
BARCELONA. Es bleibt spannend in La Liga! Die Fußballwelt sah einen Clásico nach Maß, packend, kampf- und temporeich, und mit gerechtem Ausgang. Die Madrilenen machten vieles richtig, angefangen bei der Startelf: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Vázquez, Kovačić, Modrić, Isco – Benzema, Ronaldo.
Vázquez ersetzt Bale und wird elfmeterwürdig gefoult
Das Camp Nou, das Mordor des Madridismo, bot vor dem 233. Clásico das entsprechende Ambiente. Bunte Choreo, laute Fans. Nach einer Gedenkminute für die Opfer des Flugzeugunglücks in Kolumbien begann dann das Spitzenduell in La Liga. Und zwar nicht nur mit vielen Zweikämpfen und Fouls, sondern auch mit einem verwehrten Elfmeter. Vázquez kam gegen Mascherano zu Fall, doch Clos Gómez wollte seine Pfeife in der 2. Minute noch nicht verwenden. Und unter Madridistas verstärkte sich der Gedanke, der Schiedsrichter sei vermeintlicher Barça-Anhänger (von 27 gepfiffenen Clásicos gingen 22 an Barcelona, nur einer an Madrid).
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Barça ohne Mittel gegen geordnetes Real und Super-Modrić
Chancen waren nicht Mangelware. 7:4 aus Real-Sicht zur Halbzeit – der Puls der Fans kam selten zur Ruhe. Die Madrilenen agierten konzentriert, verteidigten gut, dennoch kam die „Blaugrana“ hin und wieder durch. Ob durch Kombinationsspiel oder Standards – die ganz große Gefahr ging dennoch von den einsatzfreudigen Madrilenen aus. Mascherano blockte einen Abschluss des blassen Benzemas, Ter Stegen fischte eine Marcelo-Flanke ab, Ronaldo scheiterte bei seinem Fallrückzieherversuch an Benzema, Marcelo feuerte ebenso einiges ab, fand sein Glück aber genauso wenig wie CR7. Neben der gut stehenden Abwehr überzeugte auch Reals Mittelfeld: Lucas mit super Einsatz, Kovačić kennt man inzwischen so kompromisslos, doch über allen strahlte Modri? – unter anderem mit seinen 36 von 37 angekommenen Pässen und vielen Interventionen. Viel Tempo, noch mehr Kampf, aber keine Tore – mit 0:0 ging es in die Kabinen.
Barça dreht auf, Suárez trifft, Madrid wackelt
Aus diesen kam die Enrique-Truppe stärker heraus. Spielzug um Spielzug schnürten die Hausherren die Gäste hinten ein. Und die bis dato so gut sortierte Real-Defensive wusste kaum, wie ihr geschah. Nach einer Messi-Szene kam Suárez zum Abschluss, Carvajal und Isco klärten im Duett zur Ecke. Und in Minute 53 drohte sich Reals erste Niederlage nach 32 ungeschlagenen Partien anzudeuten. Nach einem (unnötigen) Freistoß war Luis Suárez nicht zu stoppen: Gegen Vázquez und Varane durchgesetzt, erzielte der Uruguayer die 1:0-Führung per Kopf. Wasser auf Barças Mühlen: Neymar ließ Carvajal mustergültig im Strafraum aussteigen, verzog den Schuss aber knapp über Navas‘ Kasten. Danach blockte Carvajal eine Hereingabe des eingewechselten Iniestas, ehe Varane gegen Neymar zur Stelle war. Den Katalanen boten sich viele Chancen, den Sack zuzumachen, doch auch Messi vergab, perfekt zwischen die Innenverteidiger von Iniesta bedient. Und Madrid? Zeigte wenig! Auch nicht nach den Wechseln: Casemiro für den Gelb-verwarnten Isco, Asensio für den immer schlechteren Benzema sowie Mariano für die Schlussoffensive und Kovačić.
Der Klassiker in Minute 90: Ramos rettet Real
Viel Zuversicht hatte man nicht mehr, Real schien angezählt. Doch wenn alles verloren erscheint, ist immer noch auf einen Mann Verlass: Kapitän Ramos! In Minute 90 gab es „el clásico“, also den Klassiker: Ramos rettet Real und traf per Kopf zum Ausgleich (natürlich nach einem Modri?-Freistoß)! Dem viel umjubelten 1:1 folgte eine packende, drei-minütige Nachspielzeit, in der Real noch auf seiner Torlinie retten musste. Doch es blieb dabei! Nach 14:11 Abschlüssen, 45:55 Prozent Ballbesitz und 16:19 Fouls endete der 233. Clásico zum 45. Mal Unentschieden: 1:1!
Der Abstand zwischen dem Tabellenersten und -zweiten bleibt damit gleich und die Blancos obendrein zum 33. Mal in Folge ungeschlagen (Rekord gegen BVB möglich). Da der FC Sevilla in Granada verlor, gibt es keinen echten Nutznießer dieser Punkteteilung.
Gracias, @SergioRamos! Otra vez! pic.twitter.com/LfP4jN7CJb
— REAL TOTAL (@REAL_TOTAL) 3. Dezember 2016
Spiel-Details
FC Barcelona: Ter Stegen – Sergi Roberto, Piqué, Mascherano, Alba – Rakiti? (60. Iniesta), Busquets, André Gomes (78. Turan) – Messi, Suárez, Neymar (87. Denis Suárez).
Real Madrid: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Vázquez, Kovačić (86. Mariano), Modrić, Isco (66. Casemiro) – Benzema (77. Asensio), Ronaldo.
Tore: 1:0 Suárez (53.), 1:1 Ramos (90.)
Gelbe Karten: Mascherano, Busquets, L. Suárez, Neymar – Isco, Carvajal
Schiedsrichter: Clos Gomez
Stadion: Camp Nou, Barcelona
Spieler des Tages: Sergio Ramos. Solide, konzentriert und keine Risikos eingehend und natürlich: der Held vorne. Was wäre Real ohne seinen Kapitän?
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