
„Mourinho war ein bisschen opportunistisch“
MADRID. Dani Carvajal ist froh. Froh, das Privileg zu besitzen, für Real Madrid aufzulaufen. Der 24-jährige Rechtsverteidiger darf sich als einer der wenigen ehemaligen Jugendspieler des spanischen Rekordmeisters bezeichnen, der es vollbracht hat, auch im Profi-Team Fuß zu fassen und regelmäßig zu spielen. Dabei hätte seine Karriere fast den gleichen Verlauf genommen wie die meisten der königlichen Eigengewächse. Zur Saison 2012/13 wagte er den Schritt nach Deutschland zu Bayer 04 Leverkusen, nachdem ihm der damalige Coach José Mourinho trotz guter Leistungen für die Castilla signalisiert hatte, nicht mit ihm zu planen. „Ich hielt mich für perfekt vorbereitet, um in der ersten Mannschaft zu spielen, doch der Trainer – in diesem Fall Mourinho – zählte nicht auf mich. Er war ein bisschen opportunistisch, weil ich aus der Jugend kam“, berichtete Carvajal.
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Sein Schritt in die Bundesliga war nicht nur wegen sprachlicher und kultureller Unterschiede mit einem großen Risiko verbunden. Carvajal wusste, dass seine Leistungen in Leverkusen über seine gesamte Laufbahn entscheiden würden: „Wenn ich meine Sache nicht gut gemacht hätte, wäre behauptet worden, ich sei nicht gut genug für Real. Ich zog einen Wechsel in eine andere Liga einem Verbleib bei der Castilla in der Segunda División vor. Ich ging aber mit der Absicht, zurückzukehren.“ Als dies ein Jahr später unter Mourinhos Nachfolger Carlo Ancelotti geschah, „wurde ich anders gesehen. Es ist nicht dasselbe, wenn du dich von der Castilla direkt in die erste Mannschaft spielst. Ich besaß einen anderen Status“, erklärte Carvajal, der im Bayer-Trikot zu 36 Einsätzen gekommen war. „Ich brauchte letztlich dieses eine Jahr, um in Madrid eine Chance zu bekommen und zu triumphieren“, so das Fazit der Nummer 15.
Wechsel kein Thema
Wer so hart für seinen Kindheitstraum gearbeitet hat, zieht keinen Abschied in Erwägung. So denkt zumindest Carvajal. Die Gerüchte, wonach beispielsweise der FC Bayern München an ihm interessiert sein könnte, beschäftigen den frischgebackenen Champions-League-Sieger in keiner Weise. „Man ist hier zufrieden mit mir und ich bin sehr, sehr glücklich, beim besten Verein der Welt zu sein. Ich habe in drei Jahren zweimal die Champions League gewonnen und spiele regelmäßig. Ich wäre sogar zur Europameisterschaft gefahren, hätte ich mich nicht verletzt. Real ist der Verein, bei dem ich sein möchte“, stellte Carvajal eindringlich klar.
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