Interview

Carlos zweifelt nicht an „Zizou“: „Er ist dieser Aufgabe gewachsen“

Roberto Carlos rückt von seiner Meinung nicht ab, dass Zinédine Zidane der geeignete Nachfolger für Rafael Benítez sei. Im GOAL-Interview bescheinigte der Brasilianer „Zizou“ die nötige Fähigkeit für den Trainer-Posten und zeigte sich hinsichtlich des weiteren Saison-Verlaufs einmal mehr optimistisch.

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Zinédine Zidane
Zinédine Zidane wurde am Montag zum Trainer der ersten Mannschaft befördert

„Er weiß alles über den Klub – und hat jedermanns Respekt“

MADRID. Fünf Jahre lang teilte sich Roberto Carlos bei Real Madrid eine Kabine mit dem legendären Zinédine Zidane. Die Frage stellt sich demnach nicht, ob der Brasilianer den Franzosen gut genug kennt, um über dessen neue und große Herausforderung als Chefcoach zu sprechen. Carlos zweifelt nicht daran, dass der 43-Jährige trotz der Tatsache, dass er erst seit Mitte 2014 im Trainer-Geschäft tätig ist, erfolgreich sein wird.

Es sei „an der Zeit, nach vorne zu blicken“. Die brasilianische Ikone: „Ich glaube, er hat, was man braucht. Er war als Spieler sehr erfolgreich bei Real Madrid, auch in Krisen-Zeiten. Er weiß alles über den Klub – und er hat den Respekt der Spieler, der Verantwortlichen und der Fans. ‚Zizou‘ war ein Anführer – egal, wo er gespielt hat. Er war Kapitän Frankreichs, Weltmeister und ein Sieger-Typ in allen seinen Klubs. Er hat also genug Erfahrung, um eine Gruppe zu leiten und mit ihr klar zu kommen. Noch wichtiger: Er ist ein Mann, den jeder respektiert. Wer die Liga gewinnt, ist schwer zu sagen, aber ich bin sicher, dass Real eine sehr gute Saison und unter Zidane wieder besseren Fußball spielen wird.“

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„Der Stil von Benítez passte nicht zu dem des Klubs“

Die Entlassung von Rafael Benítez überraschte den 43-Jährigen übrigens nicht, denn „sein Stil passte nicht zu dem des Klubs. Ich denke, die Beziehung zu den Spielern war nicht stark genug, um mehr Zeit zu bekommen. Es geht nicht um die Geduld von (Florentino) Pérez. Real Madrid ist ein sehr großer Klub und wenn die Ergebnisse nicht stimmen, ist es sehr schwer, einen Trainer zu halten“, so Carlos.

Dass die Direktive der Königlichen falsch damit lag, Benítez als Nachfolger von Carlo Ancelotti an die Concha Espina zu lotsen, möchte der Südamerikaner nicht zwangsläufig unterschreiben. „Es war eine Entscheidung des Klubs, die mit Risiken verbunden war. Jetzt ist es leicht zu sagen, dass er die falsche Wahl war“, meinte Carlos: „Ich persönlich hätte jemanden gewählt, der das Innenleben und die Kultur des Klubs besser kennt.“

Mit Zidane hat er diese Person nun. Verglichen wird die Beförderung des einstigen Ausnahmekönners mit der von Pep Guardiola beim FC Barcelona im Jahr 2008. Ehe der aktuelle Coach des FC Bayern München die Profi-Mannschaft der Katalanen übernahm, machte er seine ersten Schritte an der Seitenlinie ebenfalls im Reserve-Team. Von einer Kopie könne jedoch keine Rede sein, findet Carlos: „Nein, überhaupt nicht. Obwohl die Klubs aus dem gleichen Land sind, sind sie in vielen Aspekten grundverschieden. Ich denke, dass Kopien keinem von beiden helfen würden. Ich denke, dass Florentino die richtige Entscheidung getroffen hat, indem er die Zukunft des Klubs in die Hände von jemandem gelegt hat, der dieser Aufgabe gewachsen ist.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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