Interview

„James wurde nicht die Liebe gezeigt, die er benötigt“

James Rodríguez kommt in dieser Saison weiter nicht in Fahrt. Für Kolumbiens Ex-Nationalspieler Faustino Asprilla hat dies auch einen einfachen Grund: Reals Nummer 10 wird schlichtweg nicht die nötige Wertschätzung zu Teil, die sie benötigt. Im Interview mit der MARCA ließ der einstige Stürmer zudem kein gutes Haar an Ex-Coach Rafael Benítez.

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James Rodríguez durchlebt schwierige Zeiten

„Unter Ancelotti zeigte James seinen wahren Wert“

MADRID. Ein Tor und zwei Vorlagen konnte James Rodríguez zu den Erfolgen Kolumbiens über Bolivien (3:2) und Ecuador (3:1) in der WM-Qualifikation während der jüngst zu Ende gegangenen Länderspielpause beisteuern. Dass der offensive Mittelfeldspieler in den kommenden Wochen bei den Königlichen eine ähnlich einflussreiche Rolle einnehmen wird, erscheint in Anbetracht der derzeit etwas festgefahrenen Situation rund um den Südamerikaner jedoch zweifelhaft. Im Mittelfeld haben aktuell Casemiro, Toni Kroos und Luka Modrić die Nase vorn und überhaupt verläuft die zweite Saison des Torschützenkönigs der WM 2014 in der spanischen Hauptstadt alles andere als nach Plan. Doch was sind die Gründe für die bislang doch eher enttäuschende Spielzeit des 24-Jährigen? Mangelnde Physis, das falsche System, fehlende Wertschätzung?

Für Kolumbiens Fußball-Ikone Faustino Asprilla ist die Sache klar: James erfährt zu wenig Zuneigung bei den Blancos. „Es ist nicht so, dass James für die kolumbianische Nationalmannschaft besser spielt als für Real Madrid. Was hier in Kolumbien geschieht, ist, dass ihm die wahre Bedeutung gegeben wird, die ein Spieler mit seinen Charakteristiken braucht, um Leistung zu bringen. Bei Real Madrid geben sie ihm nicht die Bedeutung, die er braucht. Er ist ein junger Mann mit viel Talent, aber James wurde nicht die Liebe gezeigt, die er bei seinem Klub benötigt. Als er unter (Carlo) Ancelotti spielte, zeigte er seinen wahren Wert. Er ist nicht in der Lage, das in dieser Saison zu demonstrieren, weil er keine besondere Behandlung erhält, die alle Spieler bei ihren Vereinen brauchen“, so der ehemalige Stürmer.

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Als einen der Hauptschuldigen für James’ derzeitige Situation hat Asprilla indes Ex-Trainer Rafael Benítez ausgemacht, dem er sogar eine persönliche Abneigung gegenüber Kolumbianern unterstellte, da auch Camilo Zúñiga sowie Duvan Zapata, ihres Zeichens kolumbianische Nationalspieler, unter dem spanischen Fußball-Lehrer bei Neapel nicht zum Zug kamen: „Ich denke wirklich, dass Benítez etwas gegen Kolumbianer hat. Das ist der einzige Weg, das zu erklären. Er hatte eine außergewöhnliche erste Saison, dann kam dieser Mann und setzte ihn auf die Bank.“

Real-Trikot mit JAMES-Aufdruck – weiß-kurzgrau, blau und weiß-lang

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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