
NEAPEL. Real Madrid hat’s geschafft: Im siebten Jahr in Folge haben die Königlichen das Champions-League-Viertelfinale erreicht. Allerdings nicht, ohne gegen die Neapelitaner zu zittern! All das, obwohl Zinédine Zidane im San Paolo die Elf aus dem CL-Finale aufstellte: Navas – Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo – Kroos, Casemiro, Modrić – Bale, Benzema, Ronaldo.
Neapel presst, Madrid schwimmt: Nur 0:1 zur Pause
Nach dem 3:1 im Hinspiel wollten die „Azzurri“ den Blancos „bei den Eiern packen“, wie es Trainer Maurizio Sarri vorab formulierte. Und sie packten an: In den ersten 15 Minuten ergoss sich ein Druck über die Gäste, welchem diese gerade so stand hielten. Hätten die Italianer etwas mehr Präzision im Abschluss präsentiert, es hätte ein historischer Abend werden können. Dabei hat Madrid nach einem Hinspiel-3:1 ohnehin nur in vier von acht Malen die nächste Runde erreicht, so ließen in der Anfangsphase Callejón, Hamsik und Co. einige Gelegenheiten aus. Wenn auch meist nur von außerhalb des Strafraums strahlte Neapel Gefahr, Madrid meist Unordnung aus. Die Blauen rannten und pressten, sodass den Madrilenen oft nur der Pass nach hinten oder die Befreiung ins Aus übrig blieb, selbst lange Bälle wurden oft hergegeben. Toni Kroos noch der Beste: Passwege stellte der Deutsche zu, vom gegnerischen Pressing ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und fütterte so regelmäßig seine Vorderleute. „BBC“ erwischte hingegen keinen guten Abend, stand oft zu weit weg vom königlichen Mittelfeld. Erst als Cristiano Ronaldo ins Zentrum rückte und Karim Benzema die Bälle außen behauptete, setzte es Chancen. Zwar nur 5:11 zur Halbzeit, kamen Ronaldo und Bale dennoch zu aussichtsreichen Gelegenheiten, der Portugiese traf sogar Aluminium und hat damit in dieser CL-Saison mehr Pfostentreffer (drei) als Tore (zwei).
Real schien die Kurve gekriegt zu haben, da klingelte es: Hamsik bediente Mertens perfekt, der bei einem ebenso guten Abschluss Navas keine Chance ließ. 0:1 nach 24 Minuten! Bei Madrids zwölftem Gegentor (in der letzten Saison gab es nur sechs) ließ Carvajal den Torschützen aus den Augen. Nach dem Tor musste Navas, der nicht immer souverän wirkte, noch Schüsse von Insigne und Hamsik parieren, ehe Mertens gegen Casemiro und Pepe nur den Außenpfosten traf. Mit nur 80-prozentiger Pass-Quote präsentierten sich die Spanier im ersten Durchgang relativ anfällig, doch: Mit dem 0:1 war Neapel noch lange nicht durch – ein zweites Tor musste her.
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Kroos und Ramos drehen Spiel in sechs Minuten
Genug gestürmt! Nach dem Seitenwechsel spielten erstmal nur die Merengues – und trafen! Nach einem ersten Benzema-Abschluss drehte Madrid das Spiel in den Minuten 51 und 57: Zweimal Ecke Kroos, zweimal Kopfball Ramos (den zweiten Treffer wertete die UEFA allerdings als Mertens-Eigentor)! Madrids Kapitän nun schon mit neun Toren in dieser Saison – nie traf er häufiger!
Das Spiel war gedreht, doch Neapel gab nicht auf – benötigte mit diesem 2:1 jedoch noch vier Tore. Aussichtslos: Machten Pepe und Ramos zuvor schon ein ordentliches Spiel, so sahen die Neapel-Angreifer nun kaum noch Land gegen Madrids souveränes Abwehr-Duo. Es wurde gewechselt: Erst kam Lucas Vázquez, danach Álvaro Morata und später Isco Alarcón und es gingen nach und nach Gareth Bale, Karim Benzema und Luka Modric.
Neapel gibt auf, Morata knipst – 3:1 wie im Hinspiel
Neapel stand noch nie im Viertelfinale der Königsklasse, ohnehin erst zum zweiten Mal im Achtelfinale, doch sollte all das Theater im Vorfeld (Tifosi verteilten sogar Todesanzeigen für die Königlichen) umsonst gewesen sein. Real, das mit diesem Spiel zum 47. Mal in Folge traf und den Spanien-Rekord damit ausbaute, hätte sogar noch höher gewinnen können: Ronaldo vergab Gelegenheiten und auch Carvajal verpasste eine 100 Prozentige.
Der Fußballgott schien aufgrund des beherzten Auftretens der Italiener ein Einsehen zu haben, doch musste Neapel in der ersten Minute der Nachspielzeit noch einen Treffer hinnehmen: Morata knipste, nachdem Reina einen Ronaldo-Abschluss parierte. So wurde das Hinspielergebnis wiederhergestellt: 3:1! Real Madrid damit zum zwölften Mal in Folge in der Königsklasse ohne Niederlage – das gab’s noch nie!
Nach 13:13 Abschlüssen ging der Erfolg verdient an die Gäste, welche weiter von „la Duodécima“ träumen können. Aber erst nach der nächsten Liga-Prüfung: Sonntag gegen Betis (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) und der anschließenden Länderspielpause. Die Auslosung des Viertelfinals erfolgt am 17. März.
Spiel-Details
REAL MADRID: Navas – Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo – Kroos, Casemiro, Modrić (Isco, 80.) – Bale (Vázquez, 68.), Benzema (Morata, 77.), Ronaldo.
SSC NAPOLI: Reina – Hysaj, Koulibaly, Albiol, Ghoulam – Allan (Rog, 56.), Diawara, Hamšík (Zielinski, 75.) – Callejón, Mertens, Insigne (Milik, 70.).
SCHIEDSRICHTER: Cüneyt Çak?r
STADION: Stadio San Paolo, Neapel
Spieler des Spiels
„Oops he did it again“: Sergio Ramos, wie er leibt und lebt! Zwar wird sein zweiter Treffer von der UEFA als Mertens-Eigentor gewertet, doch hat Madrids Kapitän sein Team mal wieder gerettet.
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