Kommentar

Meine Meinung: Die Champions League ist Reals letzter Strohhalm

Das war es dann wohl. Bereits im Februar muss sich die Mannschaft von Real Madrid aufgrund ihrer Unzulänglichkeiten bewusst werden, dass sie den Gewinn der Meisterschaft auch in dieser Saison verpasst. Nach dem 1:1 in Málaga ist der FC Barcelona den Königlichen neun Punkte voraus. REAL TOTAL-Redakteur Filip Knopp mit dem Wort zum Spieltag.

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Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo und Co. entschieden die Meisterschaft zuletzt 2012 für sich

Auswärtskomplex kostet Real den Titel

Es zeigte sich aufs Neue. Auch der 25. Spieltag bewies, dass Real Madrids blamable 0:4 gegen den FC Barcelona vom 21. November 2015 nicht von ungefähr kam. Und er erklärte, warum der Liga-Titel am 15. Mai nicht im Estadio Santiago Bernabéu, sondern im Camp Nou zelebriert wird. Ja, schon wieder. Zum siebten Mal seit 2006 wird das der Fall sein.

Real hat einen Auswärtskomplex. Während Barça seine letzten acht Liga-Partien – ob nun in der eigenen Heimstätten oder in fremden Stadien – allesamt gewann, brillierte Real Zuhause, ließ die Meisterschaft fernab des Bernabéu dafür in weite Ferne rücken.

Zum Jahreswechsel waren es noch fünf, jetzt sind es neun Punkte, die zu Barça fehlen. Dazwischen: vier Auswärtsspiele, von denen eines gewonnen wurde. Der Rest: Remis gegen den kriselnden FC Valencia, das schwächste Heimteam Betis Sevilla und einen FC Málaga, gegen den man vor der Halbzeit für die Vorentscheidung hätte sorgen können.

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Meine Hoffnung, dass Real den Titel holt, geht gegen null. Nicht erst seit Málaga. Um ehrlich zu sein, beschlich mich schon nach dem Auftakt-0:0 in Gijón das Gefühl, dass das nichts werden wird. Ja, das mag bescheuert klingen, aber es war eben schlicht und ergreifend typisch Real. Schon nach Spieltag eins in Rückstand. Ernüchternd. Der daraufhin immer größer werdende Abstand auf Barça bestätigte mich nur zusätzlich.

Barça lässt sich das nicht mehr nehmen

„Wir können keine weiteren Punkte liegen lassen“, sagte Raphaël Varane vor einigen Wochen. In Málaga fielen seitens der Mannschaft die Worte, dass man sich nicht geschlagen gebe. Eine populäre Aussage. Sergio Ramos: „Solange mathematisch kein Meister feststeht, werden wir kämpfen.“ Auch auf solche Worte wird gerne zurückgegriffen.

Nun, einerseits muss man festhalten: Was sollen die Spieler sonst vor der Kamera sagen? Alles andere würde nur zu Unruhen führen. Und ohnehin: Aufgeben befand sich schließlich noch nie in der DNA Real Madrids. Andererseits ist ein sich aufgebendes Team auch das letzte, was die Anhänger sehen wollen. Bei den 13 ausstehenden Spieltagen sind noch 39 Punkte zu vergeben. Barça müsste dreimal verlieren und einmal unentschieden spielen, damit Real in der Tabelle vorbeiziehen kann.

Wird Real Madrid noch Meister?

Problem: Das wird nicht passieren, das wird der Titel-Favorit nicht zulassen. Dafür ist er zu erfahren, zu abgebrüht und in einer zu guten Form. Auf der anderen Seite wüsste ich nicht, warum Real von jetzt an auch auswärts brillieren und triumphieren und Barça stattdessen straucheln sollte.

Jetzt geht’s nur noch um die Königsklasse

Wir schreiben erst den 22. Februar und Madrid besitzt nur noch einen Strohhalm, nach dem man greifen kann: die Champions League. Ein in Madrid besonderer Name, ein anderer Wettbewerb, in dem noch alles möglich ist und der in der Kabine hoffentlich den Schalter umlegt, will man nicht wieder mit leeren Händen dastehen. Volle Kraft voraus – in Europa!

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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