
Ausblick
SEVILLA. Die Länderspielpause ist vorüber, der Liga-Alltag zurück. Real Madrid steht nach zuletzt vier wettbewerbsübergreifenden Unentschieden am Stück unter Zugzwang und will wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Ein schwieriges Unterfangen, denn das Team von Zinédine Zidane gastiert am Samstagabend (ab 20.45 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker) bei einem traditionell unangenehmen Gegner: Betis Sevilla.
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Einen weiteren Patzer können sich die Königlichen im Hinblick auf den Kampf um die Meisterschaft nicht erlauben – das betonten im Vorfeld alle Beteiligten. Auch wenn die Saison erst sieben Spieltage alt ist, hat die Vergangenheit gezeigt, wie wichtig es ist, gegen die vermeintlich kleinen Gegner souverän aufzutreten und zu punkten. Atlético Madrid ist im Vergleich zu Real und auch dem FC Barcelona in bestechender Form.
Da aber sowohl der Stadtrivale (empfängt ab 18.30 Uhr Granada) als auch Barça (empfängt ab 16.15 Uhr Deportivo La Coruña) vor mehr als lösbaren Aufgaben stehen, ist Real in Sevilla eigentlich zum Siegen verdammt, um den 8. Spieltag nicht als großer Verlierer zu beenden. Und: Ein Sieg im Estadio Benito Villamarín würde der zuletzt aufgekommenen Unruhe im Umfeld der Königlichen den Gar ausmachen. Am Dienstag besteht dann in der Champions League gegen Legia Warschau die Möglichkeit, zusätzlich Selbstvertrauen zu tanken.
??? #RMCity
¡Estamos listos para nuestro partido de Liga contra el @RealBetis! ?#RMLiga #HalaMadrid pic.twitter.com/wsbXvpGJmG— Real Madrid C. F. (@realmadrid) 14. Oktober 2016
Der Gegner
Drei Niederlagen, zwei Siege, zwei Remis – Betis hat einen holprigen Start hingelegt. Das Team um Ex-Real-Keeper Antonio Adán rangiert folglich mit acht Zählern auf Rang 15. Gegen Barça setzte es auswärts eine 2:6-Schlappe und im Derby unterlag man dem FC Sevilla 0:1. Auf der anderen Seite holten die Andalusier ein beachtliches 3:2 beim FC Valencia. Man hat momentan das Gefühl, Betis-Coach Gustavo Poyet betreut eine Wundertüte. Gegen Real sahen die aggressiv und frech auftretenden „Verdiblancos“ – vor allem im heimischen Hexenkessel – jedoch immer wieder gut aus. Tatsächlich büßte Zidane seine ersten Pflichtspiel-Punkte als Cheftrainer der Merengues im Benito Villamarín ein. Damals, am 26. Januar 2016, trotzte Betis Real überraschend einen Zähler ab (1:1), was die Titelhoffnungen der Hauptstädter erheblich hemmte. Der Champions-League-Sieger ist, auch wenn Heiko Westermann alias „HW4“ mittlerweile bei Ajax Amsterdam spielt, gewarnt.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Real plagt einmal mehr das Verletzungspech. Mit den wochenlang verletzten Luka Modrić und Casemiro muss Zidane zwei essentielle Stammkräfte entbehren. Eine Mammutaufgabe, zumal dem Franzosen mit Toni Kroos, Mateo Kovačić, Isco und Marco Asensio gerade einmal vier Mittelfeldspieler gegen Betis zur Verfügung stehen, da auch James Rodríguez nach seiner Wadenverletzung noch nicht einsatzfähig ist.
Es ist davon auszugehen, dass Zidane auf den jüngst langfristig gebundenen Kroos als Sechser setzt und das Duo Kovačić-Isco etwas offensiv an der Seite des Deutschen agiert. Man darf gespannt sein, wie Zidane die Defensive verstärkt. Klar ist: Kapitän Sergio Ramos fällt ebenfalls verletzt aus, dafür feiert Linksverteidiger Marcelo sein Comeback. Cristiano Ronaldo und Gareth Bale sind derweil im Angriff gesetzt. Im Zentrum kommt ist dagegen noch unklar, ob Karim Benzema nach seiner schwachen Leistung gegen Éibar erneut den Vorzug vor Álvaro Morata erhält. Benzemas Vorteil: Er arbeitete in den vergangenen Tagen mit Zidane zusammen, da er keine Länderspiele bestritt.

Das königliche Formbarometer

Die Stimmen vor dem Spiel
Zinédine Zidane: „Wir müssen wieder das abliefern, was wir können, mit Stärke in die Spiele gehen und die Gegner nicht ihr Spiel aufziehen lassen. Das wird ein kompliziertes Spiel, auf kompliziertem Terrain. Mehr kann ich nicht sagen, ich bin kein Magier. Ich glaube nur an Arbeit, Seriösität und Hingabe. Und ich habe die Spieler sehr hingebungsvoll erlebt.“
Gustavo Poyet: „Wir wollen uns Madrid stellen und zeigen, dass wir zu einem Erfolgserlebnis fähig sind. Wenn ich sagen würde, ein Unentschieden ginge in Ordnung, dann würden meine Spieler mit einer defensiven Mentalität an dieses Spiel herangehen – und das will ich nicht, das ist nicht meine Philosophie. Wir wollen gegen Madrid ein Schritt nach vorne machen.“
Statistiken und Besonderes
- BILANZ: Von insgesamt 100 Aufeinandertreffen entschied Real 56 Partien für sich. 21 Mal mussten sich die Madrilenen mit einem Remis begnügen. Betis zwang den Goliath bemerkenswerte 23 Mal in die Knie – 18 Mal vor heimischer Kulisse.
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¡@Oficial_RC3 marcó su primer gol de falta frente al @RealBetis!? https://t.co/ekFJuUBom4#HalaMadrid pic.twitter.com/siF0X4jLnd
— Real Madrid C. F. (@realmadrid) 14. Oktober 2016
- VÁZQUEZ: Lucas Vázquez ist Zidanes Edel-Joker – und auch gegen Betis wohl wieder eine Option. Besonders in der Fremde erweist sich der spanische Nationalspieler als überaus nützlich. Seit Beginn der abgelaufenen Saison hat kein Real-Spieler so viele Vorlagen bei Auswärtsspielen gegeben wie Lucas – sechs an der Zahl.
CL-Tickets: Real-BVB, Real-Legia, Legia-Real, Sporting-Real
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