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SEVILLA. Endlich wieder ein Dreier! Nach zuletzt vier Remis in Serie (drei davon in La Liga) konnte Real Madrid gegen Betis Sevilla sein Unentschieden-Trauma beenden und heimste beim 6:1-Auswärtserfolg im Estadio Benito Villamarín drei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf ein. Nach der 4:0-Pausenführung der Madrilenen zur Pause war die Partie bereits früh entschieden, nach der Halbzeit gelang Betis zwar der Anschlusstreffer durch Cejudo, gegen Ende konnte Real das Ergebnis aber nochmals in die Höhe schrauben.
Aufgrund der derzeit personell angespannten Situation bei den Blancos ergab sich die Startelf für das Duell mit den „Béticos“ quasi von selbst. In Abwesenheit von Sergio Ramos bildeten Pepe und Raphaël Varane das Gespann in der Innenverteidigung, auf den Außen starteten Daniel Carvajal und der wiedergenesene Marcelo. Im Mittelfeld konnte Zinédine Zidane nur auf vier fitte Akteure zurückgreifen und schickte das Trio Toni Kroos, Mateo Kovačić und Isco ins Rennen, im Sturm entschied sich „Zizou“ erneut für den zuletzt schwächelnden Karim Benzema. Die Startformation der Madrilenen: Navas – Carvajal, Pepe, Varane, Marcelo – Kovačić, Kroos – Isco – Bale, Benzema, Ronaldo.
Torparade in Durchgang eins
Stellte man sich vor der Partie vermutlich auf ein Geduldsspiel gegen einen traditionell heimstarken Gegner ein, konnte man sich bei Real nach vier Minuten zumindest dieser Sorge bereits entledigen: Kroos servierte einen Freistoß von links maßgerecht auf Varane und der Franzose bescherte den Gästen die frühe Führung, als er Ex-Blanco Antonio Adán mit einem platzierten Kopfball ins lange Eck keine Chance ließ. Aufgrund des frühen Rückstandes präsentierte sich Betis fortan höchst verunsichert und der Rekordmeister kam zu weiteren Großchancen. Erst verpasste Cristiano Ronaldo per Direktabnahme freistehend aus zwei Metern (6.), wenig später setzte Gareth Bale einen Kopfball an den Pfosten (13.). Glück für die Gastgeber, hätte ein zweites Tor vermutlich die Vorentscheidung für diese Begegnung bedeutet. Überhaupt war die Anfangsphase im Estadio Benito Villamarín eine sehr einseitige Geschichte: Real präsentierte sich sehr zielstrebig und spielfreudig und schaffte es immer wieder, über die Außen durchzubrechen und für ordentlich Betrieb im gegnerischen Sechzehner zu sorgen. Sevilla hingegen kombinierte sich zwar immer mal wieder gefällig nach vorne, wirkte insgesamt aber bei weitem nicht so griffig und aggressiv wie man es bei Heimauftritten von ihnen gewohnt ist.
Nach 20 Minuten begann sich das Bild der Partie allerdings zu wenden: Real ließ ein wenig den Schlendrian einkehren und agierte zunehmend passiver, die Gastgeber hingegen fanden nach und nach ins Spiel und setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest, ließen aber beim letzten Pass immer wieder die nötige Genauigkeit vermissen und wussten die zeitweise Unordnung in der madrilenischen Hintermannschaft nicht zu nutzen. Als das Spiel allmählich zu kippen drohte, schlugen die Königlichen jedoch eiskalt zu: Kroos eroberte im Mittelfeld den Ball, dribbelte bis zum Strafraum und bediente den mitgelaufenen Benzema, der eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben musste, da das Stellungsspiel von Adán arg zu wünschen übrig ließ. 2:0 nach 31 Minuten. Durch den zweiten Treffer des Abends wieder zum Leben erweckt, warfen die Mannen von Zidane nun wieder den Turbo an und bauten den Vorsprung noch vor der Pause auf 4:0 aus. Zunächst erzielte Marcelo in der 39. Minute aus leichter Abseitsposition das dritte Tor des Abends, als ihm ein verunglückter Benzema-Schuss vor die Füße fiel, wenige Augenblicke vor Pause vollendete Isco schließlich einen Bilderbuch-Konter über Kovačić, Benzema, Ronaldo und Pepe, der wenige Meter vor dem Tor nochmals querlegte, zum 4:0 Halbzeitstand. Die (vorerst) passende Antwort auf die Kritiken der letzten Wochen.
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Überwiegend Magerkost in Durchgang zwei, Traumtor von Isco
Nach dem Seitenwechsel war auf Madrider Seite mal wieder ein merklicher Spannungsabfall zu bemerken. Man ließ den Ball zwar hier und da ganz gut laufen, besonders im Spiel gegen den Ball agierte man aber viel zu nachlässig. Zwangsläufig die sich ergebenden Möglichkeiten für die Sevillanos: Gegen Joaquín konnte man im Verbund zweimal in höchster Not noch klären (50./52.), in Minute 56 war es dann aber soweit: Cejudo durfte, nach einem kapitalen Pepe-Bock im Aufbau, relativ unbedrängt zum Anschlusstreffer einschieben, nachdem sich die madrilenische Hintermannschaft mal wieder reichlich unsortiert gezeigt hatte. Nur sechs Zeigerumdrehungen später war der alte Abstand allerdings wieder hergestellt: Isco kam bei einem Konter in halblinker Position völlig frei an den Ball, ließ sich nicht zweimal bitten und schlenzte das Spielgerät sehenswert zum 5:1 ins rechte Tordreieck.
Ansonsten plätscherte die Partie in Durchgang ein wenig vor sich hin. Betis war mehr oder weniger auf Schadensbegrenzung aus, Real warf in Anbetracht der sicheren Sieges bereits früh den Schongang an. Die Gäste kamen zwar noch zu der einen oder anderen Chance, insgesamt wirkten sowohl das Defensiv- als auch das Offensivspiel jedoch nur bedingt ausbalanciert. In Minute 79 gab es dann aber nochmal Grund zum Jubeln auf Seiten der Merengues: Auf Ablage des eingewechselten Álvaro Morata zündete der bis dahin eher unglückliche Ronaldo nochmals den Turbo und vollendete mit einem humorlosen Spannstoß eiskalt zum 6:1. Aus Tore-Sicht der Schlusspunkt einer insgesamt eher mauen zweite Hälfte, an deren Ende Betis nochmals zu zwei Einschussmöglichkeiten kam, wie schon über die gesamte Partie aber die letzte Konsquenz vermissen ließ. So blieb es am Ende beim Fünf-Tore-Vorsprung der Blancos, die dank einer souveränen, aber gleichzeitig glanzlosen Leistung endlich wieder einen Dreier einfahren konnten und somit weiterhin punktgleich mit Atlético an der Tabellenspitze der Primera División thronen.
Das nächste Spiel steht für die Madrilenen bereits am Dienstag an, mit dem polnischen Vertreter Legia Warschau (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) wartet in der Königsklasse eine nominelle Pflichtaufgabe auf den Titelverteidiger.
Spielstatistik
BETIS SEVILLA: Adán – Piccini, Mandi, Pezzella, Durmisi – Petros, Martin (67. Ceballos), Brasanac (45. Zozulia) – Joaquín, Alegría (45. Cejudo), Castro.
REAL MADRID: Navas – Carvajal, Pepe, Varane, Marcelo – Kovačić (65. Vázquez), Kroos – Isco – Bale (79. Asensio), Benzema (75. Morata), Ronaldo.
Tore: 0:1 Varane (4.), 0:2 Benzema (31.), 0:3 Marcelo (39.), 0:4 Isco (45.), 1:4 Cejudo (56.), 1:5 Isco (62.), 1:6 Ronaldo (79.)
Gelbe Karten: Pezzella, Petros, Zozulia
Schiedsrichter: Gil Manzano
Stadion: Estadio Benito Villamarín, Sevilla
REAL TOTAL-Spieler des Tages
Isco steuerte nicht nur zwei Tore zum Sieg bei (eins davon auch noch in traumhafter Manier), sondern lieferte auch insgesamt wenig Anlässe zum Tadel. Schnörkellos und sicher im Passspiel sowie defensiv solide lieferte der Andalusier seine beste Saisonleistung ab und war zusammen mit Toni Kroos der auffälligste Akteur in den königlichen Reihen.
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