
Ja, nach dem Viertelfinale zwischen Real Madrid und dem FC Bayern lässt sich mal wieder diskutieren, ob sechs Unparteiische im Millionengeschäft Fußball noch ausreichend sind. Ja, die Königlichen haben im Rückspiel aus zwei Fehlentscheidungen direkt Profit schlagen können. „Mal helfen einem die Schiedsrichter, mal ist es anders herum“, gab Sergio Ramos nach Madrids Halbfinal-Einzug zu. Aber sicher ist auch: Nicht nur die Königlichen profitierten von Fehlentscheidungen. Die Bilanz fragwürdiger Entscheidungen steht nach Hin- und Rückspiel 3:6 – aus Real-Sicht!
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Neben den beiden irregulären Treffern zum 2:2 und 3:2 lässt sich Viktor Kassais Geduld mit dem bereits Gelb-verwarnten, jedoch mehr oder weniger um den Platzverweis „bittenden“ Carlos Casemiro als schlecht hinstellen. Doch dann gibt es sechs Situationen, in denen die Roten in beiden Partien profitierten.
- Erste fragwürdige Entscheidung: Im Hinspiel schenkte Nikola Rizzoli den Hausherren einen Strafstoß aufgrund angeblichen Handspiels. Die Zeitlupe zeigte: Der Ball ging an Carvajals Brust. Schlecht zu sehen, aber auch nicht genutzt – Vidal verschoss (Beleg).
- Zweite fragwürdige Entscheidung: 5. Minute im Rückspiel. Arturo Vidal sieht Gelb. Nach einer harten Grätsche von hinten in Iscos Knöchel. Das hätte auch Rot sein können (Beleg).
- Dritte fragwürdige Entscheidung: Bei einem Eckball hindert Xabi Alonso Ex-Kollege Sergio Ramos beim Aufsteigen. Zwischen den vielen „das passiert in jedem Spiel“-Situationen nach einem Standard, beschwerte sich Madrids Kapitän in diesem Fall nicht zu unrecht aufgrund eines nicht gegebenen Elfers (Beleg).
- Vierte fragwürdige Entscheidung: Kaum ist der zweite Durchgang angepfiffen, langt Vidal erneut hin. Das Foul an Casemiro hätte schon in Minute 48 den Platzverweis des Chilenen hervorrufen müssen (Beleg).
- Fünfte fragwürdige Entscheidung: Elfmeter für die Bayern! Wirklich? Was hat Casemiro vor dem 1:1 zuerst getroffen – den Ball oder Robbens Fuß? Was war zuerst da? Das Ei oder das Huhn? Es gab den insgesamt 27. Elfmeter gegen die Blancos in der Königsklasse, den vierten in dieser Saison – keiner hat mehr. Ein Kann-Elfer (Beleg).
- Sechste fragwürdige Entscheidung: Im Bernabéu fielen drei Abseits-Tore. Zwei durch Real, eines durch München. Denn bevor Nacho und Ramos das 1:2 „erstolperten“, spielte Thomas Müller auf den hinter den Verteidigern stehenden Lewandowski ab (Beleg).
Also, liebe Bayern-Fans: Etwas mehr Demut wäre angebracht! Nicht nur aufgrund der vermeintlichen 3:6 Fehlentscheidungen: Wer es in 210 Minuten nur sechs Mal schafft, auf das Gehäuse des anderen zu schießen (im Vergleich: Real steht bei 23 – nur aus dem Rückspiel lautet das Torschuss-Verhältnis 12:3), sollte zuerst auf sich schauen und warum man in den letzten Jahren immer wieder an Spaniern scheiterte.
Aber dies schien dem deutschen Rekordmeister fern: „Ich habe heute zum ersten Mal so etwas wie wahnsinnige Wut in mir. Wut, weil wir beschissen worden sind“, wütete in Karl-Heinz-Rummenigge genau der, der beispielsweise nach dem DFB-Pokal-Finale 2014, welches die Bayern dank eines nicht gegebenen BVB-Tores für sich entschieden, noch posaunte: „Es ist unerträglich, wie die Unparteiischen öffentlich an den Pranger gestellt werden.“ Was hat man nach dem vermeintlichen „Dusel-Weiterkommen“ 2016 gegen Juventus eigentlich von sich gegeben?
Wie es Madrids Kapitän schon sagte, gibt es hunderte Beispiele auf beiden Seiten, wo mal Madrid, mal München profitierte – das ist klar. Aber sicher ist auch: Die Königlichen stehen absolut verdient zum siebten Mal in Folge im Halbfinale der Königsklasse (nebenbei: ein Rekord). Wer all das nicht anerkennen will, muss ein schlechter Verlierer sein.
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