Vorbericht

Kleines Stadtderby gegen Rayo: Bloß nicht den Anschluss verlieren

Nach dem erneuten Rückschlag gegen Villarreal herrscht weiterhin Katerstimmung bei Real Madrid, beim Stadtduell gegen Rayo Vallecano im Rahmen des 16. Spieltages ist man zum wiederholten Male in dieser Saison um Wiedergutmachung bemüht. In erster Linie gilt es aber vor allem, den Anschluss an die Tabellenspitze nicht noch weiter zu verlieren. Beim Gegner aus dem Stadtteil Vallecas ist die Stimmungslage allerdings auch nicht wesentlich besser.

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Karim Benzema (m.) und Co. wollen wieder für positive Schlagzeilen sorgen

Die Ausgangslage

MADRID. Der Schein, er trügte. Wähnte man sich bei Real Madrid nach den turbulenten letzten Wochen mit der Clásico-Abfuhr (0:4) und der Copa-Disqualifikation im Anschluss an die überzeugenden Kantersiege gegen Getafe (4:1) und Malmö (8:0) auf dem aufsteigenden Ast, erfolgte gegen Villarreal am vergangenen Spieltag prompt der nächste empfindliche Rückschlag. Nach einer vor allem im ersten Durchgang indisponierten Vorstellung hieß es am Ende 0:1 aus Sicht der Blancos und anstatt Barcelonas Patzer gegen La Coruña (2:2) zu nutzen und bis auf zwei Punkte an die Tabellenspitze heranzurücken, beträgt der Abstand zum Spitzenduo Barça-Atlético immer noch fünf Punkte. Mehr Sorgen als der Umstand der Niederlage an sich bereitete erneut die Art und Weise, wie sich das Team von Rafael Benítez besonders in der ersten Hälfte präsentierte. Wie schon gegen Barcelona herrschte zwischen Abwehr und Angriff ein eklatantes Loch und weder offensiv noch defensiv ließ man ein Konzept beziehungsweise einen Plan erkennen. So heißt es am heutigen Sonntag im kleinen Stadtderby gegen Rayo Vallecano (16 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS) mal wieder, eine Reaktion zu zeigen und die Scherben der vergangenen Woche zusammenzuklauben.

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Dass ein Sieg an der unbefriedigenden Gesamtsituation wenig ändern wird, ist den Beteiligten wohl bewusst. Nichtsdestotrotz will man zumindest teilweise versuchen, die Fans im Bernabéu durch einen ansehnlichen Auftritt wieder hinter sich zu bringen und vor allem den Anschluss an den ersten Platz nicht noch weiter zu verlieren. Da Barcelona gegenwärtig bei der Klub-Weltmeisterschaft weilt, könnte man den Rückstand zumindest temporär verkürzen und den Druck auf die Katalanen als auch auf Atlético, die vor einer unangenehmen Aufgabe in Málaga stehen (20:30 Uhr), erhöhen. Bis auf Raphaël Varane und Daniel Carvajal, die beide noch mit muskulären Problemen zu kämpfen haben,  kann Benítez dabei auf seinen kompletten Kader zählen. Im Vergleich zum Spiel im Madrigal ist davon auszugehen, dass Toni Kroos wieder in die Anfangself zurückkehren und den gegen Villarreal eher unglücklich agierenden Casemiro wieder auf die Bank verdrängen wird. Ob zudem Danilo, der gegen das „gelbe U-Boot“ erneut Vieles schuldig blieb, von Beginn an auflaufen wird, darf zumindest bezweifelt werden. Lucas Vázquez stünde als Ersatz bereit.

Beim Gegner aus dem Stadtteil Vallecas könnte die Stimmung allerdings auch besser sein. Mit gerade einmal 14 Zählern aus 15 Partien steht man auf dem 18. Tabellenplatz und somit einem Abstiegsrang. Aus den vergangenen fünf Liga-Partien holte man nur mickrige vier Punkte und auch im Pokal quälte man sich gegen Getafe nur aufgrund der Auswärtstor-Regelung gerade so in die nächste Runde (2:0 und 1:3). Eine unangenehme Situation für die Mannen von Taktikfuchs Paco Jémez, der sich vor der Partie jedoch betont kämpferisch gab. Die Favoritenrolle liege natürlich bei Real, doch wenn das Madrider Star-Ensemble einen schlechten Tag erwischen sollte, wolle man auf jeden Fall zu Stelle sein: Die Vorzeichen sind klar, aber ich muss optimistisch sein und ein Gespür dafür haben, die Gelegenheit zu nutzen, wenn es auch nur die kleinste Möglichkeit gibt, um zu gewinnen.

Die Stimmen vor dem Spiel

Real Madrid

Rafael Benítez: Eine Mannschaft, die angreift, einen offensiven und offenen Fußball spielt. Um Rayo zu schlagen, müssen wir uns auf dem Bestlevel befinden und erfolgreich sein. So können wir jeden Gegner schlagen. Die Fans erwarten, dass wir reagieren und das werden die Spieler tun.

Rayo Vallecano

Paco Jémez (Cheftrainer): „Es ist eine tolle Mannschaft, die viel Talent besitzt, gute Individualisten. Wir brauchen eine komplette gute Partie, die uns ein gutes Gefühl verleiht. Wir können nicht nur eine Halbzeit oder eine Zeit lang gut spielen. Die Vorzeichen sind klar, aber ich muss optimistisch sein und ein Gespür dafür haben, die Gelegenheit zu nutzen, wenn es auch nur die kleinste Möglichkeit gibt, um zu gewinnen. Das Schöne am Sport ist, dass man ihn nicht vorhersagen kann und genau das hält den Wettbewerb am Leben. Wir müssen diesen Überraschungsmoment suchen, dafür arbeiten und versuchen, es besser als der Gegner zu machen.

Statistiken und Besonderheiten

  • GESAMTBILANZ: Die Bilanz gegen den Stadtrivalen liest sich mehr als eindeutig. Nach bislang 32 Aufeinandertreffen stehen 25 Real-Siege, drei Remis und vier Rayo-Erfolge zu Buche.
  • TONI KROOS: Der deutsche Nationalspieler wird sich mit Wohlwollen an die letzte Begegnung beider Vereine im Bernabéu erinnern. Beim 5:1-Erfolg am 11. Spieltag der letzten Saison gelang Kroos nämlich dessen erster Treffer im königlichen Trikot.
  • HEIMNIMBUS: Statistisch gesehen ist ein Erfolg Rayos eigentlich fast ausgeschlossen. In bisher 16 Begegnungen im Bernabéu ging Real 13-mal als Sieger vom Feld, zweimal trennte man sich Unentschieden und nur einmal konnte der kleine Nachbar drei Punkte aus dem Wohnzimmer der Blancos entführen. Am 21. Januar 1996 unterlagen die Merengues vor heimischen Publikum mit 1:2.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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