Spielbericht

Real lässt Sevilla keine Chance: Mit 3:0 ins Pokal-Rückspiel

Das ging leichter als erwartet: Im Achtelfinalhinspiel der Copa del Rey verputzte Real Madrid den FC Sevilla mit 3:0. James Rodríguez und Raphael Varane sorgten für die 38. Partie ohne Niederlage sowie die ideale Ausgangslage fürs Rückspiel.

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Real Madrid's Colombian midfielder James Rodriguez (L) celebrates with Real Madrid's Croatian midfielder Luka Modric (C) and Real Madrid's French defender Raphael Varane after scoring on a penalty kick during the Spanish Copa del Rey (King's Cup) round of 16 first leg football match Real Madrid CF vs Sevilla FC at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on January 4, 2017. / AFP / GERARD JULIEN (Photo credit should read GERARD JULIEN/AFP/Getty Images)
Erstes Spiel des Jahres – das beste der Saison? Foto: Gerard Julien/AFP/Getty Images

MADRID. Im ersten Spiel des Jahres und seinem Einjährigen als Real-Coach versuchte Zinédine Zidane etwas Mutiges: Cristiano Ronaldo schonen. Trotz fünf Verletzter fehlte der Superstar und dennoch bot „Zizou“ in der Startelf immer noch eine Überraschung: Casilla – Carvajal, Varane, Nacho, Marcelo – Modrić, Casemiro, Kroos – James, Morata, Asensio.

Morata statt Benzema und James mit Tor statt Bankplatz

Ohne Karim Benzema, den Helden des Klub-WM-Finals, dafür mit Álvaro Morata ging Zidane das Hinspiel im Pokalachtelfinale an. Und das hatte Gründe: Mit mächtigem Pressing schnürten die Hausherren die Gäste in ihrer eigenen Hälfte ein. Die Kugel lief gut durchs Mittelfeld, allen Spielern merkte man – 16 Tage nach dem letzten Spiel – die Lust auf Fußball ab. Und nachdem Morata die erste Chance nach klasse Modrić-Flanke ausließ, belohnten sich die Blancos doch früh und es kam zu einem „Ausgerechnet“-Moment: Sevilla bekam den Ball nicht weg vom eigenen Strafraum, Casemiro ging dazwischen, James kam ran und zog traumhaft aus 20 Metern ab – 1:0 (11.)! Welch eine Geschichte: Nach dem Endspiel in Japan drohte er noch mit einem Abgang, nun erzielte der Kolumbianer Reals erstes Tor 2017.

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Real im Party-Modus, Sevilla scheitert an Casilla

Nach der Führung hieß es weiter: ANGRIFF TOTAL! Morata arbeitete überall, Kroos lief früh an, Varane präsentierte sich ebenso sehr aufmerksam und Chancen? Fielen gefühlt im Minutentakt: Modrić verpasste das Traumtor nach Seitfallzieher und Carvajal-Flanke knapp, ebenso wie Marcelo bei der direkt abgenommenen James-Flanke. Machte nichts: Die fällige Ecke brachte Varane über die Linie (29.). Vorlagengeber: Geburtstagskind Toni Kroos! Real war im Party-Modus, doch der muntere erste Tanz im Bernabéu des neuen Jahres hätte beinahe einen „Party-Crash“ erfahren: Casilla musste erst gegen Correa retten, Iborra vergab im Nachschuss, danach beschützte Reals Schlussmann seine Kollegen gegen den freien Vitolo. Statt dem 2:1 setzte es kurz vor dem Seitenwechsel das 3:0: Morata vergab noch eine schicke Einzelaktion, doch in Minute 44 jubelte wieder James Rodríguez. Modrić kam im Strafraum (leicht zweifelhaft) zu Fall, dem 25-Jährigen war es dann ein Vergnügen, seinen ersten Elfmeter für Real zu verwandeln. Mit der verdienten drei-Tore-Führung nach der gefühlt besten ersten Halbzeit in dieser Saison ging es in die Kabinen.

James kämpft, Nacho und Varane überzeugen

Halbzeit zwei verlief weniger turbulent. Weniger Chancen, weniger Dominanz. Die Sevillanos steigerten sich, kamen aber auch nicht häufiger vor den Kasten der Gastgeber als zuvor. Morata hätte nach großer Vorarbeit durch Kroos und Marcelo für das nächste Tor sorgen, aber auch Marcelo fehlte nach einem Doppelpass mit Asensio das Glück. Vorne etwas nachlässig, hinten sicher: Varane und Nacho zeigten erneut, dass Pepe und Ramos problemlos häufiger ausfallen können. Auch Marcelo und Carvajal ließen in den 90 Minuten nur wenig zu, wehrten dagegen Sevillas viele Versuche über die Außen ab.

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Sevilla ohne Chance: Mit 3:0 ins Rückspiel

Nach 37 Spielen ohne Niederlage sollte der Vereinsrekord tatsächlich auf 38 ausgebaut werden. Und das gegen Sampaolis Power-Truppe, die sich zuletzt auf den dritten Platz in La Liga kämpfte. Doch davon war heute wenig zu sehen. Stattdessen deutet sich an, dass Madrid die Serie von sechs aufeinander geglückten Pokalrunden gegen Sevilla auf sieben aufstockt. Mit einem derart beherzten James, einem mal wieder kongenialen Duo Kroos-Modric sowie einem unüberwindbaren Ersatztorhüter sollte das gelingen – erst recht, wenn man an die denkt, die an diesem Mittwochabend nicht spielten. Zum Einsatz kamen noch: Isco (für den quirligen, aber glücklosen Asensio), Danilo (für den nimmermüden James) und Mariano (für den mannschaftsdienlichen, aber doch etwas verschwenderischen Morata).

In Hinblick auf das Rückspiel am 12. Januar taten die Andalusier nicht viel für Ergebniskosmetik, die Weißen waren dem Treffer näher als die Roten. So machten sich offensiv beispielsweise noch Mariano und Danilo bemerkbar. Doch es blieb beim verdienten 3:0-Erfolg. Und das mit mehr oder weniger einer B-Elf! Gegen Granada (Samstag, 13 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) dürfte das dann schon wieder anders aussehen.

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James Rodríguez Luka Modric

Highlights Real Madrid 3:0 FC Sevilla

Real Madrid steht bereits nach dem Copa-del-Rey-Achtelfinal-Hinspiel mit anderthalb Beinen in... weiterlesen

Spielstatistik

REAL MADRID: Casilla – Carvajal, Varane, Nacho, Marcelo – Modrić, Casemiro, Kroos – James (79. Danilo), Morata (83. Mariano), Asensio (67. Isco).

FC SEVILLA: Rico – Mariano, Rami, Mercado, Escudero – N’zonzi – Ganso (46. Sarabia), Iborra (59. Kranevitter), Nasri, Vitolo – Correa (82. Yedder).

Tore: 1:0 James (11.), 2:0 Varane (29.), 3:0 James (44./FE)

Gelbe Karten: Carvajal, Marcelo – Vitolo, Mercado, Iborra, Ganso
Schiedsrichter: Mateu Lahoz
Stadion: Santiago Bernabéu, Madrid

Spieler des Tages: James Rodríguez

Sieben Tage wollte sich James Rodríguez nach dem Klub-WM-Finale, bei dem er nicht zum Einsatz kam, Zeit lassen, um sich über seine Zukunft Gedanken zu machen. Er schien die richtige Entscheidung getroffen zu haben: Bei Real Madrid bleiben und sich mit Leidenschaft in Training und Spiel zum Erfolg kämpfen. Das tat er heute bis zu seiner Auswechslung und belohnte sich mit zwei Toren selbst.

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von
Nils Kern

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