Interview

Adebayor schwärmt: „Madrid-Zeit war das Beste in meinem Leben“

Das Champions-League-Halbfinal-Duell zwischen Real Madrid und Manchester City ist auch ein Duell der Ex-Klubs von Emmanuel Adebayor. Zwei Jahre lang trug der Stürmer aus Togo das hellblaue Trikot der „Citizens“, ehe er für eine halbe Saison zu den Königlichen ausgeliehen wurde. Im Interview mit der AS sprach „Ade“ über die Königsklassen-Begegnungen und seine Zeit in Spanien.

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Emmanuel Adebayor Real Madrid
Adebayor erzielte in 22 Spielen für Real acht Tore – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

„Ich kann garantieren, dass City kein einfacher Gegner ist“

LONDON. Sein Herz wird geteilt sein. Wenn am Dienstagabend der Startschuss des Champions-League-Halbfinals ertönt, treffen mit Manchester City und Real Madrid zwei Ex-Vereine von Emmanuel Adebayor aufeinander (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS). Wer geht als Favorit in die K.o.-Runde? „Weiß ich nicht“, so der 32-jährige Angreifer von Crystal Palace: „Ich denke, die Chancen liegen bei 50:50. Ich habe keinen Favoriten. Wenn City gewinnt, werde ich glücklich sein. Wenn Madrid, dann ebenfalls.“

Was der Togolese hingegen zu wissen angibt: Auf das weiße Ballett warten gegen die Engländer alles andere als einfache Halbfinalspiele. Adebayor warnt: „Ich kann garantieren, dass es kein leichter Gegner ist, absolut. Wenn du Spieler wie (Sergio) Agüero hast, der aus fast jeder Chance ein Tor macht, dann kannst du nicht sagen, dass sie ein einfacher Gegner sind. In Spanien können sie denken, dass Madrid weiterkommen wird, aber ich garantiere, dass es schwer wird. Es wird für Real Madrid eine schwierige K.o.-Runde. Ich habe für City gespielt und weiß, wie hart es für Gegner im Etihad Stadium sein kann. Der Klub hat sich sehr verändert, er hat in den letzten Jahren sehr gute Spieler verpflichtet. Es wird für Real Madrid eine sehr komplizierte K.o.-Runde, vor allem im Etihad Stadium.“

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„Wir hatten in der Kabine einige Konflikte

An seine Zeit in jenem Etihad Stadium erinnert sich der 1,91 Meter große Torjäger gerne zurück. Erst recht jedoch an die im Estadio Santiago Bernabéu. Schon nach kurzer Zeit schloss er Real und den Madridismo in sein Herz. „Es war der beste Moment meiner Karriere, der beste Moment meines Lebens. Für einen Fußballer wie mich, der aus einem kleinen Land wie Togo kommt, war es eine unglaubliche Erfahrung, die Möglichkeit zu haben, bei einem der besten Vereine der Welt, im besten Stadion zu spielen und die Kabine mit den besten Spielern zu teilen. Es war hart in der Kabine, weil (José) Mourinho alles gewinnen wollte. Die Spieler ebenfalls. Was die Ergebnisse betrifft, war nicht alles gut und wir hatten in der Kabine einige Konflikte. Aber das Beste meines Lebens war meine Etappe bei Real Madrid“, schwärmte der Mann, der in seiner gesamten Karriere lediglich einen Vereinstitel gewann: die Copa del Rey mit den Königlichen im April 2011.

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Lob für Ronaldo und Ex-Spurs-Kollegen Bale und Modri?

Schwärmen kann Adebayor auch einzig und allein, wenn über Cristiano Ronaldo gesprochen wird, Reals inzwischen besten Torjäger aller Zeiten, den dreimaligen Weltfußballer des Jahres. „Es gibt aktuell nicht einen Spieler, der so gut sein kann wie Cristiano. Vielleicht wird es diesen in der Zukunft geben, aber noch ist dieser Spieler nicht geboren, der Real Madrid mehr geben kann als er. Er leistet seit fünf Jahren unglaubliche Dinge“, meinte der frühere Spaßvogel von Real.

Anders als Ronaldo waren Gareth Bale und Luka Modri? noch nicht an der Concha Espina, als Adebayor für die Merengues auflief. Dafür spielte der Westafrikaner ab Mitte 2011 bei Tottenham Hotspur mit dem heutigen Real-Duo zusammen. Dass der Waliser und der Kroate es derart weit gebracht haben, wundert Adebayor keineswegs: „Ich freue mich, wie es für sie läuft. Ich wusste schon damals, dass sie gut sind, denn ich spielte bei Tottenham mit ihnen. Sie machen es sehr gut und ihre Leistungen überraschen mich überhaupt nicht.“

Dass Bale zunächst mit skeptischen Augen betrachtet worden war, hält der 63-fache Nationalspieler Togos „wegen des Preises, der gezahlt wurde“ für „normal. Wir sprechen über einen 100-Millionen-Euro-Transfer. Die Leute erwarteten, dass er mehr Tore schießt als Ronaldo. Vielleicht erwarteten einige etwas mehr, aber er ist noch sehr jung, musste sich an die spanische Liga gewöhnen. Er hat es geschafft, das zu überwinden und jetzt zeigt er den Fans, wozu er fähig ist“, so Adebayor.

Tickets fürs Champions-League-Halbfinale: City-Real und Real-City

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich mochte Adebayor. Ähnlich wie ich Chicharito mochte. Schön dass er Real Madrid noch im Herzen hat.
 

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