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Illegale Hilfe des Staats: EU zwingt Real zu Millionen-Rückzahlung

Die Kommission der Europäischen Union hat Real Madrid zu einer Rückzahlung von 18,4 Millionen Euro an den spanischen Fiskus verdonnert. Untersuchungen ergaben, dass sowohl der spanische Rekordmeister als auch sechs weitere Klubs in finanzieller Hinsicht illegal staatliche Hilfe erhielten. Die Königlichen möchten das Urteil aber nicht hinnehmen.

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Denis Doyle/Getty Images
Die EU ermittelte in den letzten Jahren gegen Real Madrid – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Verein soll 18,4 Millionen Euro abdrücken

MADRID. Real Madrid ist vermutlich bald um 18,4 Millionen Euro ärmer. Nach drei Jahre langen Untersuchungen verdonnerte die EU-Kommission den berühmtesten Klub der Welt zu einer Rückzahlung der erwähnten Summe an den spanischen Fiskus. Grund: Durch die staatliche Beihilfe entstand ein unfairer Vorteil gegenüber rivalisierenden Vereinen – und das verstößt gegen das EU-Recht. Spanien muss die illegalen Subventionen zurückfordern.

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager: „Profifußball ist eine Wirtschaftstätigkeit, bei der beträchtliche Summen im Spiel sind, und die staatliche Unterstützung muss mit den Regeln eines fairen Wettbewerbs vereinbar sein. Das war bei den hier untersuchten Subventionen nicht der Fall.“ Auch der FC Barcelona, Athletic Bilbao, der FC Valencia, CA Osasuna, der FC Elche und Hércules Alicante sind betroffen.

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Während der Ermittlungen war insbesondere der umstrittene Grundstückstauschs zwischen Madrid und Real in den Fokus gerückt worden. Der Klub verkaufte das ehemalige Trainingsgelände im Jahre 2001 für rund 480 Millionen Euro an die Stadt. Dazu hieß es aus Brüssel: „Die Kommission kam auf der Grundlage eines unabhängigen Gutachtens zu dem Ergebnis, dass der Wert des Tauschgrundstücks um 18,4 Millionen Euro zu hoch angesetzt worden war. Damit wurde Real Madrid ein ungerechtfertigter Vorteil gegenüber anderen Vereinen zuteil, den der Klub jetzt zurückzahlen muss.“

Ein Ergebnis, das die Merengues nicht nachvollziehen können. In einer Pressemitteilung reagierten sie verwundert darauf, dass die Kommission im Rahmen der Untersuchungen ein Architektenbüro aus Barcelona um ein Gutachten baten, das im Allgemeinen nur wenig Erfahrung verfüge – und noch weniger in der Hauptstadt Madrid.

Real hofft auf Widerrufung

Ein Gutachten der weltweit anerkannten Unternehmen Aguirre Newman habe derweil ergeben, dass Real beim Tauschgeschäft vielmehr 7,5 Millionen Euro zu viel gezahlt hatte. Das Urteil der EU könne man deshalb nicht akzeptieren, teilte der amtierende Champions-League-Sieger mit. Man vertraue darauf, dass es widerrufen werde.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
ich denke das werden wir verkraften...
 
"Der Klub verkaufte das ehemalige Trainingsgelände im Jahre 2001 für rund 480 Millionen Euro an die Stadt. Dazu hieß es aus Brüssel: „Die Kommission kam auf der Grundlage eines unabhängigen Gutachtens zu dem Ergebnis, dass der Wert des Tauschgrundstücks um 18,4 Millionen Euro zu hoch angesetzt worden war."

Das sind gerade einmal 3,8%; wie kann man denn sagen, dass jemand um 3,8% zu viel gezahlt hat? Wenn es 1/3 ist, dann lass ich mir das gerne einreden, aber Immobilienpreise sind doch nicht so fix, dass man sagen kann, dass so eine kleine Abweichung eine Förderung ist?
 

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