Interview

Casillas: „Ich wollte keinen Zirkus veranstalten“

Pfiffe im Estadio Santiago Bernabéu: Keylor Navas erlebte zuletzt dasselbe Schicksal wie einst Iker Casillas. Der 35 Jahre alte Spanier sprach im Interview mit der MARCA über das anspruchsvolle Publikum an der Concha Espina, Florentino Pérez, Sergio Ramos und sein Abschiedsspiel, das noch auf sich warten lässt.

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Iker Casillas Real Madrid
Casillas spielte zwischen 1999 und 2015 bei Real – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

IKER CASILLAS über…

…seinen langjährigen Verein Real Madrid: „Real Madrid ist der Klub, dem ich auf ewig dankbar sein muss. Ich konnte mir einen Kindheitstraum erfüllen, im Verein meines Lebens spielen. Ich habe nur Worte des Danks. Für alle Trainer und alle Leute, denen ich über den Weg gelaufen bin. Ich werde den Klub immer als mein Zuhause betrachten.“

…die Pfiffe, die zuletzt gegen Keylor Navas fielen:Was kann ich dazu sagen? Das gefällt mir nicht, ich habe es selbst erlebt. Man muss sehr viel Mut haben, um das zu vergessen. Es ist ein anspruchsvoller Verein. Im Bernabéu wurden Pfiffe eingeführt und das ist kurios, denn im Fall von Keylor erscheint es mir unglaublich, dass er sich nicht unter den zwei oder drei besten Torhütern der Welt befindet, wenn man sich seine Leistungen in der letzten Saison ansieht. Dass weder die UEFA noch die FIFA ihn nicht ausgezeichnet haben, kann nicht wahr sein. Nicht zum Besten, aber zumindest zum Zweitbesten – bei allem Respekt vor Gigi (Buffon) oder (Jan) Oblak. Keylor hat den wichtigen Klub-Wettbewerb in Europa gewonnen.“

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…die Frage, ob man bei Real als Stammspieler fußballerisch oder mental stärker sein muss:Die mentale Stärke ist es. Man muss auch gut sein, denn es ist nicht einfach, so ein Jahr nach dem anderen bei Real Madrid zu halten. Aber der Schlüssel ist die mentale Seite. Man wird dich in allem analysieren und du musst stark sein.“

...die Zeit, in der er selbst unter Beschuss gestanden hatte: „Mit der Zeit verstehst du, dass einige in einem Wahn wegen meines Themas mit (José) Mourinho waren. Und dann hat es ihnen Spaß gemacht, zu pfeifen. Aber das Thema hat sich erledigt, es ist Vergangenheit. Ich habe zum Wohle des Klubs geschwiegen, um keinen Zirkus zu veranstalten.“

…Präsident Florentino Pérez: Als wir uns die Hand gegeben und verabschiedet haben, ist jeder seinen Weg gegangen. Ich wünsche ihm, dass er Real Madrid gut führt und Titel holt.“

Iker Casillas Florentino Pérez
Pérez und Casillas beim Abschied im Juli 2016 – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

…Sergio Ramos: „Er ist mein bestmöglicher Nachfolger als Kapitän und jetzt die Referenz von Real Madrid, da er in den letzten Jahren immer ein wichtiger Spieler war. Auch wenn er Champions-League-Titel gewonnen hat, kritisiert man ihn immer noch. Aber das ist auch seine Schuld, weil er die Messlatte so hoch gelegt hat. In den Momenten, wo du von einer 9 auf eine 8,5 fällst, sagt man dir: ‚Hey, was ist los?‘ Er ist aber nach wie vor ein Bollwerk von Real Madrid und der Nationalmannschaft.“

…sein geplantes Abschiedsspiel: „Der Moment wird kommen. Warum nicht? Jetzt ist es aber besser, die Zeit vergehen zu lassen. Ich will nicht sagen, dass ich kein Abschiedsspiel haben will, denn ich werde dem Publikum im Bernabéu auf ewig dankbar sein. Es hat mich in den letzten Jahren mehr unter die Lupe genommen und mir eine lange Zeit während meiner dortigen Laufbahn applaudiert.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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