
Auslastung: LaLiga weit hinter Premier League und Bundesliga
MADRID. Das Estadio Santiago Bernabéu genießt weltweit einen einmaligen, nahezu mystischen Ruf und gilt als einer der Fußballtempel in Europa. Darüber hinaus ist die Stadiontour im Bernabéu eine der größten Touristenattraktionen in der spanischen Hauptstadt und lockt massenhaft Besucher an. Was das Thema Stadionauslastung während der Liga-Spieltage betrifft, besitzen die Blancos aber noch Luft nach oben. Wie eine Studie der Internetpräsenz DEPORTESYFINANZAS nun zeigte, belegen die Königlichen in der Spielzeit 2016/17 mit einer durchschnittlichen Stadionauslastung von 84,6 Prozent in der Primera División hinter dem Madrider Vorstadt-Klub CD Leganés (87,67 Prozent) zwar den zweiten Platz, hinken im Vergleich der europäischen Top-5-Ligen mit Rang 39 aber deutlich hinterher. Selbiges gilt auch für die spanische Liga im Gesamten, die mit einer durchschnittlichen Auslastung von 72,44 Prozent nicht ansatzweise an die Premier League (95,22 Prozent) oder die Bundesliga (91,78 Prozent) heranreicht.
??@LaLiga #Santander cierra la temporada 16/17 con un 3,48% más de ocupación media respecto a la 15/16. pic.twitter.com/nyObmXiyRe
— Deportes&Finanzas® (@DeporFinanzas) 14. August 2017
Unangefochtener Spitzenreiter in diesem Ranking ist der FC Bayern München (99,97 Prozent), dicht gefolgt von Freiburg (99,68 Prozent), Chelsea (99,63 Prozent), Manchester United (99,53 Prozent) und Arsenal (99,21 Prozent). Bemerkenswert: Spanien ist die einzige der „Big Five“, die keinen Verein mit einer Auslastung über 90 Prozent stellen kann. Die Gründe hierfür? Sind wohl vielfältiger Natur. Zum einen die Anstoßzeiten auf der iberischen Halbinsel, die zwischen extrem früh (12 Uhr) oder sehr spät (22 Uhr) variieren, zum anderen die vergleichsweise hohen Eintrittspreise, welche sich im wirtschaftlich extrem gebeutelten Spanien letztlich auch in den Zuschauerzahlen widerspiegeln. Bei den Top-Klubs wie Real oder Barcelona kommt zudem noch hinzu, dass sie zwar viele Touristen in die Stadien locken, die Begegnungen gegen vermeintlich kleinere Teams bei den Einheimischen respektive Dauerkartenbesitzern allerdings auf wenig Interesse stoßen und diese den Spielen entsprechend fernbleiben. Im Vergleich zur Saison 2015/16 konnte die durchschnittliche Auslastung allerdings um 3,48 Prozentpunkte gesteigert werden.
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Hat Spanien ein Zuschauerproblem?
Hat Real Madrid (und der spanische Fußball) also mit einem Zuschauerproblem zu kämpfen? Natürlich lassen die mangelhafte Auslastung gewisse Rückschlüsse zu, mit Blick auf die absoluten Zahlen relativiert sich das ganze Bild jedoch etwas. Zwar sind die Auswertungen für die Spielzeit 2016/17 noch nicht komplett abgeschlossen, legt man jedoch die Zahlen von 2015/16 zugrunde, bewegt sich zumindest ein Großteil der spanischen Vereine in ordentlichen Bereichen. So gehören Barcelona mit einer durchschnittlichen Besucherzahl von 78.251 sowie Real mit einem Mittel von 67.698 Besuchern zur europäischen Spitze, aber auch Vereine wie Atlético (43.182), Bilbao (41.957), Valencia (37.333) oder Betis (36.142) sowie der FC Sevilla (34.009) verfügen über einen stabilen Zuschauerstamm.
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