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Spieler-Verkäufe: Pellegrini wollte Real kurz nach Ankunft verlassen

Elf Monate lang gingen Manuel Pellegrini und Real Madrid einen gemeinsamen Weg. Eine kurze Liaison. Beinahe wäre sie noch um ein vielfaches kürzer geworden. Wie der 62-jährige Chilene gegenüber der Sportzeitung MARCA verriet, habe er aufgrund von Spieler-Verkäufen schon im Laufe der Vorbereitung auf die Saison 2009/10 daran gedacht, das Handtuch zu werfen. Der scheidende Trainer von Manchester City sprach nicht nur über seine Vergangenheit bei den Königlichen, sondern auch über das Wiedersehen in der Champions League.

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Manuel Pellegrini
Manuel Pellegrini folgte 2009 auf Juande Ramos und machte 2010 Platz für José Mourinho

MANUEL PELLEGRINI über…

…Champions-League-Halbfinal-Gegner Real Madrid: „Wir haben den Gegner, den wir haben wollten. Wir werden rausgehen, um zu attackieren. Das werden wir mit der bestmöglichen Balance tun, denn im Gegenangriff ist Madrid tödlich.“

…die Frage, ob er die Favoritenrolle von Real akzeptiert: „Sie sind es aufgrund des Namens und der Geschichte. Fußballerisch wird man es sehen müssen. PSG ging gegen uns auch als Favorit ins Viertelfinale. Wir sind zwei Mannschaften mit großartigen Spielern. Madrid hat einen kleinen Vorteil, dass sie das Rückspiel Zuhause bestreiten.“

…das Team der Königlichen: „Es ist eine Mannschaft, die dir aus dem Nichts ein Tor einschenkt. Sie ist im Kontern sehr gefährlich, hat sehr leistungsstarke Spieler mit einer guten technischen Fähigkeit. Die Klasse im Mittelfeld mit (Toni) Kroos, (Luka) Modrić, Isco oder James (Rodríguez) hatte ich mir gewünscht. Das Team zieht auch einen großen Vorteil aus den Fehlern des Gegners. Die Defensive sehe ich in einigen Aspekten undicht, denn die großen Mannschaften haben in der Regel immer defensive Probleme. Das ist der Preis, wenn man auf Angriff spielt.“

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…Zinédine Zidane: „Ein Trainer benötigt Zeit, um der Gruppe seine Ideen zu vermitteln. Zidane kam zu einem sehr unter Druck stehenden Real Madrid. Ich bin mir sicher, dass er all seine Fähigkeiten und fußballerischen Kenntnisse, die seine Spielerkarriere charakterisieren, demonstrieren wird.“

…Karim Benzema: „Es war damals ein anderer Benzema, viel jünger. Er traf auf einen großartigen (Gonzalo) Higuaín, der viele Tore erzielte und seinen Platz im Team gewann. Meine Aufgabe war es, mit Objektivität die Leistung zu bewerten und Higuaíns war besser als die von Benzema. In diesen sechs Jahren hat sich Benzema sehr entwickelt. Er gewöhnte sich daran, was Real Madrid ist. Er gewöhnte sich daran, in einer Mannschaft zu spielen, in der es sechs oder sieben Figuren von großer Bedeutung gibt. Bei Olympique Lyon war er die Figur par excellence.

…die Frage, welche Real-Stars er gerne in Manchester gehabt hätte: „Cristiano Ronaldo, ohne Zweifel. Er ist ein großartiger Spieler und jede Mannschaft würde sich wünschen, ihn zu haben. Mich hätte es auch glücklich gemacht, auf Sergio Ramos zu zählen. Er ist ein Spieler mit einer großen Präsenz bei Real Madrid.“

…sein Standing in Madrid, als er 2009/10 dort Coach war: „Ich hatte nie den Eindruck, dass das Bernabéu gegen mich war. Ich spürte immer die Unterstützung der Leute, als ich die Klubs verließ, bei denen ich gewesen bin. In Madrid gab es nach dem Ausscheiden gegen Lyon (im Champions-League-Achtelfinale; d. Red.) eine Umfrage, die für mich ein sehr positives Ergebnis hatte. 75 Prozent der Fans unterstützten mich. Die Mannschaft spielte gut und die Leute wussten, dass die Konditionen keine optimalen waren. Ich habe den Fans keinen Vorwurf zu machen. Im Gegenteil: Ich kann nur meinen Dank aussprechen.“

…Gründe für den Misserfolg mit Real auf europäischer Bühne: „Es fehlten Schlüsselspieler, die verkauft wurden. Einer war (Arjen) Robben, der mit Bayern die Meisterschaft gewann. Der andere war (Wesley) Sneijder, der mit Inter Mailand die Meisterschaft gewann. Beide standen sich dann im Champions-League-Finale im Bernabéu gegenüber. Die Verärgerung führte dazu, dass ich in der Saisonvorbereitung über einen Rücktritt nachdachte, aber Jorge Valdano überzeugte mich, dass ich diesen nicht erkläre. Uns fehlte auch ein kreativer Mittelfeldspieler. Wir hatten viele Stürmer und wenige Mittelfeldspieler. Es war kein Kader, mit dem man die Champions League gewinnt.“

Tickets fürs Champions-League-Halbfinale: City-Real und Real-City

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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