
James, Asensio und Vázquez von Beginn an
BARCELONA. Real Madrid setzt seine Erfolgsserie fort und bleibt auch im vierten Liga-Spiel in dieser Saison ohne Punktverlust. Im Power8 Stadion zu Barcelona hieß es nach einer umkämpften Partie am Ende 2:0 für die Blancos, was gleichzeitig die Einstellung des Rekordes von 16 Liga-Erfolgen in Serie bedeutete. Startelf-Debütant James Rodríguez und Karim Benzema besorgten die Treffer.
FP: @RCDEspanyol 0-2 @realmadrid (@jamesdrodriguez 45+2′, @Benzema 71′).#RMLiga #HalaMadrid pic.twitter.com/tWSkQwY9Wh
— Real Madrid C. F. (@realmadrid) 18. September 2016
Im Vergleich zum glücklichen 2:1 Last-Second-Erfolg über Sporting Lissabon am Mittwoch nahm Zinédine Zidane ein paar Änderungen vor. Für die angeschlagenen Cristiano Ronaldo und Gareth Bale rückten Marco Asensio und Lucas Vázquez in die Mannschaft, zudem erhielten Toni Kroos und Raphaël Varane eine Verschnaufpause und wurden durch James und Pepe vertreten. Ansonsten vertraute „Zizou“ auf die gleiche Elf wie unter der Woche. Im gewohnten 4-3-3 liefen also folgende Akteure auf: Casilla – Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo – Modrić, Casemiro, James – Vázquez, Benzema, Asensio.
Casemiro muss früh raus, James fasst sich ein Herz
Erwartungsgemäß versuchten die Königlichen vom Anstoß weg die Kontrolle über die Partie zu erlangen, dies wollte aber, wie in den letzten Begegnungen auch, zunächst nur bedingt gelingen. Durch Lucas Vázquez hatte man nach sechs Minuten zwar die erste gefährliche Torannäherung zu verzeichnen, alles in allem wirkte das Spiel der Blancos, die heute ganz im traditionellen lila antraten, aber eher unruhig und holprig. Stockfehler und Ungenauigkeiten prägten die Anfangsphase, Sergio Ramos holte sich nach einem fatalen Stockfehler bereits nach wenigen Minuten die Gelbe Karte ab und Pepe ermöglichte Baptistao nach einer verunglückten Kopfballabwehr gar die Chance zum 1:0, Kiko Casilla reagierte jedoch glänzend und verhinderte den frühen Rückstand. Espanyol lief im 4-4-2 geschickt und vor allem hoch an, was das madrilenische Star-Ensemble vor nicht unerhebliche Schwierigkeiten stellte. Ließ die spielerische Darbietung aus Real-Sicht in den ersten 20 Minuten arg zu wünschen übrig, kam dann auch noch Verletzungspech hinzu: Casemiro musste nach einem Schlag im Bereich der Achillessehne runter, Kroos sollte es nun fortan als tiefliegender Spielmacher richten.
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Durch die vielen Unterbrechungen in der Anfangsphase litt der Spielfluss merklich und die Gäste taten sich unheimlich schwer, in die Partie zu finden. Barcelona hingegen spielte frech mit und hielt stark dagegen, wirkte präsenter und robuster in den Zweikämpfen und zeigte auch im Spiel nach vorne immer wieder passable Ansätze ohne jedoch die ganz große Gefahr auszustrahlen. Gefährlich werden können hätte es durchaus in Minute 25, der bis dahin indisponierte Ramos warf sich jedoch mit vollem Einsatz in einen Distanzschuss und verhinderte so Schlimmeres. Was Schiedsrichter Hernández Hernández nicht sah: Madrids Kapitän wehrte den Ball mit der Hand ab und hätte sich somit nicht über einen Platzverweise beschweren dürfen – Glück für die Nummer 4. Die unfreiwillige Hereinnahme von Kroos führte insgesamt allerdings dazu, dass sich das Madrider Offensivspiel stabilisierte und sich nach 30 Minuten das erste Mal eine Druckphase entwickelte. Karim Benzema münzte diese in Spielminute 40 auch gleich in Zählbares um, der Franzose befand sich bei Marcelos Flanke jedoch einen Schritt im Abseits und wurde zurecht zurückgepfiffen.
Und die Gastgeber? Auch die sendeten weiterhin offensive Lebenszeichen – und die hatten es durchaus in sich. Nach Flanke von Javi López aus dem rechten Halbfeld war es erneut der agile Baptistao, der sich zwischen Pepe und Ramos davonstahl, dessen Kopfball strich allerdings knapp am langen Pfosten vorbei (42.). Als sich schließlich alle Zuschauer im Power8 Stadion bereits auf ein torloses Remis zur Pause einstellten, schlug plötzlich die Stunde des James Rodríguez: Bis dato eher blass, behauptete sich der Kolumbianer im Zentrum gegen zwei Gegenspieler, fasste sich aus gut 25 Metern ein Herz und versenkte den Ball sehenswert im rechten unteren Eck zur insgesamt glücklichen Führung für die Merengues (45.+2). Dank Reals Nummer 10 ging es also doch noch mit 1:0 bei 5:5 Torschüssen und 60:40 Prozent Ballbesitz für die Gäste in die Katakomben.

Espanyol geht die Luft aus, Benzema sticht zu
Aus der Kabine kommend sorgte Zidane aus taktischer Sicht für eine kleine Überraschung. Ab sofort lief Real im flachen 4-4-2 auf, wobei Asensio und Vázquez etwas zurückgezogener agierten und James sich als zweite neben beziehungsweise hängende Spitze hinter Benzema versuchte. Wirkliche Früchte trug diese Maßnahme zunächst allerdings nicht, Espanyol kaufte dem Favoriten durch sein körperbetontes und taktisch herausragendes Spiel weiterhin den Schneid ab. So dauerte es erneut eine gute Viertelstunde ehe es erstmals wirklich gefährlich wurde vor dem Gehäuse der Gastgeber: Asensio legte per Kopf klug auf Benzema zurück, der aus wenigen Metern artistisch zum Seitfallzieher ansetzte, im glänzend reagierenden López aber seinen Meister fand.
In der Folge gelang es den Blancos das Spiel ein wenig zu beruhigen und den Rhythmus der Partie zu ihren Gunsten zu verschleppen. Espanyol zollte seiner kräfteraubenden Spielweise langsam aber sicher Tribut, was den Gästen immer mehr Räume im Offensivspiel eröffnete. Ein Nutznießer ebenjener Räume: Benzema. Madrids Mittelstürmer scheiterte zunächst aus der Distanz am erneut gut reagierenden López, um in Minute 71 endgültig die Entscheidung herbeizuführen. Hervorragend von Vázquez bedient, hämmerte der Franzose den Ball aus wenigen Metern in die Maschen zum 2:0.

Aufgeben kam für das Team von Quique Sánchez Flores aber keineswegs in Frage, die Katalanen blieben ihrer Linie treu und spielten weiter mutig nach vorne. So musste Casilla gegen Caicedo erneut sein ganzes Können aufbieten, um den möglichen Anschlusstreffer zu verhindern. Die Großchance des Ecuadorianers bildete allerdings das letzte Aufbäumen von Seiten der Katalanen, Real spielte das 2:0 fortan routiniert herunter. Vereinzelt kam man beispielsweise durch Isco, der López aus der Distanz testete, noch zu Gelegenheiten, am Stand von 2:0 änderte sich aber nichts mehr. Nach insgesamt 13:11 Torschüssen und 59 zu 41 Prozent Ballbesitz ein letzten Endes verdienter, wenn auch hart erarbeiterer, Erfolg für die Königlichen, der gleichzeitig die Einstellung des Rekords von 16 Liga-Siegen in Serie bedeutet.
Erste englische Woche in der Liga steht an
Eine großartige Verschnaufpause ist den Merengues aber auch in dieser Woche nicht vergönnt, bereits am Mittwoch geht es mit der ersten englischen Liga-Woche nämlich schon weiter. Gegner zum Top-Spiel im Bernabéu (20:00 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) wird der FC Villarreal sein.
Spielstatistik
ESPANYOL BARCELONA: Diego López – Javi López, David López, Duarte, Sánchez – Pérez, Diop, Roca (83. D. Reyes), Piatti (10. A. Vázquez) – Baptistao, Moreno (66. Caicedo).
REAL MADRID: Casilla – Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo – Casemiro (19. Kroos) , Modrić, James (63. Isco) – Vázquez, Benzema (72. Morata), Asensio.
Tore: 0:1 James (45.+2), 0:2 Benzema (71.)
Gelbe Karten: Hernán, Duarte, Diop – Ramos, Carvajal
Schiedsrichter: Alejandro José Hernández Hernández
Stadion: Power8 Stadion, Barcelona
REAL TOTAL-Spieler des Tages
Kiko Casilla bewies abermals, dass auf ihn Verlass ist und hatte entscheidenden Anteil, dass unter dem Strich die Null stand. Sowohl gegen Baptistao als auch gegen Caicedo mit klasse Reflexen, ansonsten extrem abgeklärt und ohne Fehler. Ebenfalls mit einer guten Performance: Luka Modrić, der gegen das körperbetone Spiel der Katalanen robust dagegenhielt und im Spiel gegen den Ball überzeugen konnte.
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