #GraciasRaúlySenna #TheChampionshipFinal #NYCosmos pic.twitter.com/EtqGuio9vo
— New York Cosmos (@NYCosmos) 16. November 2015
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