
Duell 1: Nacho gegen Neymar
Der Schock an der Concha Espina war groß, als bekannt wurde, dass Daniel Carvajal aufgrund offensichtlichen Schindens einer Gelben Karte auch das Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse verpassen würde. Zumal den linken Flügel bei Paris Saint-Germain niemand Geringeres als ein gewisser Neymar (26) bearbeitet. Doch mit Nacho Fernández (28) – ein Einsatz des jungen Achraf Hakimis käme einer riesigen Überraschung gleich – steht eigentlich ein durchaus gleichwertiger Ersatz bereit. Zwar besitzt der gelernte Innenverteidiger nicht den gleichen Zug nach vorne wie Kollege Carvajal, darauf dürfte es gegen die Pariser jedoch ohnehin nur bedingt ankommen. Dank seiner Stärken in der Antizipation und hohen Endgeschwindigkeit in Laufduellen könnte Nacho sogar das perfekte Mittel sein, um dem quirligen und technisch versierten Brasilianer den Zahn zu ziehen. So bewies bereits das Rückspiel gegen Bayern (1:3) in der Gruppenphase, dass ein konsequentes Zustellen und Einengen der Kreise Neymars ihm schnell die Lust am Spiel raubt. Andererseits zeigte das Hinspiel (3:0) aber auch, dass wenn der Pariser Angriffsexpress einmal ins Rollen kommt, dieser nur schwer aufzuhalten ist. Vor allem die gefürchteten Rhythmuswechsel und Schnittstellenbälle des Brasilianers muss „Nachete“ versuchen so gut es geht in den Griff zu bekommen. Wobei es an der entsprechenden Unterstützung von Vordermann Gareth Bale auch nicht mangeln dürfte.
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Duell 2: Casemiro gegen Marco Verratti (Lass Diarra)
Dass sich beide Spieler auf dem Feld im direkten Duell gegenüberstehen werden, dürfte eher selten der Fall sein, dennoch wird beiden Akteuren jeweils eine Schlüsselrolle zufallen. Weil Thiago Motta noch immer ausfällt, ist damit zu rechnen, dass Marco Verratti (25) auf der Position vor der Abwehr auflaufen, somit das direkte Pendant zu Casemiro (25) stellen wird. Zwar wird auch viel davon abhängen, inwiefern die Spieler vor diesen beiden Akteuren dem Spiel ihren Stempel aufdrücken können, Hauptaufgabe sowohl des Brasilianers als auch des Italieners wird jedoch sein, den Vorderleuten den Rücken entsprechend freizuhalten. Da beide Teams ihre Stärken primär im Spiel mit dem Ball aufweisen, ist die nötige Balance in der Defensive umso entscheidender – und dass Reals selbsternannter „Turm in der Schlacht“ in dieser Hinsicht den entscheidenden X-Faktor darstellen kann, hat er in großen Partien schon zu Genüge bewiesen. Zumal er gegenüber Verratti den Vorteil besitzt, auf seiner angestammten Position spielen zu können, während der Italiener eigentlich eher eine Linie weiter vorne zu finden ist, dafür aber spielerische Vorteile auf seiner Seite weiß. In der K.o.-Phase können aber genau solche kleinen Details den Ausschlag geben. Vielleicht überrascht Paris-Coach Unai Emery aber auch und lässt Ex-Blanco Lass Diarra (32) vor der Abwehr auflaufen. Was an dem Umstand, dass die Sechserposition die entscheidende Personalie in diesem Achtelfinale darstellen könnte, aber nichts ändern wird.
Duell 3: Cristiano Ronaldo gegen Dani Alves
Das Duell zweier alter Bekannter, die schon so manche Schlachten gegeneinander ausgetragen haben – und in denen mal der eine, mal der andere Akteur die Oberhand behielt. Zwar ist davon auszugehen, dass Cristiano Ronaldo (33) im Gesamten nicht für ganz so viel Betrieb sorgen wird wie auf der Gegenseite beispielsweise Neymar, aber CR7 ist immer noch CR7 und das weiß auch Dani Alves (34). Sollte es dem Weltfußballer gelingen, den Brasilianer entsprechend auf seiner Seite zu beschäftigen und diesen somit in seinem Offensivdrang entsprechend einzudämmen, wäre für Real Madrid schon viel gewonnen. Auf der anderen Seite wird auch Ronaldo nicht umhin kommen, sich mehr als sonst an der Defensivarbeit zu beteiligen. Dass Alves – wie auf Seiten Reals Marcelo auch – besondere Spielmacherqualitäten vom Flügel besitzt und auch von dort Spiele entscheiden kann, ist hinlänglich bekannt. Ein entscheidender Faktor wird vor allem sein, ob der Portugiese die gleiche Effizienz an den Tag legen kann wie in der K.o.-Runde vergangene Saison (zehn Tore gegen Bayern, Atlético und Juventus). Denn seine Chancen wird Reals „429 Tore in 422 Einsätzen“-Mann mit Sicherheit bekommen, nur muss er diese – anders als so manches Mal in dieser Spielzeit – auch konsequent nutzen.
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