
Schreibt Zidane auch als Trainer Geschichte?
MADRID. Woran wird man in einigen Jahrzehnten zuerst denken, wenn der Name Zinédine Zidane fällt? Da die Trainer-Karriere des Franzosen noch in den Kinderschuhen steckt, sind es derzeit die Erfolge, die er als aktiver Spieler feierte – und selbstverständlich all die Genialitäten, für die er als solcher sorgte. Es scheint jedoch nicht ausgeschlossen zu sein, dass die Gedanken eines Tages zunächst einmal zum Fußball-Lehrer Zidane wandern.
Und das ist keine lose Behauptung. Nach gerade einmal vier Monaten Amtszeit qualifizierte sich „Zizou“ Anfang Mai mit seiner Mannschaft für das Finale der UEFA Champions League. Etwas, was dem Verein in diesem Jahrhundert mit weitaus erfahreneren Trainern zuvor nur zweimal gelungen war. Ein Sieg gegen Atlético trennt den 43-Jährigen nur noch davon, erstmals auch als Übungsleiter Geschichte zu schreiben.
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„Eine Mammutaufgabe, gegen Atlético zu bestehen“
„Wir wissen alle, dass es verdammt schwer wird“, so Zidane über das Endspiel am 28. Mai: „Aber wir sind in guter Form, sowohl körperlich als auch auf der mentalen Ebene. Das Saisonende in Spanien war mehr als nur außergewöhnlich. Wir wissen, dass es eine Mammutaufgabe wird, gegen Atlético zu bestehen, aber unsere Chancen stehen 50:50 und das von der ersten bis zur letzten Minute.“
Als die Königlichen in der Saison 2013/14 bereits im Champions-League-Finale auf den Stadtrivalen getroffen waren, fungierte der einst dreimalige Weltfußballer als Co-Trainer von Carlo Ancelotti. Wenngleich Cristiano Ronaldo und Co. damals nach Verlängerung klar mit 4:1 gewannen, war es ein intensives, umkämpftes Spiel.
„Altético darf man nicht auf das Verteidigen reduzieren“
Wie wird es diesmal? Zidane: „Wenn ich ehrlich bin, glaube ich sogar, dass es noch schwieriger wird als beim letzten Mal. Sie werden so gut verteidigen, wie sie es ja schon seit Jahren tun. Aber Altético darf man darauf nicht reduzieren. Sie spielen guten Fußball und machen dadurch das Leben für den Gegner noch schwieriger. Aber das wissen wir ja aus eigener Erfahrung aus der Liga. Wir sind gut vorbereitet und werden versuchen, ihnen unser Spiel aufzudrücken, damit wir hinterher nichts bereuen müssen. Wir wissen alle, wie schwer es ist, ein Finale zu erreichen. Es ist nie eine einfache Reise bis dorthin. Wir haben den ersten Teil erledigt. Nun gilt es, die Trophäe mit nach Hause zu holen.“
24. Mai 2014: Zinédine #Zidane gewinnt als Co-Trainer mit @realmadrid „la Décima“. #RealMadrid #ChampiosLeague pic.twitter.com/KN0SjvHy1F
— REAL TOTAL (@REAL_TOTAL) 20. Mai 2016
„Real Madrid war das Beste, was mir passieren konnte“
2002 gelang ihm das mit dem weißen Ballett als Spieler. Und Zidane war im Glasgower Hampden Park bekanntlich derjenige, der gegen Bayer 04 Leverkusen den Siegtreffer zum 2:1 erzielte. Ein legendäres Tor, eines der besten aller Zeiten. „Der einzige Titel, der mir zu diesem Zeitpunkt noch fehlte, war die Champions League. Es war klar, dass das die Krönung für mich werden würde. Ich habe alles daran gesetzt, dieses Ziel zu erreichen. Mit Real Madrid den Pokal zu holen, war so wundervoll. Ich erinnere mich gerne daran zurück und sage mir oft in einem stillen Moment: ‚Mensch, du hattest verdammt viel Glück, solch eine Karriere als Spieler bei diesem gigantischen Klub zu erleben‘“, erzählte „Zizou“.
Im Juli 2001 beim prestigeträchtigsten Klub der Welt unterschrieben zu haben, sei „das Beste“ gewesen, „was mir in meiner Karriere passieren konnte. Ich wollte so sehr dieses berühmte, weiße Trikot tragen. Ich hatte das große Glück, dass der Präsident mich als Spieler verpflichten wollte und nun habe ich die Chance bekommen, hier als Trainer arbeiten zu dürfen – beim besten Klub der Welt. Darüber bin ich so dermaßen glücklich“.

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