Interview

„Barcelona ist noch immer weit von Madrid entfernt“

Der FC Barcelona weist Real Madrid momentan in nahezu allen Belangen in die Schranken, verkörpert in den Augen Borja Valeros aber noch lange nicht den Status des besten und größten Vereins der Welt. Im Interview mit der spanischen Zeitung ABC stärkte der heute beim AC Florenz unter Vertrag stehende Ex-Jugendspieler der Königlichen seinem Heimatklub den Rücken und forderte Geduld, um wieder an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen.

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Borja Valero
Borja Valero vom AC Florenz verbrachte fast elf Jahre in Real Madrids Jugendakdamie

„Madrid fährt kein klares fußballerisches Modell“

FLORENZ. Nur einen Champions-League-Triumph in den letzten zwölf, nur eine Meisterschaft in den letzten sieben Jahren. Real Madrids sportliche Talfahrt fiele womöglich weniger ins Gewicht, würde es beim FC Barcelona nicht steil nach oben gehen. Die Katalanen behielten in Sachen Titeln in der jüngeren Vergangenheit klar die Oberhand und scheinen auch in dieser Spielzeit wieder die Mannschaft zu sein, die es zu schlagen gilt.

Laut Borja Valero fehlt es den Königlichen an einem eindeutigen sportlichen Konzept und Geduld. „Es ist ein Jammer, dass Madrid nicht mehr das Nonplusultra in der Welt des Fußballs ist und seine Herrschaft verloren hat. Ich denke, dass man wegen des Wunsches nach sofortigem Erfolg viel zu viele Dinge verändert und übereilig handelt. Es wird kein klares fußballerisches Modell gefahren. Die Ruhe und die Geduld müssen zurückerlangt werden“, erklärte der Ex-Blanco, der in der Saison 2006/07 ein Teil des Madrider Profi-Teams gewesen war. Zugleich betonte der zentrale Mittelfeldspieler des AC Florenz aber auch: „Barça mag seit Jahren begeisternd spielen und Titel gewinnen, ist aber noch weit von Madrid entfernt. Sie haben fünf Champions-League-Titel, Madrid zehn.“

„Ich werde immer ein Madridista sein“

Man merkt: Obwohl Valero seine Schuhe für Florenz schnürt, existiert seine Zuneigung zu Real nach wie vor. „Ich werde immer ein Madridista sein. Diesem Verein habe ich schließlich zu verdanken, dass ich mich heute als Profi-Fußballer bezeichnen kann“, lobte der Rechtsfuß die „Ausbildungsschmiede“ der Merengues.

Nachdem er den Großteil seiner Jugend – fast elf Jahre – beim spanischen Rekordmeister verbracht hatte, versuchte sich der heute 30-Jährige unter anderem bei West Bromwich Albion und dem FC Villarreal. Sein Glück fand er aber erst mit seinem Wechsel nach Florenz im Jahre 2012. Dort ist Valero unumstritten und aktuell sogar sehr erfolgreich. Florenz steht nach 15 Spieltagen mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer Inter Mailand auf dem zweiten Platz der Serie A.

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