Interview

„Ich hoffe, dass wir gemeinsam die EURO gewinnen können“

Karim Benzema hat sein Schweigen gebrochen – endlich. Im Interview mit dem französischen Sender TF1 sprach Madrids Stürmer über die angebliche Verwicklung in den Sextape-Erpressungsskandal um Mathieu Valbuena und machte deutlich, dass er seinem Landsmann lediglich Hilfe angeboten habe. Den mutmaßlichen Erpresser, dessen Jugendfreund Karim Zaneti, entlastete er: „Er war im Gefängnis, aber ist jetzt ein Guter. Den Erpresser kenne ich nicht.“

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Karim Benzema (2.v.l.) will wieder mit Mathieu Valbuena (2.v.r.) für Frankreich spielen

„Wir haben nie über Geld geredet“

MADRID. Es scheint, als komme endlich Licht in das Chaos rund um Karim Benzemas angebliche Verwicklung in den Sexvideo-Erpressungsskandal seines Landsmannes Mathieu Valbuena. Die Meldungen der letzten Wochen, wonach er seinen Nationalmannschaftskollegen indirekt zur Zahlung des Lösegeldes in Höhe von 150.000 Euro gedrängt haben und er zudem mit einem der Erpresser, Karim Zaneti, unter einem Hut stecken solle, wies Madrids Nummer 9 nun energisch zurück. In seiner Darstellung machte der 27-Jährige deutlich, dass er Valbuena lediglich seine Hilfe angeboten habe und die angebliche Involvierung Zanetis in den Fall eine Falschmeldung sei.

„Was passiert ist, ist sehr einfach. Ich hörte, dass es ein Video über ihn gab und gab ihm Bescheid. Aber als ich ihn benachrichtigte, schien es, als wisse er es bereits. Ich sagte ihm, dass ich ihm helfen könne, da ich einen Freund in Lyon habe. Darüber sprachen wir. Ich fragte, ob seine Familie ins Visier geraten sei. Seine Familie war das Wichtigste. Über diese Dinge sprachen wir. Ich hatte solch ein Problem schon mal und ich sagte ihm, wie ich es gehandhabt hatte und tat dies dann auch bei der Polizei. Es stört mich, was man erzählt, weil es nichts damit zu tun hat. Ich habe kein Interesse daran, Geld zu verdienen. Wir haben nie über Geld geredet. In dieser Nacht rief mich Valbuena an und bedankte sich bei mir für die Benachrichtigung. Er kann das bestätigen. Karim ist ein Freund aus der Kindheit. Er ist jemand, der im Gefängnis war, aber er wurde vor zwei Jahren entlassen. Jetzt ist er ein Guter, er hatte eine zweite Chance“, so die einschlägige Erklärung des Stürmers.

Dass ihm gegenüber trotzdem eine Vorverurteilung stattgefunden habe, mache ihn sehr unglücklich. Denn: Mit der Erpressung selbst habe er absolut nichts am Hut. „Sie haben mich behandelt als wäre ich ein Krimineller, das war schrecklich. Ich kenne den Erpresser nicht.“

„Ich bereue nur, dass ein Gespräch abgehört wurde“

Demnach ist das abgehörte Telefongespräch zwischen ihm und Zaneti, welches vom französischen Radiosender EUROPE1 in Umlauf gebracht worden war und Benzema mit den Worten zitierte „Valbuena nimmt uns nicht ernst. Er denkt, es wäre ein Scherz“, aus dem Zusammenhang gerissen worden. Ebenjenes abgehörte Telefonat sei auch der einzige Kritikpunkt, welchen er sich bei diesem Vorfall ankreiden lassen müsse, so der französische Nationalspieler: „Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ein Telefongespräch mit einem Kindheitsfreund abgehört wurde.“

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Deshalb glaube er auch nicht, dass Valbuena noch sauer sei, da die von ihm getätigten Interview-Aussagen („Ich bin enttäuscht von ihm.“) auf Basis der kursierenden Gerüchte entstanden: „Ich denke nicht, dass Valbuena so denkt. Das war nachdem all dies gesagt wurde.“ Für den weiteren Verlauf des Verfahrens wünsche er sich nun einfach, dass es für alle Beteiligten gut ausginge: „Ich hoffe, dass wir in das französische Team zurückkehren und dann die EURO gewinnen können. Ich hoffe, dass sich alles zum Guten wendet für uns alle, für Mathieu und auch für meinen Freund. Natürlich hätte ich ihn gerne angerufen. Es hätte mir gefallen, mich zu entschuldigen.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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