Historie

Rückblick: Barça trank schon Kaffee mit Modrić, sagte dann aber ab

Es gibt vermutlich keinen Trainer auf der Welt, der Zinédine Zidane nicht um Luka Modrić beneidet. Wer würde das kroatische Mittelfeld-Ass nicht gerne in seiner Mannschaft haben? Der FC Barcelona hatte einst die Gelegenheit auf eine Verpflichtung, lehnte aber ab. Bojan Krkić Sr. erzählte bei CADENA SER, warum.

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Luka Modric Real Madrid
Modrić mischte beim Clásico im Camp Nou für Real mit – Foto: David Ramos/Getty Images

Wir hatten es in der Hand

BARCELONA/MADRID. 90. Minute: Hereingabe, Kopfball, Tor. Beim FC Barcelona ist man spätestens seit Samstag nicht mehr gut auf Sergio Ramos zu sprechen. Der Kapitän von Real Madrid glich den Clásico dann zum 1:1-Unentschieden aus, als die Katalanen den Sekt wegen des sicher geglaubten Erfolgs bereits kalt gestellt hatten. Vorlagengeber: Luka Modrić. Der Akteur, der heute gut und gerne auch ein Barça-Star hätte sein können.

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Bojan Krkić Sr., der Vater des früheren Barça-Profis Bojan Krkić, arbeitete zwischen 1997 und 2011 als Scout für den Verein und beschäftigte sich als solcher auch intensiv mit dem damaligen kroatischen Mittelfeld-Ass von Dinamo Zagreb. So sehr, dass 2008 auch durchaus die Chance bestand, dass Modrić im Camp Nou unterschreibt.

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Der 57-Jährige: „Wir hatten es in der Hand. Modrić war ein Spieler mit einer Gewinner-Mentalität, aber der Klub dachte nicht an die Zukunft, sondern nur kurz- und mittelfristig. Unser Kontakt in Kroatien sprach wundervoll über Modrić, bevor er zu Tottenham wechselte. Ich arbeitete bei Barça und wir bekamen einige DVD’s mit seinen Spielen bei Dinamo Zagreb und der kroatischen Nationalmannschaft. Wegen Xavi, (Andrés) Iniesta, (Yaya) Touré und (Sergio) Busquets wurde die Möglichkeit einer Verpflichtung nicht in Betracht gezogen. Ich konsultierte Boban, einem Ex-Spiler von Milan und früherer Nationalspieler Kroatiens, dass er mir auf freundschaftlicher Ebene seine Meinung mitteilt und er sagte mir, dass Modrić ein künftiger Top-Star des Weltfußballs wird.

„Er hat bei mir einen großartigen Eindruck hinterlassen“

Man sei damals auch extra zu Modri? gereist. „Wir haben mit ihm einen Kaffee getrunken. Er hat bei mir einen großartigen Eindruck hinterlassen, sprach sehr flüssiges Englisch und kam intelligent und gebildet rüber. Sehr entspannt. Er war einer der Spieler, denen es nicht gefiel, viel in der Presse aufzutauchen. Und das zeigt er bei Real Madrid. Er ist ein diskreter und bescheidener Spieler. Das habe ich damals klar gesehen“, so Krkić Senior.

Der inzwischen 31-jährige Taktgeber wird sich rückblickend sicherlich keineswegs über den nicht zustande gekommenen Transfer nach Barcelona und seinen Karriere-Verlauf beschweren. Als Madrilene fühlt er sich bestens. Ende August sagte Modri?„Ich bin an nichts außer Real Madrid interessiert. Hier bin ich sehr glücklich. Wahrscheinlich gibt es andere Klubs, die an mir interessiert sind, aber ich habe meinem Berater bereits gesagt, dass ich nichts von anderen Klubs hören will. Mir ist das egal. Meine Mission ist Real Madrid und das wird solange so sein, solange Real Madrid mich haben will.“

Shaun Botterill/Getty Images
Modrić gewann mit dem weißen Ballett bis dato unter anderem zweimal die Champions League – Foto: Shaun Botterill/Getty Images

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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